Hybrid-Vortrag der Gedenkstätte Ahlem im Haus der Region - Donnerstag 07. APRIL 2022 | 19 UHR
Das Kaiserreich in der deutschen Geschichte - Vortrag von Prof. Dr. Sabine Mangold-Will
Umstritten war das Kaiserreich von Anfang an. 150 Jahre nach der Reichsgründung 1871 polarisiert es noch immer. Dabei entwirft die historische Forschung seit vielen Jahren das differenzierte Bild eines höchst ambivalenten staatlichen Gebildes, das seit 1918 nicht mehr existiert. In ihrem Vortrag geht die Historikerin Sabine Mangold-Will der Frage nach, welche Stellung das Kaiserreich in der deutschen Geschichte einnahm. Dazu wird sie das Reich sowohl in die Nationalismus- und Verfassungsgeschichte Europas wie die Demokratiegeschichte Deutschlands einordnen. Wo lag das lastende Erbe des „Deutschen Bundes namens Deutsches Reich“? Gibt es womöglich Kontinuitäten vom Kaiserreich bis heute? Ein besonderes Augenmerk wird dabei – dem Anliegen der Gedenkstätte Ahlem verpflichtet – auf der Geschichte der Juden und des Antisemitismus im Kaiserreich liegen.
Dr. Sabine Mangold-Will ist apl. Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie arbeitet derzeit bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an einem Editionsprojekt zum Exil Kaiser Wilhelms II. und seiner Frau Auguste Viktoria in den Niederlanden.
Publikationen (u.a.): Begrenzte Freundschaft. Deutschland und die Türkei 1918-1933, Göttingen 2013; Wilhelm II. – Archäologie und Politik, Stuttgart 2017 (hrsg. gemeinsam mit Thorsten Beigel); Der Islamwissenschaftler Josef Horovitz und seine islamische Welt in der Zwischenkriegszeit, in: Münchner Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur 14 (2020) 2: Begegnungen. Juden und Muslime im Deutschland der Zwischenkriegszeit, 27-37 www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de/muenchner-beitraege/2020_2; Die Reichsgründung zwischen Juden-Emanzipation und Antisemitismus, in: Einigkeit und Recht – doch Freiheit? 150 Jahre Kaiserreich. 29.-30. Oktober 2020/Eine Online-Tagung, Weimar 2020, 96-98. www.demokratie-geschichte.de/index.php/3225/die-reichsgruendung-zwischen-juden-emanzipation-und-antisemitismus/
Donnerstag, 07. April 2022 | 19 Uhr
Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover,
Raum N003 oder 173
Veranstalterin: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem
Sie können sich telefonisch unter 0511 - 61 62 22 56 anmelden oder die Veranstaltung live auf dem Youtube-Kanal der Gedenkstätte (www.kurzelinks.de/ahlemYT) verfolgen.
13. Januar 2022 um 10.30 Uhr
Projekt „outSITE Wolfenbüttel“, Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel
Nach der Zerstörung der Stele infolge eines mutmaßlichen Brandanschlags im Dezember 2021 setzt die jetzige Veranstaltung ein wichtiges Zeichen zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen (Militär)Justiz. Zur Einweihung der Informationsstele am Donnerstag, den 13. Januar 2022 werden begrüßen:
Martina Staats (Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel) und Tobias Henkel (Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz).
Es sprechen Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister, Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Ulrich Markurth, Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Gerhard Glogowski, Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung.
Der militärische Schießübungsplatz in der Braunschweiger Buchhorst wurde 1876 für die Garnison Braunschweig angelegt und bis 1962 genutzt. Während des Nationalsozialismus wurden im nördlichsten der erhaltenen Kugelfänge des Schießstandes mindestens 25 Soldaten und Zivilisten erschossen. Sie waren von der Militärjustiz bzw. dem Volksgerichtshof als Deserteure oder Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt worden.
Der Treffpunkt für die Veranstaltung ist der Parkplatz am Hotel Aquarius in der Ebertallee 44g, 38104 Braunschweig.
Während der Veranstaltung gilt die 3G-, 2G- oder 2G+-Regel entsprechend der dann gültigen Corona-Verordnung.