Die 'Poseidon' wird zu Sea-Watch 4

Titus Molkenbur, Koordinator des Bündnisses

Gestern war ein großer Tag! Gemeinsam mit vielen Unterstützer:innen und Bündnispartnern haben wir das Bündnisschiff – unser gemeinsames Zeichen der Solidarität – getauft. Aminata Touré, die Landtagsvizepräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, taufte das Schiff auf den Namen " Sea-Watch 4", mit dem Namenszusatz "powered by United4Rescue"
Das Logo von United4Rescue am Bug und an der Seite des Schiffes zeigt prominent, dass alle Spender:innen und Bündnispartner den Kauf ermöglicht haben und auch weiterhin hinter dem Bündnisschiff stehen!

Wir sind dankbar für alle Menschen, die amDonnerstag im typisch norddeutschen Nieselregen und mit kalten Füßen die Taufe gefeiert haben. Wir wissen auch, dass viele andere auch gerne gekommen wären, es aber wegen der weiten Anfahrt und der kurzfristigen Ankündigung nicht geschafft haben. Wir werden daher in diesen Tagen einige Eindrücke der Taufe in Film und Fotos auf unseren Social-Media-Kanälen teilen.

»In Zeiten, in denen politisch Verantwortliche in ganz Europa keine Antwort auf das Sterben im Mittelmeer geben, ist es umso beeindruckender, dass die Zivilgesellschaft handelt. Ich freue mich, dass die Sea-Watch 4 bald starten kann und Menschenleben retten wird! Danke für Ihren Einsatz!«
Taufpatin Aminata Touré, Landtagsvizepräsidentin des Landes Schleswig-Holstein.

Ein Schiff zu schicken, heißt nicht nur ein Schiff zu kaufen!

In den nächsten Wochen möchten wir daher gemeinsam mit Sea-Watch dafür sorgen, dass das Bündnisschiff bestens ausgerüstet Richtung Mittelmeer aufbrechen kann. Dafür bedarf es u.a. noch einer gut ausgestatteten Krankenstation! Auch wollen wir neben Sea-Watch so bald als möglich auch anderen Rettungsorganisationen helfen. Wir bitten daher weiter um Unterstützung - sei es durch Spenden, Kollekten oder Benefizveranstaltungen!

Sonntag, 26. Januar 2020, 16 Uhr

Zornpolitik - Gefühle und antisemitische Ressentiments gestern und heute

In dem Essay „Zornpolitik“ beschäftigt sich der Historiker und Antisemitismusforscher Uffa Jensen mit der Emotionalisierung von Politik und damit zusammenhängenden Verneinungsgefühlen und Ausgrenzungstendenzen. Diese weisen häufig eine tiefe kulturelle Verwurzelung in althergebrachten Ressentiments und Stereotypen auf – die sich in Vergangenheit und Gegenwart nicht zuletzt in einem Antisemitismus zeigten. Dieser wird auch heute wieder zunehmend sichtbar und offen artikuliert. Jensen verweist auf die gesellschaftliche Wirkungsmacht von Gefühlen und diagnostiziert eine erhebliche Zunahme von Angst und Zorn. Diese Zunahme müsse auch als Reaktion auf gesell-schaftliche Krisen und politische Unzufriedenheit verstanden werden. Wie mit Emotionen in Gesellschaft und Politik und mit ihren gegenwärtigen Zuspitzungen im Rechtspopulismus und zunehmenden Antisemitismus umgegangen werden kann, werden interessante Diskussionspunkte der Veranstaltung sein.
Prof. Dr. Uffa Jensen ist Historiker und Inhaber einer Heisenberg-Forschungsprofessur am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Er hat Geschichte und Philosophie in Kiel, Jerusalem (Hebräische Universität), Berlin und New York City (Columbia University) studiert. Er war wissenschaftlich an den Universitäten Göttingen, Sussex und am Berliner Max- Planck-Institut für Bildungsforschung tätig, bevor er 2017 den Ruf an das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin bekam. Aus seiner Beschäftigung mit der Emotionsgeschichte des Antisemitismus entstand 2017 sein Buch „Zornpolitik“ (edition Suhrkamp).
Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der „Initiative Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus“ (IKDR) statt.

