Pressemitteilung der AGDF: 10 Jahre Aussetzung der Wehrpflicht

Freiwilligendienste verstärkt fördern
Bonn, 22. März 2021/dj

Zehn Jahre nach Aussetzen der Wehrpflicht hat die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) die
positive Entwicklung der Freiwilligendienste betont und gleichzeitig deren stärkere Unterstützung durch den
Staat angemahnt. „Der Umbau vom Zivildienst zu Freiwilligendiensten ist gelungen, es gibt kein sinnvolles
Zurück zu Pflichtdiensten“, so AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

 

Studientag für Verantwortungsträger*innen aus den Mitgliedsorganisationen der AGDF 

Einladung zum AGDF-Studientag "Unsere Blicke auf den israelisch-palästinensischen Konflikt"

17./18. September 2021 in Kassel

Wohl kein anderer internationaler Konflikt ist auch innerhalb der deutschen Friedensbewegung so umstritten wie der israelisch-palästinensische. Es gibt vielfältige historische, politische aber auch persönliche Beziehungen zu Israel, den palästinensischen Gebieten und den dort lebenden Menschen. Unterschiedliche Sichtweisen gehen bis in die Mitgliedsorganisationen der AGDF hinein und durch sie hindurch. Es gibt Positionen, die sich zu widersprechen scheinen. Eine nicht in Aussicht stehende Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes, die Zermürbung aller am Konflikt beteiligten Seiten, zunehmender Antisemitismus in Deutschland und vielen anderen Ländern sowie aufgeheizte Debatten um die BDS-Kampagne (Boycott, Divestment, Sanctions) und der Bundestagsbeschluss vom 17.5.2019 führen zu weiteren Polarisierungen, auch in unseren eigenen Kreisen. Der (öffentliche) Dialog unter denjenigen, die sich aktiv mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt auseinandersetzen und versuchen, eine solidarische Haltung mit den Menschen in der Region zu finden, gestaltet sich zunehmend schwierig. Wir laden euch herzlich zu einem besonderen AGDF-Studientag ein, in dem wir uns in vertrauensvollem, geschütztem Rahmen u.a. über folgende Themen und Fragen austauschen werden: Welche Perspektiven haben unsere Organisationen auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und mit welchen Ansätzen und Formaten engagieren sie sich? Wie positionieren sie sich? Wie gehen wir mit der BDS-Kampagne und der Debatte in Deutschland hierzu um? Inwiefern berührt Antisemitismus unsere Arbeit und welchen Beitrag leisten wir für den Abbau von Antisemitismus? Wie äußern wir uns öffentlich und wie gehen wir mit entsprechenden Stellungnahmen von Bündnissen um, die das Thema betreffen? Und nicht zuletzt: Wie kann eine fruchtbare Auseinandersetzung in Deutschland angesichts der Meinungsunterschiede und der aufgeheizten Stimmung gestaltet werden? Letztlich geht es auch um Anregungen für die Arbeit und das politische Agieren der AGDF und ihrer Mitglieder. Die beiden Tage werden von Tim Weber begleitet. Eingeladen sind Verantwortungsträger*innen1 aus den Mitgliedsorganisationen der AGDF. 

 

18.03.21 19.00 Welt-un-ordnung und Flucht

Neben uns die Sintflut – Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis
        

Vorgestellt wird das gleichnamige Buch von Stephan Lessenich. Es stellt die Mär von der großartigen Hilfe des ‚Globalen Nordens‘ für den ‚unterentwickelten‘ Süden vom Kopf auf die Füße.
Lessenich  stellt mit anschaulichen Beispielen z. B. den Zusammenhang zwischen Nespresso und den Regenwäldern in Brasilien her. Er erklärt, inwiefern sowohl unser alltägliches Verhalten, als vor allem auch das System, in dem wir leben und das die Welt beherrscht, der Kapitalismus, eine zentrale Rolle spielen.
Lessenich deutet Veränderungsmöglichkeiten an: die Hauptarbeit aber müssen wir selbst tun!
Was kann das sein? Das wollen wir mit euch nach dem Eingangsreferat in der Zoom-Veranstaltung diskutieren. Eine herzliche Einladung dazu!

Solidarische Grüße
Brunhild (Müller-Reiß)

Wir würden uns freuen, wenn ihr euch auch aktiv mit euren Überlegungen in die Diskussion einschaltet.

Die Zoom-Zugangsdaten:

Margarete Müller lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.

Thema: Einladung zur Info Reihe des Friedensbüro Hannover e.V. Zoom Meeting von Margarete Müller
Uhrzeit: 18.März.2021 19:00 

Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/85745210756?pwd=b1M3T3RPTGFJR3FiaEhvV2JVWVVJdz09

Meeting-ID: 857 4521 0756
Kenncode: 252450
Schnelleinwahl mobil
+493056795800,,85745210756#,,,,*252450# Deutschland
+496938079883,,85745210756#,,,,*252450# Deutschland

Sievershäuser Ermutigung 2020/21

Friedenspreis für internationale Begegnungsarbeit mit jungen Menschen

Sievershäuser Ermutigung 2020/21

Friedenspreis für internationale Begegnungsarbeit mit jungen Menschen                                                                                                

Sievershausen, 20.04.2021                                                                                                                   

Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen und die Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht erneuert ihre bereits im Jahr 2020 erfolgte Ausschreibung des mit 5.000 Euro dotierten Friedenspreises Sievershäuser Ermutigung.

Die Sievershäuser Ermutigung 2020/21 soll für hervorragende Projekte und Initiativen der internationalen Begegnungsarbeit mit jungen Menschen verliehen werden, die einen Beitrag zu einer friedlichen, auf Versöhnung, Verständigung und Zusammenarbeit setzenden Welt leisten. Wir wissen, dass ein Großteil der Arbeit auf diesem Feld aufgrund der Pandemielage momentan ausfallen muss oder nur eingeschränkt betrieben werden soll. Gerade deshalb wollen wir mit der Preisverleihung ein Zeichen der Ermutigung und Hoffnung geben und auf die Wichtigkeit von Begegnungsarbeit hinweisen.

Aufgrund der durch die Corona-Pandemie verursachten Umstände hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die Preisverleihung um ein Jahr auf den Dezember 2021 zu verschieben und die Ausschreibung bis in das Jahr 2021 zu verlängern. Bereits eingegangene Bewerbungen behalten ihre Gültigkeit.

Nominiert werden können sowohl Organisationen und Initiativen, die eine solche Begegnungsarbeit durchführen, als auch einzelne Projekte der internationalen Begegnungsarbeit. Wichtig ist hierbei, dass ein erkennbarer Beitrag zu Versöhnung, Verständigung, Zusammenarbeit und Frieden geleistet wird.

Vor diesem Hintergrund suchen wir originelle wie bewährte Ansätze der internationalen Begegnungsarbeit, die junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern in einen fruchtbaren Austausch bringen, sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdecken lassen, ihnen Wege eines produktiven Umgangs mit Vielfalt und konstruktive Möglichkeiten des Konfliktaustrags wie Potentiale der Zusammenarbeit aufzeigen, geleitet von den Fragen: Was sind die Ziele der jeweiligen Begegnungsarbeit? Mit welchen Methoden wird versucht, diese zu erreichen?

Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit (bzw. das Antikriegshaus) Sievershausen hatte sich bei der Wahl des Ausschreibungsthemas der Ermutigung 2020 von zwei Überlegungen leiten lassen:

In Zeiten, in denen wir eine erschreckende Zunahme nationaler Egoismen in Politik und Gesellschaften weltweit erleben, möchte das Antikriegshaus ein Zeichen für die Notwendigkeit und praktischen Möglichkeiten von Verständigung und Zusammenwirken in einer Welt der Vielfalt setzen. Den Problemen und Herausforderungen in der Einen Welt kann nur im Geiste des Friedens und der Verständigung begegnet werden. Hierzu braucht es heute dringlich Impulse und praktische Ansätze, um Menschen zusammenzubringen.

Dies auch in einem Jahr, in dem die Begegnungsarbeit der Internationalen Workcamps 100jähriges Jubiläum feiert. 1920 bauten Freiwillige aus Frankreich, Deutschland und anderen Ländern gemeinsam in einem Dorf nahe Verdun, das zum Inbegriff der Grauen des Ersten Weltkrieges geworden war, zerstörte Häuser wieder auf. Die Idee der Workcamps als einer spezifischen Form der internationalen Begegnungsarbeit wird seit Jahrzehnten auch in Sievershausen verfolgt - aus dieser ist die Friedensarbeit des Antikriegshauses hervorgegangen. Wir wollen dies zum Anlass nehmen, auf die fortwährende Relevanz und Wirksamkeit internationaler Begegnungsarbeit mit jungen Menschen im Bereich der Friedens- und Menschenrechtsarbeit hinzuweisen.

Dies gilt im Jahr 2021 mit all den durch die Coronapandemie verursachten Einschränkungen umso mehr. Es wird eine große und notwendige Aufgabe, die Begegnungsarbeit in Zukunft wieder möglich zu machen.

Vorschläge, Empfehlungen und Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2021 in schriftlicher Form per Brief oder per E-Mail an die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. gerichtet werden. Bestehende Bewerbungen behalten ihre Gültigkeit. Bewerbungen sind formlos einzureichen, hilfreich sind jedoch nähere Angaben zur vorgeschlagenen Organisation, Initiative oder zum Projekt sowie aussagefähige Beispiele und Berichte der praktischen Begegnungsarbeit.

Eine Jury wird im Laufe des Jahres über die Vergabe entscheiden. Falls eine Preisverleihung in Präsenz auch im Dezember 2021 nicht möglich sein sollte, wird der Preis auf anderem Wege im Dezember 2021 übergeben und eine Feierstunde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in 2022 nachgeholt.

 

Die Sievershäuser Ermutigung wird seit 1988 im zweijährigen Rhythmus für beispielhafte Friedens- und Menschenrechtsarbeit verliehen. Die Verleihung findet jeweils in zeitlicher Nähe zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) statt. Die Ausschreibung erfolgt zu wechselnden thematischen Schwerpunkten. Im Jahr 2018 wurde die Culture Counts Foundation für ihren Beitrag zu einem konstruktiven Friedensjournalismus, 2016 AMICA aus Freiburg für ihre Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen und 2014 das forumZFD für seine Arbeit in der zivilen Konfliktbearbeitung darüber hinaus Menschen Mut machen, sich für Frieden und Menschenrechte zu engagieren.

Der Verein Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. besteht seit 1979 und betreibt in Sievershausen bei Hannover das Antikriegshaus als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie die Antikriegswerkstatt als Seminarhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten. Das Antikriegshaus steht an historischem Ort am Rande des Schlachtfeldes der 'Schlacht von Sievershausen' im Jahr 1553, die als eine der opferreichsten Schlacht der Reformationszeit (ca. 4000 Tote und 8000 Verletzte) gilt. Der Verein folgt einem umfassenden Verständnis von Friedensarbeit, das neben der Auseinandersetzung mit weltweiten Krisen und Konflikten auch Menschenrechtsthemen, ökologische Fragestellungen, Erinnerungsarbeit und Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktbearbeitung im Nahbereich umfasst. Der Verein ist Mitgliedsorganisation der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V (AGDF) und gemeinsam mit der Kirchengemeinde St. Martin Sievershausen Mitglied der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry sowie einer der Begegnungsorte des Friedens innerhalb der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Die Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht wurde 2014 ins Leben gerufen, um die Arbeit des Antikriegshauses perspektivisch zu sichern und zu intensivieren. Zurzeit besteht die primäre Aufgabe darin, das Preisgeld für die Sievershäuser Ermutigung zu gewährleisten. Sollten die finanziellen Möglichkeiten wachsen, sollen auch weitergehende Aufgaben im Feld der Friedensarbeit unterstützt werden.

 

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers