• Antikriegshaus im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen
  • Anstiftung zum Frieden

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  Trauer um Wolfgang Hornig  

Traurig musste das Antkriegshaus erfahren, dass Diakon i.R. Wolfgang Hornig seiner Krankheit erlegen ist. Er war uns über lange Jahre ein sehr zugewandter Begleiter und Partner unserer Arbeit, der zu so vielen Konfirmandentagen und Jugendfreizeiten hier in Sievershausen weilte, der nie mit guten Ideen geizte und dessen offene Art sich stets in kürzester Zeit auf seine Umgebung übertragen konnte. Als Wolfgang 2018 in den Ruhestand verabschiedet wurde, reichte unsere Phantasie kaum aus, uns vorzustellen, was er wohl dann alles unternehmen würde. Umso mehr hat uns kurz darauf die Nachricht von seiner schweren Erkrankung erschüttert, welche am Ende die Oberhand gewonnen hat. Unsere Gedanken sind jetzt bei seiner Ehefrau Birgit Hornig, seiner Familie und bei allen, die ihn geliebt und gerngehabt haben. 

Nachruf der Superintendentin des Kirchenkreises Burgdorf Sabine Preuschoff 

26. April: Der Friedensort Sievershausen zeigt Flagge

Das Antikriegshaus Sievershausen, einer von 8 Friedensorten der evangelische-lutherischen Landeskirche Hannovers, zeigt wieder, wie in jedem Sommer, gegenüber der St. Martinskirche die Symbole der internationalen Friedensbewegung. Begonnen hat die Aktion auf dem Grundstück von Jutta Herrmann als Beitrag des Friedenszentrums als Beitrag zur Weltausstellung EXPO2000; gewissermaßen als Alternative zu den Nationalfahnen vor dem Hannoverischen Rathaus sollte auf die Organisationen aufmerksam gemacht werden, die für den Frieden in der Welt arbeiten. Als Datum für das Hissen der Friedensymbole wurde von Klaus Rauterberg der Jahresstag 26. April bestimmt. Und so erinnerte am gestrigen Montag Berndt Waltje, der Vorsitzende des Antikriegshauses, an die einschneidenden Ereignisse, die mit diesem Tag verbunden sind.

      Fotos: Angelika Schmidt

Am 26. April 1937 legten deutsche Bomber der ‚Legion Condor‘ mit Unterstützung der italienischen Corpo Truppe Volontarie die den Basken heilige Stadt Gernika (kastilisch Guernica in Schutt und Asche und richteten ein Blutbad unter der Zivilbevölkerung an - ein Test für den bevorstehenden 2. Weltkrieg. Mehrere der eingesetzten Maschinen kamen aus dem nahen Wunstorf.

Erinnert wurde weiterhin an die Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen, die während ihres Friedensdienstes in Israel am 26. April 1978 durch einen palästinensischen Bombenanschlag in der israelisch besetzten Stadt Nablus ums Leben kamen. Susanne Zahn, eine der getöteten Freiwilligen, hatte sich zuvor in der Sievershäuser Antikriegswerkstatt auf ihren Dienst vorbereitet. Das Attentat von Nablus gab den Anstoß zum Bau des Antikriegshauses.

Schließlich, zum 35. Jahrestag, stand das Gedenken an die Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl an. Am 26. April 1986 war ein Block des dortigen Atomkraftwerkes explodiert und hatte so den bis dato eher theoretischen Begriff „größter anzunehmender Unfall“(GAU) in die Wirklichkeit geholt. Berndt Waltje mahnte, das Ende der atomaren Energieerzeugung keinesfalls durch fragwürdige Überlegungen zur möglichen CO2-freien Stromerzeugung in Frage zu stellen.

Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD
Öffentlichkeitsarbeit

„sicher nicht – oder?“

Ökumenische FriedensDekade legt Jahresmotto für 2023 fest

Bonn/Frankfurt, 30. November 2022. Das Motto der Ökumenischen FriedensDekade für das Jahr 2023 steht fest. Es lautet: „sicher nicht – oder?“. Auf seiner Sitzung in Kassel legte das Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade das Motto für die zehn Tage vor dem Buß- und Bettag im kommenden Jahr fest (5-15. November 2023). Im gesamten Bundesgebiet werden unter dem Jahresmotto mehrere Tausend Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen stattfinden.

Unter dem Motto „sicher nicht – oder?“ greifen die Trägerorganisationen die aktuellen Verunsicherungen auf, die in Gesellschaft, Kirche und Politik zu spüren sind. Nach über zwei Jahren Pandemiegeschehen, dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der damit verbundenen Energiekrise und dem großen Kaufkraftverlust aufgrund der immensen Inflation sind viele Menschen verunsichert, was ihre Zukunftsperspektiven betrifft. „Hinzu kommt die menschengemachte Klimakrise, deren dramatische Folgen immer deutlicher werden. All‘ das stellt eine ehemals gefühlte Grundsicherheit, ein Grundvertrauen in die Zukunft, infrage“, so Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade e. V..

Viele Menschen verspürten eine generelle Unsicherheit. Bislang Selbstverständliches wird als nicht mehr sicher wahrgenommen, wie etwa das Zusammenleben in einem friedlichen Europa. Versprochen wird mehr Sicherheit durch verstärkten militärischen Schutz. „Aber ist Frieden durch Waffen, ist Frieden durch Aufrüstung wirklich langfristig sicherzustellen?“. Auch diese Fragestellung möchte die Ökumenische FriedensDekade im kommenden Jahr mit dem Motto „sicher nicht – oder?“ aufgreifen und Angebote machen, wie die Resilienz der Menschen angesichts eines Vertrauensverlustes in die Zukunft gestärkt werden kann.

„Uns ist weiterhin wichtig, den Blick über den deutschen oder europäischen Tellerrand hinaus auch auf andere Krisen- und Konfliktregionen zu lenken, die für unzählige Menschen katastrophale Folgen mit sich bringen“, macht Jan Gildemeister deutlich und verweist darauf, dass weltweit immer mehr Menschen unter Hunger, den Folgen der Klimakrise und Kriegen leiden und deshalb flüchten oder auswandern müssen. .

In ihren Angeboten wird sich die Ökumenische FriedensDekade nicht nur mit den Ursachen und Folgen der Krisen und einer Stärkung der Resilienz beschäftigen, sondern sie möchte auch Impulse setzen, wie Kirchen und Religionsgemeinschaften, aber auch Politik und Zivilgesellschaft einen Beitrag zu einem umfassenden Schalom leisten können. „Angesichts der gerade auch in der jungen Generation spürbaren Verunsicherung und der zunehmenden Krisen weltweit ist es überfällig, den Begriff der Sicherheit neu zu denken und von einer militärischen Sicherheitslogik auf eine zivile Friedenslogik umzuschwenken“, betont Jan Gildemeister, der auch Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) ist. Die AGDF ist neben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) eine der Trägerorganisationen der Ökumenischen FriedensDekade.

Mit „sicher nicht – oder?“ haben sich die Organisatoren bewusst für ein Motto entschieden, das sich möglicherweise erst auf den zweiten Blick erschließt, das aber neugierig machen und zu Diskussionen und zum Nachdenken anregen möchte. „Ja, auch im Gesprächsforum verspüren wir auf dem Hintergrund des Ukraine-Krieges eine große Verunsicherung, wie Frieden in Zukunft ausgestaltet werden kann. Sicher nicht mit Maßnahmen, die zu einer neuen Aufrüstungsspirale führen und Ressourcen verschwenden, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Oder?“, räumt Jan Gildemeister ein.

Als biblische Bezugsquellen zum Motto „sicher nicht – oder?“ wurden die Verse 3-11 aus Kapitel 5 des 1. Briefes des Apostels Paulus an die Thessalonicher (NT) und Jesaja 32,11-20 aus dem Alten Testament ausgewählt.

Wie in den Jahren zuvor lädt die Ökumenische FriedensDekade in den kommenden Wochen zur Teilnahme an einem Plakatwettbewerb ein, um Anfang Februar 2023 aus den eingesandten Entwürfen ein grafisches Motiv auszuwählen, mit dem das Jahresmotto „sicher nicht – oder?“ gestalterisch umgesetzt soll. Das ausgewählte Motiv wird als zentrales visuelles Element sowohl als Plakat und Postkarte als auch auf allen Bildungs- und Aktionsmaterialien im Jahr 2023 eingesetzt.

 

 

OBEN

START

Ausschreibung Plakatwettbewerb
Ökumenische FriedensDekade sucht grafisches Motiv für 2023

Bonn, 12. Dezember 2022.
Das Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade hat einen Plakatwettbewerb für die Gestaltung des grafischen Motivs zum Motto 2023 ausgeschrieben. „sicher nicht – oder?“ lautet das neue Motto, unter dem im kommenden Jahr vom 12. - 22. November die 43. Ökumenische FriedensDekade begangen wird.
Wie in den Vorjahren ist der Wettbewerb mit insgesamt 1.750 € für die besten drei ausgewählten Motive dotiert. Bis zum 5. Februar 2023 können Entwürfe zur grafischen Gestaltung des Jahresmottos eingereicht werden. Am 13. Februar 2023 wird die Jury des Gesprächsforums der Ökumenischen FriedensDekade die Auswahl vornehmen. „Wir hoffen wieder auf vielfältige Beteiligung am Plakatwettbewerb und sind zuversichtlich, auch für das Jahr 2023 zahlreiche Entwürfe zu erhalten“, ist Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade e. V., überzeugt.
Grafiker*innen, Gestalter*innen und Agenturen ebenso wir Privatpersonen oder Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Rahmenvorgaben, die bei der Gestaltung der grafischen Umsetzung unbedingt zu berücksichtigen sind, sowie Hintergrundtexte zum ausgewählten Jahresmotto „sicher nicht – oder?“ finden sich auf den Internetseiten der Ökumenischen FriedensDekade unter www.friedensdekade.de.
 

2022-11-22 doppelinterview_hueser_paul  ÖKUMENISCHE FRIEDENSDEKADE 2022: RÜCKBLICK

Felix Paul (vorne) und Elvin Hülser blicken auf die Ökumenische FriedensDekade zurück.
Foto: Daniel George/Stefan Heinze
Quelle: Öffentlichkeitsarbeit im Haus Kirchlicher Dienste 22.11.22
 

Unter dem Motto „Zusammen:Halt“ haben zwischen dem 6. und 16. November im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade bundesweit mehrere Tausend Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen stattgefunden. Elvin Hülser vom Antikriegshaus Sievershausen und Felix Paul, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste blicken in einem Doppelinterview zurück.

Herr Paul, Herr Hülser, wie ist die Stimmung in den Gemeinden bezüglich der Friedensethik und der damit verbundenen Themen?

FP: Es werden viele Fragen gestellt und einhellig ist die Meinung, dass die Friedensethik eine gewisse Überarbeitung braucht. Auf der Suche nach einer Orientierung in den derzeitigen Krisen wünschen sich viele eine Vorreiterrolle der Kirche. Politischer zu sein, engagierter und auch offener. Aus den unterschiedlichen Positionen innerhalb unserer Kirche folgt in einigen Fällen Resignation, allerdings verspüren viele Menschen einen Handlungswunsch. Sie wollen aktiv werden, helfen und verstehen. Das ist sehr bewegend.

EH: Gleichzeitig ist ein Wunsch nach einer Friedensperspektive zu spüren: Die Menschen sagen zu Recht, dass die momentane Kriegssituation doch nicht ewig so weitergehen könne und fragen danach, was man praktisch jetzt und in Zukunft dafür tun könne, um Konflikte friedlich auszutragen. Die Diskussion der Voraussetzungen für Verhandlungslösungen und die Frage, wie diese zu befördern sind, nimmt in den Veranstaltungen breiten Raum ein.

Wo sind die Fragen am drängendsten?

EH: Es stehen hier mehrere Fragen im Raum: Die nach der Zukunft einer regelbasierten internationalen Ordnung, die sich auf Völkerrecht und Menschenrechte stützt. Die Frage nach der zukünftigen Rolle Chinas im internationalen System. Und schließlich die große Sorge, angesichts der eminenten Herausforderungen des Klimawandels und der notwendigen Weichenstellungen in der globalen Klimapolitik zu versagen, wenn sich die Welt in geopolitischen Konfrontationen zerstreitet.

FP: Die Antworten darauf werden natürlich nicht zufriedenstellend gefunden. Es ist schwierig etwas vorherzusagen, oder auch nur die Hoffnung auf ein baldiges Ende zu schüren. Allerdings wirkt es schon hilfreich sich darüber im Gespräch zu befinden. Ideen zu jonglieren und nicht allein gelassen zu werden mit den Fragen.

Was nehmen Sie aus den Gesprächen und Diskussionen mit?

FP: Die Menschen haben eine hohe Motivation ins Handeln zu kommen. Das fängt bei Abendveranstaltungen an und zieht sich bis hin zu Überlegungen internationaler Friedensmärsche. Wir schätzen diesen Geist, diese Motivation zum Handeln sehr. Das bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit. Zudem helfen uns die Gespräche beim Sortieren und wir finden neue Ansätze für unsere Arbeit für Frieden. Im engen Austausch mit den Friedensorten können wir so unsere Arbeit schärfen und die Bedürfnisse der Menschen in unserer Landeskirche besser berücksichtigen.

EH: Es ist also einerseits das Ausmaß an Sorge über die Entwicklungen, das ja gleichzeitig ein großes Interesse und Verantwortungsgefühl spiegelt. Andererseits aber auch einen Wunsch, politische und gesellschaftliche Alternativen zu entwickeln, um Dinge positiv zu verändern. Außerdem sind die Menschen zu viel mehr Differenzierung in der Lage, als es die zeitgeistige Forderung, sich möglichst einfacher und eingängiger „Erzählungen“ in den politischen und gesellschaftlichen Debatten zu bedienen, nahelegt. Das empfinde ich als ermutigend.

Gab es auch hoffnungsvolle Nachrichten?

EH: Es ist dieses große Interesse für die großen Themen und für das Kleine im Großen gleichermaßen, das mich hoffnungsvoll stimmt. Zudem gibt es vielleicht eine Bereitschaft, auch selbstkritisch die deutsche und europäische Verantwortung für regionale und globale Friedensordnungen und globale Herausforderungen wie die Klimakrise zu reflektieren und auch in der Nord-Süd-Perspektive diese internationale Ordnung weiterzuentwickeln. Hierzu sollte die Politik auch von den Kirchen und den Menschen in ihnen ermutigt werden. Dann bekommen wir vielleicht tatsächlich eine Zeitenwende, die den Namen verdient.

FP: Das Engagement ist groß, die Potentiale noch größer. Ich persönlich möchte mich bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen bedanken für ihre Arbeit. Es tut gut auch mal nachzuschauen was alles umgesetzt, organisiert und veranstaltet wird. Das gibt Mut und Zuversicht, dass unsere Gesellschaft sich in Zukunft vermehrt mit den Themen Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, beschäftigen wird.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers