• Antikriegshaus im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen
  • Anstiftung zum Frieden

Antikriegshaus
im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen
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Neues und Nachrichten

28.10 UNITED4RESCUE Schiffspost im Oktober 2025
 
 
20.10. Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover Kurzfristige Veranstaltungshinweise
 
11.09. Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD EKD-Friedensbeauftragter: Das Gebet für den Frieden in der Ukraine verstärken
 
 
 
 
 
 
13.8. Combatants for Peace Schon wieder Flüchtling
 
 
24.07. OFFENe HEIDe Rundbrief zum 283. Friedensweg
 
 
 
 
25.06. Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD AGDF betont erneut den Rechtsanspruch auf geförderte Freiwilligendienste
 
24.06 Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD Friedensbotschafter*innen der FriedensDekade 2025
 
 
03.06. Internationaler Versöhnungsbund Mutige Friedensarbeit im Westjordanland ausgezeichnet
 
03.06. THEATER in der LIST
 
 
 
 
01.05. Evangelische Friedensarbeit Christlicher Friedensruf aus Hannover
 
 
 
 
 
 

Bankverbindung für Spenden

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Schiffspost von UNITED4RESCUE

Die Gewalt im Mittelmeer hält an: Wieder haben libysche Milizen, die oft als „Küstenwache“ auftreten, auf Schutzsuchende und Helfer:innen geschossen! Nach dem schweren Beschuss der Ocean Viking Ende August wurde Anfang September auf die Sea-Watch 5 ein Schuss abgegeben – kurz nach einer Rettung. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Erschreckender war ein Angriff am 12. Oktober: Libysche Milizen der Gruppe Tariq Ben Zeyad beschossen ein Holzboot mit rund 140 Flüchtenden, bedrängten und rammten es. Ein 15-jähriger Junge erlitt einen Kopfschuss. Er überlebte schwerstverletzt und liegt im Koma, zwei weitere Menschen wurden ebenfalls von den Kugeln getroffen. Trotz eindringlicher Notrufe reagierten die staatlichen Rettungsstellen in Malta und Italien nicht. Ohne Hilfe ließ man die Verletzten in Richtung Italien weiterfahren. Erst nach 24 Stunden rettete Italien die Menschen und brachte sie nach Pozzallo (Italien). Alarmphone und Sea-Watch veröffentlichten im Nachgang erschütternde Videoaufnahmen des Angriffs. 

60 solcher Angriffe sind in den letzten neun Jahren dokumentiert worden – 54 von ihnen verübt durch die „libysche Küstenwache". Menschen werden bedroht, geschlagen, dem Ertrinken überlassen oder abgefangen und zurück nach Libyen verschleppt. Dort werden die Menschen unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, gefoltert und zur Zwangsarbeit genötigt. Die europäische Staatengemeinschaft unterstützt diese unmenschliche Praxis seit langem, stellt Ausrüstung und finanzielle Mittel zur Verfügung. Schon jetzt ist auch Deutschland mitverantwortlich für die Menschenrechtsverbrechen auf dem Mittelmeer. Durch eine anstehende Mandatsänderung der EU-Militärmission IRINI wären künftig sogar Waffenlieferung an die „libysche Küstenwache” und Ausbildungshilfen möglich. Die Attacken der letzten Wochen machen klar: Für solche Milizen darf es keinerlei europäische Unterstützung geben!   

Angesichts der eskalierenden Angriffe ist uns auch bewusst: Seenotrettung wird immer riskanter. Doch wir werden weiterhin gebraucht. Und deshalb finden wir uns nicht ab mit der Ungerechtigkeit und Gewalt. Seit der Gründung von United4Rescue 2019 haben unsere Bündnisschiffe mehr als 12.000 Menschen gerettet. Die ungebrochene Unterstützung unseres großen Bündnisses ermöglicht weiterhin zahlreiche Rettungseinsätze und macht deutlich: Jedes Menschenleben zählt. So aussichtslos die Lage auch scheinen mag: Wir sind da und unterstützen dort, wo unsere Hilfe gebraucht wird. 

Danke, dass Du an unserer Seite bist!

Dein Team von United4Rescue

 

 

 

United4Rescue unterm Weihnachtsbaum: Jetzt Merch bestellen
Seit einem Jahr haben wir eine eigene United4Rescue-Kollektion in Kooperation mit dna merch, die sozial gerecht und ökologisch nachhaltig produziert wird. Von dezenten Stick-Schiffchen, auffälligen Logo-Prints, bis zu unserem Slogan „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer Pullover, Shirt oder Beutel zu Weihnachten verschenken möchte, sollte bis Mitte November bestellen, damit das Geschenk pünktlich ankommt. Die gesamte Kollektion sowie Gutscheine findest du in unserem Shop

 

 

Solidarisches Weihnachtsgeschenk gesucht? Werde in unserem United4Rescue-Shop fündig. 

 

Material zur Jahreslosung 2026 mit Seenotrettungs-Motiv
Auch in diesem Jahr bieten wir wieder Klappkarten und Plakate mit der Jahreslosung 2026 an. Das Motiv zur Losung ist während einer Rettung unseres Bündnisschiffes, der Humanity 1, entstanden. Lade hier die Losung 2026 mit Segen herunter. Klappkarten und Plakate kannst du auch in gedruckter Form kostenfrei bei uns bestellen: Losung hier bestellen.

So viele Förderungen wie noch nie – unser Jahresbericht 2024 ist da!
2024 haben wir 15 Projekte von 13 Organisationen fördern können!
Welche Projekte das waren und was wir sonst noch erreicht haben, erfährst du in unserem frisch erschienen Jahresbericht 2024. Hier den Jahresbericht ansehen.

 

 

 

Zwei Bündnisschiffe im Einsatz 
Mitte September bis Ende Oktober waren zwei unserer Bündnisschiffe im Einsatz: Die Humanity 1 und die Sea-Watch 5 retteten in dieser Zeit insgesamt mehr als 260 Menschen. Beide Crews waren besonders belastenden Situationen ausgesetzt. Die Crew der Humanity 1 beispielsweise rettete unter extremen Bedingungen 41 Menschen aus einem seeuntüchtigen Schlauchboot, die seit mehr als vier Tagen auf offener See in Seenot waren. Mehrere Menschen kamen in akuter Lebensgefahr an Bord der Humanity 1, konnten jedoch wegen eines Sturms erst mehrere Stunden später von der italienischen Küstenwache notevakuiert werden. Obwohl die Besatzung der Humanity 1 die Situation professionell stablisierte, kam für zwei Menschen jede Hilfe zu spät: Sie verstarben an Deck unseres Bündnisschiffs. Sieben weitere Menschen gelten als vermisst, da sie laut der Überlebenden während der Zeit auf See über Bord gingen. Diese Todesfälle sind die Folge einer europäischen Abschottungspolitik, die Rettungen behindert und sichere Fluchtwege verweigert. 

 

 

Erste Hilfe: Gerettete erhalten an Bord der Humanity 1 medizinische Hilfe. Foto: Leon Salner / SOS Humanity

 

Vorbereitungen für den nächsten Einsatz: Die SEA-EYE 5 in der Werft
Anfang September fuhr die SEA-EYE 5 ihren bisher größten Einsatz und rettete 144 Menschen aus Seenot. Im Laufe der letzten Wochen wurde unser Rettungskreuzer in der Werft auf den kommenden Einsatz im November vorbereitet: Neben allgemeinen Verbesserungen an Bord und Schweißarbeiten erhielt unser Rettungskreuzer eine brandneue Trinkwasseranlage, die Meerwasser in Trinkwasser verwandelt: weniger Plastikmüll, mehr Unabhängigkeit!

Seabird 3 erfolgreich im Einsatz
Unser Bündnisflieger, die Seabird 3, ist seit April 2025 bereits 59 Einsätze geflogen. Das entspricht mehr als 426 Stunden Flugzeit! Die Crew unterstützte insgesamt fast 2.000 Rettungen aus der Luft. Im Frühling diesen Jahres haben wir maßgeblich dazu beigetragen, das Aufklärungsflugzeug, das von Sea-Watch und der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) betrieben wird, in den Einsatz zu bringen. 

 

 

 

Zahlreiche Festsetzungen im Sommer 
Im Sommer erschwerte Italiens Regierung die Arbeit ziviler Seenotrettungsorganisationen durch mehrere Festsetzungen. Erstmals waren auch kleinere Schiffe im Fokus der Repressionen, wie die SEA-EYE 5 und das Segelschiff NADIR von RESQSHIP. Insgesamt gab es innerhalb von sechs Wochen vier mehrwöchige Festsetzungen. Die angegebenen Gründe waren konstruiert, beispielsweise der Vorwurf, dass keine Information an die zuständige Seenotleitstelle übermittelt worden sei, obwohl die gesamte Koordination bereits kurz nach der Rettung von staatlichen Leitstellen übernommen worden war. Solche Festsetzungen dienen allein der Behinderung ziviler Rettungseinsätze und werden im Nachgang fast immer als unrechtmäßig verurteilt. Das italienische Verfassungsgericht urteilte Anfang Juli, dass internationales Seerecht nicht durch derartige Sanktionen und diskriminierende Vorschriften außer Kraft gesetzt werden darf. 

 

 

Die SEA-EYE 5 – erstmals festgesetzt. Foto: Avin Dreischke / Sea-Eye

 

Verbrechen gegen die Menschlichkeit an der EU-Mittelmeerroute – 122 europäische Amtsträger:innen verdächtigt
Seit 2014 sind über 33.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken und mehr als 150.000 Überlebende gewaltsam nach Libyen zurückgebracht worden. Wer wird dafür zur Verantwortung gezogen? Bislang niemand. Nun reichte ein Bündnis aus Jurist:innen nach sechs Jahren Arbeit einen 700-seitigen Bericht beim Internationalen Strafgerichtshof ein, in dem 122 Amtsträger:innen der Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf der zentralen Mittelmeerroute beschuldigt werden. Wer dort genannt wird, ist auf der Online-Plattform crimesagainsthumanity.eu nachzulesen. 

 

 

 

Dokumentationsfilm KEIN LAND FÜR NIEMAND bundesweit im Kino
Der Film „KEIN LAND FÜR NIEMAND – Abschottung eines Einwanderungslandes”, den United4Rescue mitfinanziert hat, ist seit Anfang Oktober bundesweit im Kino zu sehen. Schau den Film in deinem lokalen Kino an und nimm deine Freund:innen mit, damit möglichst viele Menschen den Film sehen. Seit dem Sommer haben bereits mehr als 60 United4Rescue-Bündnispartner nicht-kommerzielle Filmvorführungen organisiert. Möchtest du selbst eine Filmveranstaltung organisieren? Dann schau auf unserer Filmseite vorbei und frage den Link an. 

#gemeinsamsingen für die Seenotrettung
Ende August sangen hunderte Menschen zusammen und sammelten Spenden für United4Rescue. Bei der Singalong-Party im Gleispark Oldenburg, die von der Innovationspastorin Nele Schomakers und der Popkantorin Sarina Lal organisiert wurde, sangen über 200 Sänger:innen des Popkonzept-Projektchors gemeinsam mit dem Publikum bekannte Hits. Bei der Aktion kamen nicht nur 2.000 Euro zusammen, sie gab auch Mut und zeigte: Wenn viele Stimmen sich vereinen, entsteht Großes. 

 

 

Hunderte Menschen setzten sich gemeinsam für zivile Seenotrettung ein. Foto: Rob Smolinski 

 

 

 

 

 

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Menschenleben sind unbezahlbar – Seenotrettung nicht.

Wir freuen uns über Spenden auf unser Spendenkonto:
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Zivile Seenotrettung unter Beschuss

Es ist der Nachmittag des 24. August 2025. Das Rettungsschiff Ocean Viking von SOS Méditerranée ist mit Genehmigung italienischer Behörden 40 Seemeilen nördlich der libyschen Küste in internationalen Gewässern im Einsatz. Die Crew ist auf der Suche nach einem Boot in Seenot. Zuvor hatte sie bereits 87 Menschen retten und sicher an Bord aufnehmen können.

Plötzlich nähert sich ein Patrouillenboot der sogenannten libyschen Küstenwache. Es umkreist die Ocean Viking. Zunächst beobachten maskierte Männer das Rettungsschiff. Über Funk beleidigen und bedrohen sie die Schiffsbesatzung – und greifen dann aus nächster Nähe an. Ohne Vorwarnung fällt ein erster Schuss, dann ein zweiter. Es folgt eine ganze Salve wie aus einem Maschinengewehr. Schüsse, die auf die Brücke des Schiffs zielen. Mindestens 20 Minuten lang stehen alle Menschen an Bord der Ocean Viking unter Beschuss. 

 

Erleichterung nach dem Beschuss: Die gesamte Schiffsbesatzung und die 87 geretteten Menschen blieben körperlich unverletzt, weil sie schnell genug in Deckung gehen konnten. Doch der Schock und die Todesangst sitzen tief.

Die Ocean Viking selbst wurde stark beschädigt: Rund 100 Einschusslöcher, geborstene Fenster, kaputte Funk-Antennen, zerstörte Schnellboote und andere wichtige Rettungsausrüstung. „Sie haben strategische Punkte getroffen, um weitere Rettungen zu verhindern – doch vor allem haben sie versucht, uns zu töten.” schreibt ein Crew-Mitglied der Ocean Viking später. 

Der vorsätzliche und bislang beispiellose Angriff auf die Ocean Viking ist in Videoaufnahmen dokumentiert. Sie zeigen: Jegliche Unterstützung der italienischen Behörden blieb aus, obwohl das Schiff einen Notruf absetzte und mehrfach um Hilfe bat. Dieser Angriff markiert eine neue Eskalationsstufe in der massiven Behinderung und Bedrohung der humanitären Arbeit auf dem zentralen Mittelmeer!

 
Zivile Seenotrettung wird systematisch bedroht
Seit Jahren erleben wir, wie die EU-Staatengemeinschaft auf Abschottung und Abschreckung setzt. Dabei arbeitet sie mit der sogenannten libyschen Küstenwache zusammen. Hinter dieser stecken libysche Milizen, die Menschenrechte verletzen, das internationale Seerecht missachten, brutale Pullbacks vornehmen und Rettungsschiffe angreifen.

Trotz alledem werden diese libyschen Milizen von der EU finanziert, um Europas Grenzen zu „schützen”. So wurde das Patrouillenboot, das die Ocean Viking am 24. August angriff, im Rahmen eines EU-Programms finanziert und von Italien an Libyen übergeben. 
 
Der Angriff auf die Ocean Viking muss Konsequenzen haben. Die europäische Kooperation mit Libyen muss spätestens jetzt sofort eingestellt werden. SOS Méditerranée hat zudem bereits Strafanzeige bei der italienischen Staatsanwaltschaft erstattet mit dem Ziel, alle Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.  

Seenotrettung ist kein Verbrechen – sie ist Pflicht
Die zivile Seenotrettung braucht mehr denn je zivilgesellschaftlichen Rückhalt und Unterstützung. Die Rettungsschiffe stehen wortwörtlich unter Beschuss. Mit einer Spende kannst du dazu beitragen, die lebensrettende Arbeit der zivilen Flotte zu unterstützen und ein Zeichen für Menschlichkeit setzen.
 
Spende jetzt für die zivile Seenotrettung

Humanitäre Hilfe darf nicht schutzlos lebensgefährlichen Angriffen ausgeliefert werden. Hilfsorganisationen müssen  ihren Auftrag ungehindert erfüllen können. Dafür setzen wir uns als United4Rescue ein und stehen weiterhin solidarisch an der Seite der zivilen Seenotrettung

 

 

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Der Rettungskreuzer von UNITED4RESCUE ist unterwegs

Die Motoren brummen, Wasser schäumt auf, und dann geht es los: Unser viertes Bündnisschiff, die SEA-EYE 5, ist von Sizilien aus in ihren ersten Einsatz gestartet! Wir freuen uns riesig, dass der Rettungskreuzer ab sofort im Mittelmeer wieder genau das tun wird, wofür er gebaut wurde: Menschenleben zu retten.

Seit letzter Woche ist die erste Einsatz-Crew an Bord der SEA-EYE 5. Jeder Handgriff, jeder Ablauf auf dem neuen Schiff wurde trainiert, Lebensmittel gekauft, Rettungswesten verstaut und das Bordhospital ein letztes Mal durchgecheckt. Dann endlich hieß es: Leinen los!

Doch das Auslaufen des neuen Bündnisschiffs ist nicht nur ein Moment der Freude. Wir schicken einen Rettungskreuzer, weil die humanitäre Krise im Mittelmeer weiter anhält. Seit 2014 sind dort mehr als 30.000 Menschen ertrunken oder gelten als vermisst, die allermeisten im zentralen Mittelmeer, wo unsere Bündnisschiffe im Einsatz sind. Um der tausenden Toten zu gedenken, hielt die Crew vor dem Ablegen eine Schweigeminute und legte Kränze im Meer nieder.

Die SEA-EYE 5 ist auch eine Antwort auf die Hürden, die der zivilen Seenotrettung in den Weg gelegt werden. Denn die europäischen Mitgliedstaaten, insbesondere Italien, behindern die zivile Seenotrettung aktiv. Es ist eine Schande, dass die Zivilgesellschaft immer wieder neue Wege finden muss, um weiter Menschenleben zu retten – schließlich ist Seenotrettung Pflicht!

Drei Bündnisschiffe aktuell im Einsatz

Mit dem Ablegen der SEA-EYE 5 sind drei unserer Bündnisschiffe zeitgleich im Einsatz: Auch die Humanity 1 und die SEA-EYE 4 patrouillieren gerade im Rettungsgebiet. Seit über einer Woche ist das Wetter schlecht und es ist unwahrscheinlich, dass Menschen bei dieser rauen See die Überfahrt wagen. Die Crews halten trotzdem permanent Ausschau, da die hohen Wellen für seeuntaugliche Boote höchst gefährlich wären. Folge uns auf Instagram, Facebook, Bluesky oder X für aktuelle News von den Einsätzen!

Maskierte Personen zwingen Menschen über Bord

Die Crew der SEA-EYE 4 wurde beim letzten Einsatz Zeuge eines schockierenden Vorfalls: Maskierte Personen zwangen in internationalen Gewässern 22 Menschen von Bord eines fahrenden Bootes zu springen und ließen sie schutzlos zurück. Darunter auch Anisa (Name geändert), die an diesem Tag 24 Jahre alt wurde. „I can’t swim”, rief sie dem Einsatzteam der SEA-EYE 4 zu. Zum Glück konnte die Crew schnell reagieren und Anisa und die anderen Menschen aus dem Wasser retten.

Einer der Überlebenden schrieb der Crew später einen Brief, mehrere Seiten lang, in schönster arabischer Schrift. Darin schreibt er: “Ist man auf diesem Schiff, hatte man großes Glück. Es bedeutet, man ist in Sicherheit. (...) Du bist jetzt sicher. Das wird einem irgendwann bewusst." Wir wünschen ihm, Anisa und den anderen Geretteten alles Gute für ihre Zukunft!

Leben retten braucht keine Erlaubnis!

Ende August rettete unser Bündnisschiff Sea-Watch 5 289 Menschen aus Seenot. Die italienischen Behörden wiesen den Geretteten das fast 1.000 Kilometer entfernte Civitavecchia als sicheren Hafen zu – und setzten die Sea-Watch 5 anschließend für 20 Tage fest. Die Anschuldigung: Die Crew habe die Menschen ohne Erlaubnis der libyschen Behörden gerettet. Dafür gibt es keinerlei Grundlage: Seenotrettung ist Pflicht und braucht keine Erlaubnis! Mittlerweile ist unser Bündnisschiff wieder frei, und Sea-Watch hat die Behörden wegen der unrechtmäßigen Festsetzung verklagt.

Italien droht NGO-Flugzeugen

Mit einem neuen Dekret droht Italien jetzt auch NGO-Flugzeugen, die über dem Mittelmeer Ausschau nach Booten in Seenot halten, mit Festsetzungen und Beschlagnahmungen. Auch Geldstrafen von bis zu 10.000 Euro sind möglich. Das Dekret weitet damit die Schikanen, die sich bislang gegen die Rettungsschiffe richteten, auf die zivilen Flugzeuge aus. Damit will Italien es Organisationen wie Sea-Watch erschweren, Menschenrechtsverletzungen auf dem Mittelmeer aus der Luft zu dokumentieren. Lies hier die Pressemitteilung von Sea-Watch dazu.

Jahresbericht 2023: So wirken eure Spenden

Unser Jahresbericht 2023 ist da! Erfahre alles über die geförderten Projekte, Bündnisschiffe und inspirierende Aktionen unserer großartigen Bündnispartner. Außerdem geben wir einen Einblick in unsere Finanzen. Schau hier online in den Bericht!
 

Einsatzbericht von der Trotamar III

Mit einer Förderung in Höhe von 12.226 Euro haben wir im Sommer 2024 einen Einsatz der TROTAMAR III auf dem Mittelmeer ermöglicht. 65 Menschen konnte die Crew dabei aus Seenot retten. Lene und Matthias vom Compass Collective berichten vom Einsatz, ihrer Begegnung mit der libyschen Küstenwache und von den besonderen Herausforderungen auf einem Segelschiff. Hier kannst du das Interview lesen!
 

Nothilfe an der französisch-britischen Küste

Jedes Jahr versuchen zehntausende Geflüchtete, Großbritannien per Boot aus Frankreich zu erreichen. Immer wieder kommt es dabei auch zu Schiffbrüchen. Auf Druck aus London geht die französische Polizei mittlerweile gewaltsam gegen die Menschen in den Booten vor.

Die französische Organisation Utopia 56 betreibt an der Nordküste Frankreichs eine Notrufnummer und hilft Menschen, die durchnässt und unterkühlt zurück an Land kommen. United4Rescue unterstützt ihre Arbeit in diesem Jahr mit 50.000 Euro. Mehr über die Einsätze und die Situation an der Grenze liest du hier in unserem Blog.

Job: Campaigner:in für einen Dokumentarfilm

Gemeinsam mit anderen unterstützt United4Rescue die Produktion eines Dokumentarfilms, der einen progressiven Blick auf die Themen Flucht, Migration und Seenotrettung wirft und im kommenden Jahr bundesweit anlaufen soll. Für die Verbreitung des Films sucht Sea-Eye ab sofort eine:n Campaigner:in in Teil- oder Vollzeit. Zur Stellenausschreibung geht es hier lang!

Die Stelle passt nicht zu dir, aber du kennst jemanden, der:die perfekt wäre? Dann leite die Ausschreibung sehr gerne weiter!
 

Buch “Todesursache: Flucht” jetzt noch bestellen

Auf hunderten Seiten sammelt das Buch “Todesursache: Flucht” die Schicksale und Geschichten von Menschen, die seit 1993 an den europäischen Grenzen gestorben sind. Die “Liste der Toten” wird jährlich aktualisiert, und 2023 wurde sie für das Buch komplett auf deutsch übersetzt. Die eindrückliche Liste macht das tausendfache Sterben erschreckend greifbar.

Es sind noch einige Exemplare verfügbar! Das Buch kann hier direkt beim Verlag bestellt werden. Ab zehn Exemplaren ist ein Rabatt möglich, schreibe dazu einfach eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

 

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Luftpost von UNITED4RESCUE

Ein Boot in Seenot. Keine Rettung in Sicht. Dann taucht ein Flugzeug am Himmel auf – und schlägt Alarm.

So beginnen viele Einsätze unserer Partnerorganisationen. Such- und Aufklärungsflugzeuge übernehmen eine wichtige Rolle in der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer: Sie entdecken Boote in Gefahr, alarmieren Rettungskräfte und dokumentieren Menschenrechtsverletzungen. Doch ein neues italienisches Gesetz bedroht diese lebensrettende Arbeit. Gleichzeitig führt die EU-Abschottungspolitik auch dazu, dass immer mehr Menschen auf die extrem riskante Atlantikroute von Westafrika zu den Kanaren ausweichen. Viele sterben, ohne dass es jemand sieht.

Gemeinsam tun wir etwas dagegen: Wir schauen hin – und bringen ein neues Suchflugzeug in die Luft! Die Seabird 3 soll erstmals Sucheinsätze über dem Atlantik ermöglichen und die bestehende Flotte auf dem Mittelmeer verstärken. Hilf mit einer Spende, die Seabird 3 startklar zu machen!

Für die Seabird 3 spenden

Unsere Partnerorganisationen Humanitarian Pilots Initiative (HPI) und Sea-Watch setzen seit Jahren erfolgreich Aufklärungsflugzeuge über dem Mittelmeer ein. Die Unterstützung aus der Luft kann den entscheidenden Unterschied machen, ob ein Boot gesichtet und Hilfe rechtzeitig alarmiert wird. Mit der Seabird 3 kommt jetzt das erste Bündnisflugzeug von United4Rescue hinzu. Sie soll die Hilfe aus der Luft weiter ausbauen:

  • Verstärkung für die Flotte: Damit immer ein Flugzeug starten kann, auch wenn andere durch die Behörden blockiert werden.
  • Erstmals Einsätze über dem Atlantik: Auf der extrem riskanten Fluchtroute verschwinden immer mehr Menschen spurlos, weil niemand nach ihnen Ausschau hält und Hilfe ruft.
  • Grundlage für zukünftige Rettungseinsätze: Mit Erkundungsflügen auf der Atlantikroute sammelt HPI Daten, um den Aufbau einer langfristigen Seenotrettung in der Region zu unterstützen.

Der Kaufpreis für das Flugzeug liegt bei 590.000 Euro. Ein großer Teil ist bereits durch Crowdfunding und Darlehen finanziert – doch 170.000 Euro fehlen noch. Unser Ziel: Wir bringen diese Summe bis Ostern gemeinsam zusammen. Spende jetzt und lass den Rettungsflieger abheben!

Jetzt spenden – jeder Beitrag zählt
Du hast Fragen oder willst noch tiefer in das Thema einsteigen? Dann sei am Donnerstag, den 3. April, von 18:00 bis 19:15 Uhr bei unserem Webinar dabei. Mit Omar El Manfalouty von HPI und dem Migrationsforscher Maurice Stierl werfen wir einen genaueren Blick auf die Situation auf der Atlantikroute und zeigen, welche Rolle unser neues Bündnisflugzeug dort und auf dem Mittelmeer spielt. Hier kannst du am 3. April online über Zoom teilnehmen. Wir freuen uns darauf, dich dort zu sehen!

Mit herzlichen Grüßen
Dein Team von United4Rescue

PS: Im September 2024 ertranken 21 Menschen bei einem Schiffbruch. Ein Aufklärungsflugzeug hatte das Boot in Seenot zuvor entdeckt und Alarm geschlagen – doch die Behörden blieben tagelang untätig. Sea-Watch erstattete daraufhin Anzeige wegen fahrlässiger Tötung und legte als Beweis Fotos aus der Luft vor.

Fälle wie dieser zeigen, wie wichtig die Flugzeuge auch für eine unabhängige Überwachung sind, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und Druck auf die Verantwortlichen auszuüben. Hilf mit, die Seabird 3 in den Einsatz zu bringen!
Spende hier für das Bündnisflugzeug
 

Falls du es bevorzugst, kannst du deine Spende auch überweisen:

United4Rescue  Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
Verwendungszweck: Rettungsflieger

 

 

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Wahnsinn, wir haben es geschafft! Innerhalb von vier Wochen sind 465.000 Euro für den Rettungskreuzer, unser viertes Bündnisschiff, zusammengekommen. Mehr als 1.000 Menschen haben gespendet, gesammelt und mobilisiert. Damit steht fest: Der Rettungskreuzer kommt – und wird ganz bald auf dem Mittelmeer Leben retten. Vielen herzlichen Dank für euer großartiges Engagement!

Wie geht es jetzt weiter? Natürlich mit voller Fahrt voraus! Derzeit liegt das Schiff in einer Werft in Kroatien, wo einige Arbeiten am Motor und an der Elektrik stattfinden. Am 22. Juli wird die SEA-EYE 5 dann in der italienischen Hafenstadt Ancona feierlich auf ihren neuen Namen getauft. Taufpatin wird die Oscar-nominierte Schauspielerin Sandra Hüller. „Es ist mir eine große Ehre, Patin der SEA-EYE 5 zu sein“, sagt sie. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Freiheit, Frieden und Sicherheit.“ Stark!

Du bist zufällig gerade in der Nähe im Sommerurlaub oder möchtest von weiter weg anreisen und dabei sein? Alle sind herzlich eingeladen, an der Taufe teilzunehmen und unseren Erfolg gemeinsam zu feiern! Die Taufe findet am 22. Juli 2024 von 10-12 Uhr im Hafen von Ancona statt. Wenn du kommen möchtest, schreib uns bitte eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, damit wir dir rechtzeitig alle weiteren Informationen schicken können.

Noch diesen Sommer soll die SEA-EYE 5 in ihren ersten Einsatz starten. Sie ist ein schwimmendes Zeichen der Menschlichkeit – ein Schiff von uns allen. Was wünscht du der SEA-EYE 5 für ihren Einsatz, welche guten Worte oder Gedanken möchtest du dem Bündnisschiff mit auf seinen Weg geben? Schreib sie uns! Wir werden die Botschaften zur Taufe überbringen, damit sie den Rettungskreuzer auf seinen lebensrettenden Einsätzen auf dem Mittelmeer begleiten.

Schicke hier deine Botschaft an die SEA-EYE 5

 

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
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ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
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Sievershäuser Ermutigung 2024