Europa hat die Wahl – Ermutigung für Wahl-Europäer
Die Wahl zum Europaparlament Ende Mai steht vor der Tür und diesmal geht es um den Fortbestand der Europäischen Union, wie wir sie kennen. Vor diesem Hintergrund diskutieren Ralf Fücks, Geschäftsführender Gesellschafter des Zentrums Liberale Moderne, Landesbischof Ralf Meister, Dr. Mehrdad Payandeh, Bezirksvorsitzender der DGB Niedersachsen und Laura Wanner, Stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten am Montag, 29. April um 18.30 Uhr in der Marktkirche Hannover.
Wie steht es um die Zukunft der EU und der Demokratie in Europa aus? Vor welchen drängenden Aufgaben steht die EU? Welche Rolle kommt hierbei dem Europaparlament zu? Gelingt es ihm nach der Wahl entscheidungsfähig zu bleiben? Gerade angesichts des Brexits und der aktuellen populistischen und autoritär-nationalistischen Tendenzen in einigen europäischen Ländern gibt es hier keine einfachen Antworten. Nach einem Impuls von Ralf Fücks, ehemaligen Vorstand der Heinrich Böll Stiftung und Senator a.D. des Landes Bremen erläutern die Podiumsteilnehmenden, warum die Europawahl aus ihrer Sicht wichtig ist und was ihnen notwendig erscheint, um die Zukunft der Demokratie in Europa zu sichern. Es moderiert Elvin Hülser vom Antikriegshaus Sievershausen, für den der friedensstiftende Aspekt im Zusammenwachsen von Europa eine besondere Bedeutung hat.
„Vor dem Hintergrund der verheerenden Kriege, die Europa erlebte, ist die europäische Einigung ein großes Friedensprojekt. Denn nur durch konkrete Zusammenarbeit können alte Feindschaften überwunden werden. Statt eines Rückfalls in alte Egoismen und Vorurteile braucht Europa heute ein solidarisches politisches Handeln im Geist von Frieden und Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Ein überzeugendes Ergebnis für proeuropäische und demokratische Kräfte ist ein starkes Signal für mehr Mut zur gemeinsamen Gestaltung einer friedlichen und demokratischen Zukunft in Europa. Hier liegt auch unsere Verantwortung – als Bürgerinnen und Bürger wie auch als Christinnen und Christen“, so Hülser.
Die Podiumsdiskussion wird gemeinsam vom Antikriegshaus Sievershausen, den Haus kirchlicher Dienste Hannover und der Marktkirchengemeinde St. Georgii et Jacobi Hannover veranstaltet.
27.1.2019., 16 Uhr
Veranstaltung zum Shoa-Tag 27. Januar
Von Niedersachsen nach Auschwitz - Der Genozid an den Sinti und Roma
Der 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die sowjetische Rote Armee, ist seit mehr als 20 Jahren in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Im Antikriegshaus wird aus diesem Anlass am Sonntag, 27. Januar um 16 Uhr an die Ermordung der deutschen Sinti und Roma erinnert.
Im Dezember 1942 ordnete SS-Führer Heinrich Himmler die Deportation der im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz an. In der Folge wurden auch aus Nordwestdeutschland zahlreiche Kinder, Frauen und Männer in das KZ verschleppt und in den Gaskammern ermordet, viele andere starben am den Folgen von Hunger, Zwangsarbeit und Entbehrungen. Das Antikriegshaus will anlässlich des Shoa-Tages der Opfer gedenken, gleichzeitig aber den Blick auf die heutige Lage der Sinti und Roma richten, in einer Zeit, in der rassistische Diskriminierung und Ausgrenzung wieder gesellschaftsfähig gemacht werden sollen.
Bereits Anfang August 194 wurde das so genannte Zigeuner-Familienlager in Auschwitz aufgelöst. Menschen, die als ‚nicht arbeitsfähig‘ eingestuft worden waren, schickte die SS ins Gas, das betraf in hohem Maße Alte und Kinder. Nur etwa 3.000 Männer und Frauen ließ die SS am Leben, sie waren dazu ausersehen, als Zwangsarbeitende ihren Beitrag zum ‚Endsieg‘ zu leisten. Während die Frauen in das KZ Ravensbrück transportiert wurden, ging es für die Jungen und Männer nach Mittelbau Dora im Harz. Wer die Tortur in der unterirdischen Waffenfabrik überlebt hatte, kam im April mit einem der Räumungstransporte nach Bergen Belsen. Somit wurde die Mehrheit der überlebenden Sinti und Roma am 15. April 1945 dort durch die britische Armee befreit.