Minden, 28.10.2019
Pressemitteilung
Versöhnungsbund fordert Freilassung und medizinische Behandlung der ägyptischen Journalistin Ezraa Abd Al-Fattah.
Der Deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes fordert die Freilassung und medizinische Behandlung der verhafteten und gefolterten ägyptischen Journalistin Ezraa Abd Al-Fattah.
Im Jahre 2012 hatte eine Delegation des Internationalen Versöhnungsbundes, bestehend aus Mitgliedern aus sechs europäischen Staaten, die „Ägyptische Demokratische Akademie“ in Kairo und deren Mitarbeiterin Ezraa Abd Al-Fattah besucht.
Über die Nachrichten-Schau der deutschen Botschaft in Kairo war vor wenigen Tagen zu erfahren, dass Ezraa Abd Al-Fattah. am 13. Oktober 2019 von der Obersten Staatsanwaltschaft für StaatsSicherheit in Ägypten nach einer Demonstration verhaftet und für 14 Tage ins Gefängnis gebracht wurde.
Weil sie sich weigerte, die PIN-Nummer ihres Mobiltelefons preiszugeben, wurde sie nach Angaben ihrer Anwälte zunächst geschlagen und dann gefoltert, bis sie die Nummer nannte. Anschließend wurde sie zu den Kontakten ihres Mobiltelefons
verhört. Aus Protest gegen die erlittene Folter ist Ezraa Abd Al-Fattah nach Angaben ihres Anwaltes Khaled Ali in einen Hungerstreik getreten.
Der deutsche Zweig des Internationalen Vesöhnungsbundes ruft vom 30.10. bis 1.11. zu einer internationalen Fastenaktion in Solidarität mit Ezraa Abd Al-Fattah auf und fordert die umgehende Freilassung sowie medizinische Behandlung der Journalistin.
Über das Einzelschicksal von Erzaa Abd Al-Fattah hinaus möchte der Versöhnungsbund mit dieser Fastenaktion auch auf das Schicksal vieler weiterer politischer Gefangener in ägyptischen Gefängnissen aufmerksam machen, die derzeit ebenfalls unschuldig unter unmenschlichen Haftbedingungen leiden und deren Freilassung der Versöhnungsbund fordert.
Dem Internationalen Versöhnungsbund gehören rund 100 000 Mitglieder in 50 Staaten der Erde an. Sechs Friedensnobelpreisträgerinnen und  Friedensnobelpreisträger gingen aus dem 1914 entstandenen Verband hervor, darunter Dr. Martin Luther King. Der Verband hat Beraterstatus bei den Vereinten Nationen.
Kontakt und Ansprechperson für die Presse:
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen
Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes
A.-v.-Humboldt-Weg 8a
85354 Freising
Tel.: 08161-547015    
Fax:  08161-547016
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 
www.versoehnungsbund.de

Klima-Aktionstag Fr., 29.11.2019

Am 29.11 ist es wieder soweit: Wir gehen alle zusammen für konsequenten Klimaschutz und das längst überfällige Handeln unserer verantwortlichen Entscheidungsträger*innen auf die Straße! Knapp einen Monat nach dem letzten globalen Streiktermin setzen wir damit erneut weltweit ein Zeichen.

Von Emden bis Uelzen, von Cuxhaven bis Hann. Münden gibt es in vielen Städten Niedersachsens dazu Aktionen, siehe https://fridaysforfuture.de/neustartklima/#map

Von FFF-Hannover hat uns folgende Mail erreicht: „Auch dieses Mal sind wieder #allefürsKlima aufgerufen, sich am Streik zu beteiligen. Die Demonstration in Hannover startet am 29.11 um 12:30 am Operplatz. Wir rufen Euch zusätzlich zum Streik auf, TEIL UNSERER AKTION "WIR SCHLAGEN ALARM!" ZU WERDEN. In ganz Hannover schlagen wir gleichzeitig Alarm fürs Klima und konsequenten Klimaschutz.
Mehr dazu bald hier: https://fridaysforfuture-hannover.de/alarm/

Unterstützung aus der EKD:

Ruth Gütter (OKR-EKD) schreibt für „Churches for Future“: „Am 29.11.2019 wird es vor der nächsten Weltklimakonferenz in Madrid wieder einen großen bundesweiten Klimaaktionstag geben, zu dem Fridays for future gemeinsam mit einem breiten Bündnis aufruft - darunter auch „Churches for future.“ Den Aufruf dieses Bündnisses sowie die Übersicht über die Orte, an denen etwas stattfindet, können Sie unter  https://www.klima-streik.org/  nachlesen.

Wie auch am 20.9.2019 sind auch hier wieder die Kirchen eingeladen sich mit Andachten, Aktionen sowie der Teilnahme an den Demonstrationen zu beteiligen. Anregungen dazu – wie auch neue Andachtsentwürfe -  finden Sie auf der Homepage des ökumenischen Netzwerkes für Klimagerechtigkeit https://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/klimastreik Den Aufruf von Churches for future sowie einen Überblick über die Unterzeichner finden Sie unter https://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/netzwerk/churches-for-future“


Gerechtigkeit und Frieden

Die 6. Tagung der EKD-Synode vom 10.-13.11, hatte das Schwerpunktthema „Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens“. Es wurde eine lesenswerte Kundgebung veröffentlicht:
https://www.ekd.de/kundgebung-ekd-synode-frieden-2019-51648.htm


+++ SAVE THE DATE 2020 +++

Das nächste Ökumenische Forum haben wir für 23./24.10.2020 in Rastede geplant

17./18.4.2020 Veranstaltung „Frieden gestalten – Frieden vernetzen: für eine lebenswerte Welt für alle“ der Friedensarbeit im HkD Hannover

Jubiläum: 40 Jahre Kurve Wustrow im Jahr 2020: Veranstaltungsreihe mit monatlichen Veranstaltungen, stehen dann auf der Internet-Seite https://www.kurvewustrow.org

Sonntag, 20. Oktober, 16 Uhr

Lesung mit Jürgen Gückel: Klassenfoto mit Massenmörder

Jürgen Gückel, aufgewachsen in Stederdorf, später fast vier Jahrzehnte als Redakteur und Korrespondent für die Zeitungen der Madsack-Gruppe tätig und für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet, hat ein Erlebnis seiner Kindheit niemals losgelassen: Sein Lehrer Walter Wilke wird während des Unterrichts von der Polizei abgeholt und später in einem der ersten großen Prozesse über deutsche Verbrechen in Osteuropa verurteilt. In seinem kleinen Ort wird über die Sache nicht gesprochen. Später kehrt der Mann zurück und lebt bis zu seinem Tod 1989 zurückgezogen im Dorf.

Jürgen Gückel hat die ganze Geschichte recherchiert und darüber ein Buch geschrieben. Walter Wilke war in Wahrheit Artur Wilke, geboren 1910, der nach dem Krieg die Identität seines gefallenen Bruders angenommen hatte. Artur selbst war studierter Theologe und Archäologe, im Dritten Reich (am 1. September 1939 !) der SS beigetreten und dort die Karriereleiter hochgeklettert. Er wurde einem Einsatzkommando in Minsk in Weißrussland zugewiesen, wo er die Massentötungen von westlichen wie weißrussischen Juden in Minsker Ghettos überwachte. Er war nachweislich an Massenerschießungen von Juden beteiligt, galt als gefürchteter Partisanen-Jäger und wurde nach dem Krieg dann – Volksschullehrer. Sein Name ist mit grauenhaften Kriegsverbrechen verbunden. 1963 wurde er vom Landgericht Koblenz für "sechs Massentötungen von Juden", deren Gesamtzahl vom Gericht auf 6.600 Menschen geschätzt wurde, zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Das Buch zeichnet nicht nur eine spektakuläre deutsche Biografie im 20. Jahrhundert nach – die Entwicklung eines Intellektuellen zum Täter und die Verneinung jeglicher persönlicher Schuld –, sondern auch das Wegsehen der Gesellschaft. Es zeigt auf, wie schwierig das Erinnern ist, wie unterschied­lich Erlebtes bewertet wird und wie schwer die Erarbeitung historischer Wahrheit letztlich ist.

"Jürgen Gückel nimmt seine Leser mit auf seine Suche nach der historischen Wahrheit“, sagt Jörn Laakmann, Verlagsprogrammchef bei Vandenhoeck&Ruprecht, wo das Buch im September erschien. Sein Buch sei auch für Nicht-Historiker so gut lesbar, dass es den eigentlich schweren Stoff einem breiteren Publikum zugänglich machen würde.

Jürgen Gückel wird im Antikriegshaus Passagen aus seinem Buch lesen und auf Fragen aus dem Publikum eingehen.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers