2. Sievershäuser Sommernachtstraum am 31. Mai

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr lädt der Förderverein St.Martin Sievershausen am 31. Mai zu einer Neuauflage in die St. Martinskirche ein. Mit dabei: Die Tuesdays unter ihrer neuen Chorleiterin Rieke Könecke, Andrea Franke und Otto Dempwolff mit Folk und, zum ersten Mal, Landolf Bornemann mit phantastischer Klaviermusik.

im letzten Teil unserer Reihe erzählt Mina ihre Geschichte.

„Als wir endlich am Meer waren, versteckten wir uns. Es wurde dunkel und ich sah, dass die Boote aus Plastik waren, ohne festen Boden, den mussten wir selbst einbauen. Beim ersten Mal ging der Motor kaputt. Wir mussten uns wieder verstecken. Beim zweiten Versuch schickte uns die türkische Polizei zurück. Beim dritten Mal rettete uns ein Schiff.”

Mina stammt aus dem Iran. Sie spricht Deutsch, aber als sie über die Flucht spricht, reicht ihr Wortschatz nicht mehr. Ihre Freundin hilft, die beiden wechseln ins Farsi und übersetzen zusammen, manchmal stockend, die Erlebnisse.

„Wenige Kilometer vor der Grenze zur Türkei mussten wir über einen steilen Berg. Da gab es keinen Weg, nur einen steilen Hang und viel Geröll. Unsere beiden älteren Kinder waren schon etwas größer, unsere Jüngste noch ganz klein. Plötzlich geriet mein Mann ins Rutschen und stürzte in den Abgrund. Er hat ja nur noch einen Arm und konnte sich nicht halten! Ich dachte, er ist tot, aber er hing an einem Felsvorsprung. Gemeinsam haben wir ihn wieder hochgezogen. Wir hatten oft keine Kraft mehr, aber unsere Kinder brauchten uns. Heute weiß ich nicht, wie wir es durch die Berge geschafft haben.”

Mit Hilfe ihrer Freundin rekonstruiert Mina Wege und Tage ihrer Flucht. Wenn es im Gespräch um ihre Kinder geht, lächelt sie.

Eine Frau trägt einen Wasserkanister zwischen Zelten. Bitte schalte die Anzeige von Bildern frei!
Im völlig überfüllten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos lebten Geflüchtete zum Teil jahrelang unter katastrophalen Bedingungen. Foto: Ansgar Gilster

„In Griechenland waren wir in einem Lager, das hieß Moria. Häufig brannte es. An einem Tag brannte das ganze Lager ab. Wir gehörten zu denen, die ein Visum für Deutschland bekamen. Unsere älteste Tochter hat hier inzwischen die Schule abgeschlossen und macht jetzt eine Ausbildung. Unser Sohn macht im nächsten Sommer sein Abitur. Beide sprechen sehr gut Deutsch, sie sind in Deutschland angekommen. Auch wenn mein Mann und ich uns noch fremd fühlen: Wir wissen jetzt, dass wir es für unsere Kinder getan haben.”

 

Minas Geschichte macht Hoffnung: Ihre Kinder können in Sicherheit aufwachsen, zur Schule gehen, studieren. Dafür nehmen viele Familien die gefährliche Flucht auf sich. Doch nicht alle schaffen es in Sicherheit. Weil die europäischen Staaten Schutzsuchende abwehren, anstatt sichere Fluchtwege zu schaffen, ertrinken jährlich tausende Menschen im Mittelmeer. Darunter sind auch viele Minderjährige.

Als breites Bündnis haben wir bereits drei Rettungsschiffe geschickt und zahlreiche Einsätze unterstützt. Tausende Menschen konnten wir bislang retten, und jedem Einzelnen so eine neue Zukunft ermöglichen. Hilf jetzt mit einer Spende – damit das Leben weitergeht!

ICJA Peace Center Sievershausen

05.08.2024 - 19.08.2024

RENO / STUD / ART / PEACE

Vols: 12

Age: 18-26

Language: English, German

 

Project: The Peace Studies Center in Sievershausen (Antikriegswerkstatt Sievershausen) was established in the premises of the Sievershausen Lutheran Church community more than 50 years ago. During that time, the Vietnam War escalated. Nowadays there are several buildings, including a guesthouse and the well-known "Anti-War House" with an assembly hall for our events, located in a park-like area along with a church older than 1000 years on the edge of the village. The peace center shows through its diverse program, that peace work has political, historical, educational and cultural aspects. Throughout the year one can visit exhibitions, author readings, lectures and many cultural events. The peace education offers of the seminar area include teaching units, trainings for school classes and church groups on current and historical topics.

 

Manual and Creative Work: The Peace Studies Center is located on the edge of a former battlefield. An exceptionally bloody battle took place here on a Sunday afternoon in july 471 years ago. Analogous to the well-known motto "swords to ploughshares" we redesign this to "battlefields to playing fields". The participants of the work camp will design elements of this playing field. Anyone who appreciates creative work can work on some piece of art under expert guidance, which is to be developed on the topics of the reconciliation work done by Community of the Coventry Cross of Nails.

 

Study part: You will learn some essentials of peace work and receive basic training in non-violent conflict management by professional trainers. Moreover, the respect for Human Rights und circumstances of war and climate change is being discussed. We will visit the memorial in the former Bergen-Belsen concentration camp.

Volunteers will have the opportunity to meet young people and families in die region, the group will also invite people of the village and region to an “Evening of encounter” (Abend der Begegnung) at the Peace Center.

 

Leisure Time: For the leisure time, the group can use facilities of the seminar house and take part in excursions to Hannover and Braunschweig.

 

Accommodation: The accommodation for the participants is offered in rooms with four beds each. There are bed sheets available. Food is prepared together in the kitchen of the seminar house.

 

Region: The Peace Center is at the verge of a village with about 2500 inhabitants. Sievershausen lies 30 kilometers east of the Lower Saxony provincial capital Hanover on the freeway to Berlin.

 Terminal: Haemelerwald near Lehrte (train from Hannover to Braunschweig), 3 km from the peace center. Nearest airports: Hannover, Berlin, Hamburg, Bremen.

Meeting point and time:

It is highly recommended to arrive latest on 5th of July at 5 pm at station Haemelerwald. You can try to catch a bus to Sievershausen (ask locals) or we can pick you up (tell us your arriving time in confirmation slip).

We will provide you later the camp leader´s phone number.

Venue of the camp:

Antikriegshaus

Kirchweg 4A

31275 Lehrte-Sievershausen

http://www.antikriegshaus.de/

 

Location map: You can find a map of the location of your workcamp at: Antikriegshaus Sievershausen - Google Maps Please insert the address of the workcamp into search: Kirchweg 4 31275 Lehrte-Sievershausen. Here you will be able to see the map of the location. On the right upper corner of the map, you have options to choose: satellite or hybrid. You also have an option to zoom. Please choose the best map option for you.

 

Travel Directions:

By plane and train: Fly to Hannover and take the bus from the airport to the main train station Hannover HBF. From there on the ”Regionalexpress” (RB 60 or 70) direction Braunschweig (every hour) and get off at the station ”Hämelerwald”. Please call 0163–8685704 to arrange your transportation to Sievershausen. If you fly to Frankfurt, take the train to Hämelerwald and follow the guidelines above.

By car: A2 Dortmund – Berlin: leave the motorway at Hämelerwald (Nr. 51) follow the signs to Sievershausen.

 

 

OBEN

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Internationales ICJA-Workcamp 2024

Sievershausen 05.08. - 19.08.2024

Das Projekt

Das Friedenszentrum Sievershausen wurde vor über 50 Jahren in Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde gegründet. Dort entstanden zur Zeit des Vietnamkrieges die Antikriegswerkstatt, später kamen ein Seminarhaus mit Mehrbettzimmern und Gruppenräumen und das weithin bekannte „Antikriegshaus Sievershausen“ hinzu. Die Einrichtung umfasst mittlerweile ein Ensemble von mehreren Gebäuden, die zusammen mit einer mehr als 1000 Jahre alten Kirche am Rand des Dorfes in einem parkähnlichen Gelände gelegen sind. Das Antikriegshaus zeigt mit seinem vielfältigen Programm, dass Friedensarbeit politische, historische, pädagogische und kulturelle Aspekte hat. Hier finden regelmäßig Ausstellungen, Vorträge, Autorenlesungen, Musik-, Theater- und Kleinkunstaufführungen statt. Die friedenspädagogischen Angebote des Seminarbereiches umfassen Unterrichtseinheiten und Trainings für Schulklassen und Konfirmandengruppen zu aktuellen und geschichtlichen Themen. Weitere Infos hier: www.antikriegshaus.de

Handwerkliche und kreative Arbeit

Das Antikriegshaus liegt am Rand eines ehemaligen Schlachtfeldes. Hier fand vor 471 Jahren eine außergewöhnlich blutige Schlacht statt. Analog zum bekannten Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ gestalten wir „Schlachtfelder zu Spielfeldern“ um. Die Teilnehmenden des Workcamps werden Elemente dieses Spielfeldes neu gestalten.

Wer daneben auch kreative Arbeit schätzt, wirkt unter fachkundiger Anleitung an einem Kunstprojekt mit. Thema in diesem Jahr die Versöhnungsarbeit der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry sein.

Der Studienteil

Als Einführung in die Friedensarbeit erhalten die Teilnehmenden ein Basistraining in Gewaltfreier Konfliktbearbeitung durch den hauptamtlichen Trainer des Antikriegshauses Maik Bischoff. Auch wird die Achtung der Menschenrechte in Zeiten von Krieg und Klimawandel thematisiert, und wir besuchen die Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen. 

Freiwillige haben die Möglichkeit zur Begegnung mit jungen Menschen und Familien in der Region. An einem Abend lädt die Gruppe zu einem Abend der Begegnung in die Räume des Friedenszentrums ein.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers