Schirmherrschaft entzogen

Wie aus einer Mitteilung in des Trägervereins der Friedensdekade in Bonn hervorgeht, ist der Dresdner Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle nicht mehr Schirmherr der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade. Nach heftiger Kritik von Initiativen gegen Rechtsextremismus habe sich der Leitungskreis entschieden, die jüngst erst beschlossene Zusammenarbeit wieder zu beenden. Kritiker*Innen werfen Steimle Antisemitismus sowie Nähe zur menschenfeindlichen Pegida-Bewegung vor. Steimle bestreitet diese Nähe jedoch. "Wir wussten, dass Uwe Steimle ein umstrittener Geist ist, doch erst durch den Protest von Partnern aus Sachsen ist uns deutlich geworden, wie politisch grenzüberschreitend Steimle in der der Region wahrgenommen wird", sagt Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, einer der Trägerorganisationen der alljährlich stattfindenden Ökumenischen Friedensdekade.

Mitgliederversammlung am Sonntag im Antikriegshaus

Am Sonntag, 18.3. um 15 startet die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen. Vorher wollen wir wieder 'Flagge zeigen' und am Mast "Frieden ist ein Menschenrecht" vor der Scheune von Jutta Herrmann die Symbole der internationalen Friedensbewegung aufziehen - sofern es das Wetter zulässt. Zur Einstimmung hier schon mal der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2017 als PDF.

Paul-Spiegel-Preis für Wilfried Manneke

Wir freuen uns sehr, dass Wilfried Manneke, Pastor in Unterlüß und Vorsitzender der Initiative Kirche für Demokratie - Gegen Rechtsextremismus (IKDR) mit dem Paul - Spiegel - Preis geehrt wird.

Dazu die PRESSEERKLÄRUNG DES ZENTRALRATES DER JUDEN IN DEUTSCHLAND:

Niedersächsischer Pastor erhält Paul-Spiegel-Preis 2018

Der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke erhält in diesem Jahr den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Juni 2018 in Hannover statt.

Pastor Manneke engagiert sich seit 1995 gegen Rechtsextremismus. Damals schloss er sich dem „Arbeitskreis gegen Hetendorf 13“ an, der sich gegen ein Neonazi-Schulungszentrum richtete. 2009 gehörte der evangelische Pfarrer zu den Gründern des „Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus“. Mit rund zehn weiteren aktiven Mitgliedern sowie 500 Unterstützern kämpft das Netzwerk seitdem gegen Rechtsextremisten in Niedersachsen.

Darüber hinaus zählte Pastor Manneke 2010 auch zu den Gründern der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, die ebenfalls seit Jahren mit intensiver Aufklärung und vielen Aktionen gegen Rechtsextremismus kämpft. Seit kurzem ist Pastor Manneke Vorsitzender des Sprecherrats der Initiative.

„Pastor Manneke beweist mit seinem außergewöhnlichen Engagement Mut und Beharrlichkeit“,  erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. „Obwohl er persönliche Anfeindungen ertragen muss und bereits Anschläge auf ihn und seinen Wohnort verübt wurden, lässt sich Pastor Manneke nicht einschüchtern. Er und seine Mitstreiter zeigen ebenso wie die evangelische Landeskirche Hannovers einen herausragenden Einsatz zum Schutz von Minderheiten und für unsere Demokratie. Mit seiner Zivilcourage ist Pastor Manneke für uns alle ein Vorbild.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. 2016 erhielt der Verein „Gesicht Zeigen!“ den Preis. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Ein Symbol wird 60

Wäre das ‚Peace-Zeichen‘, wie unsere ehemalige Landesbischöfin, Pastorin der Hannoverschen Landeskirche, könnte es in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Aber ‚Rente mit 60‘ ist nicht nur für verdienstvolle Logos keine Option, schon gar nicht abschlagsfrei. Und die Entwicklung in allzu vielen Ecken der Welt, aber auch gar nicht mehr so weit von uns entfernt, deutet nicht darauf hin, dass sich die Kampagne gegen Nuklearwaffen samt ihrem Symbol in nächster Zeit zur Ruhe begeben könnte.

Skizze von Gerald Holtom (Commonweal Collection, University of Bradford). Die Buchstaben N (für nuclear) und D (für disarmament) aus dem internationalen Flaggenalphabet vereint in Symbol der Ostermarschkampagne. Ursprünglich hatte Gerald Holtom ein Kirchenkreuz in den die Erde zeigenden Kreis stellen, mehrere Bischöfe rieten ihm davon ab.

Das Symbol, das der britische Künstler Gerald Holtom (1914-1985) vor genau 60 Jahren am 21. Februar 1958 in die Welt setzte, sollte der Kampagne gegen die nukleare Aufrüstung ein Logo (so nannte mensch es damals noch nicht …) geben, unter dem sie sich zum allerersten Ostermarsch am Karfreitag desselben Jahres versammeln konnte. In Südostasien waren sich die westliche und die östliche Führungsmacht bereits gefährlich nah gekommen, Europa in beider Einflusssphären aufgeteilt -  nur 13 Jahre nach dem mörderischen Weltkrieg fürchteten die Menschen in beispielsweise in England die Angst vor einem erneuten internationalen Konflikt und den schrecklichen Waffen, mit denen er ausgetragen werden könnte.

Der Ostermarsch 1958 vereinte mehr als 10.000 Menschen, die von London aus zum 80 km entfernten britischen Kernwaffenforschungszentrum Aldermaston zogen, um für nukleare Abrüstung -  Nuclear Disarmament -  zu demonstrieren. Auch über dem Friedensort Sievershausen ist das Zeichen zu sehen und ruft zur Beteiligung am diesjährigen Ostermarsch auf, z. B. am Ostersonnabend in Hannover (Auftakt mit Lutz Krügener in der Ägidienkirche)

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers