20. Mai 2016, 19.30 Uhr: Vortrag von Christine Hoffmann, Generalsekretärin der katholischen
Friedensorganisation pax christi und Sprecherin der „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel!“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe
Frieden geht. Anders!

Deutschland ist der weltweit drittgrößte Kleinwaffenhersteller und -exporteur, nicht zuletzt aufgrund der millionenfachen Produktion des G3-Gewehres aus der Waffenproduktionsfirma Heckler & Koch. Das G3-Gewehr gehört heute in mehr als 50 Ländern zur Standardausrüstung von Streitkräften. Es wurde bis 1990 in 18 Staaten in Millionenauflage hergestellt.

Die Heckler & Koch GmbH ist der führende deutsche Hersteller und Exporteur von Kleinwaffen. Durchschnittlich alle 14 Minuten stirbt ein Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer Waffe von Heckler & Koch.

Skandale um Tricks bei der Umgehung von Exportverboten werden immer wieder aufgedeckt und waren mit dem Beispiel der Lieferungen nach Mexiko war erst kürzlich Thema in der ARD. Wie ist das alles mit „westlichen Werten“ und den Menschenrechten zu vereinbaren? Rüstungsgeschäfte werden von Politikern immer noch unter Hinweis auf Arbeitsplätze gutgeheißen. Viele BürgerInnen und Organisationen aber arbeiten dagegen an. Die Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel wird von einem breiten Bündnis von Organisationen getragen und steht unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Landesbischöfin Margot Käßmann.

Die Veranstaltungsreihe Frieden geht. Anders! findet vom April 2016 bis Oktober 2017 im Antikriegshaus Sievershausen in Kooperation mit dem Arbeitsfeld Friedensarbeit der ev.-luth. Landeskirche Hannovers statt und wird gefördert aus dem Fonds „Frieden Stiften“ der ev.-luth. Landeskirche Hannovers und durch die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden AGDF.

Mit einem Vortrag von Xanthe Hall

(Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges IPPNW

und Initiative atomwaffenfrei.jetzt!) startet das Antikriegshaus am Freitag, 8. April um 19.30 Uhr in seine neue

Reihe

„Frieden geht. Anders!“. Noch immer lagern in der Eifel ca. 20 Atomwaffen der Amerikaner, die im Einsatzfall von deutschen Tornados ins Ziel gebracht werden sollen (nukleare Teilhabe). Dieses Konzept innerhalb der Abschreckungspolitik der NATO heißt auf der anderen Seite, dass der Standort dieser Atomwaffen Ziel eines russischen Gegen- oder Erstschlages ist. Seit vielen Jahren wird in Deutschland versucht, den Abzug dieser Atomwaffen aus Deutschland zu erreichen. Stattdessen steht seit Ende 2013 eine Modernisierung dieser Atomwaffen auf der Agenda der USA , die eine Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten bedeutet. An den Kosten des Modernisierungsprogramm beteiligt sich Deutschland mit mehreren 100 Mio Euro, an internationalen (UN-)Kampagnen für die Ächtung von Atomwaffen dagegen nicht.

„Viele Menschen denken, Atombomben sind nur größere Bomben. Dabei vergessen sie die enorme Hitze, die bei der Explosion schlimme Verbrennungen verursacht, die Radioaktivität, die viele Menschen einen qualvollen Tod an der akuten Strahlenkrankheit bereitet sowie die Langzeitfolgen für diejenigen Opfer, die nicht sofort sterben. Wir sollten jegliche Drohung des Einsatzes mit Atomwaffen sehr ernst nehmen, egal wer sie ausspricht. Die humanitären Folgen einer einzigen Atomwaffenexplosion würden eine Katastrophe verursachen und jegliche medizinische Hilfe praktisch außer Kraft setzen“, sagte Xanthe Hall im Vorfeld der Veranstaltung.

Die evangelische Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat im Rahmen einer Sitzung der ihr angeschlossenen Friedensdienstorganisationen nachdrücklich die Bedeutung internationaler Freiwilligendienste für ein „Friedensprojekt Europa" hervorgehoben. Die Europäische Union (EU) müsste gerade in ihrer aktuellen Krise deutlich stärker auf die Zivilgesellschaft setzen, die sich in langfristigen Partnerschaften für Gerechtigkeit, Frieden und den Zusammenhalt der Gemeinschaft engagiert, ist AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister überzeugt.  Mehr

Äußerst kritisch hat sich die evangelische Friedensarbeit zum Einsatz von bewaffneten Drohnen geäußert. Anlass ist eine Gerichtsverhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, in der es um die Klage eines Pfälzers geht, der das Bundesministerium der Verteidigung zur Überwachung bewaffneter Drohneneinsätze, die über die US-Air Base Ramstein gesteuert werden, verpflichten möchte. Viele Fragen in Bezug auf den Einsatz von Drohnen seien nach wie vor nicht geklärt, kritisiert Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche (EKD). „Die bisherigen Einsätze der Amerikaner haben erhebliche zivile Opfer gefordert, die Zielgenauigkeit der Drohnen wird deutlich überschätzt", warnt Brahms. Und im Falle von Ramstein gehe es zudem um den völkerrechtswidrigen Einsatz von Drohnen im Rahmen von gezielten Tötungen. Brahms: „Und das sogar von deutschem Boden aus." Mehr

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers