AGDF: Deutsche Ratspräsidentschaft muss Freiwilligendienste stärken

Nach Ansicht der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) sollte Deutschland den Vorsitz im Rat der Europäischen Union nutzen, sich für die Internationalen Freiwilligenprogramme und -organisationen stark zu machen. „Freiwilligendienste stärken den Zusammenhalt Europas, das zivilgesellschaftliche Engagement für Frieden, für soziale Gerechtigkeit, für die Wahrung der Menschenrechte und der Demokratie“, unterstreicht Jan Gildemeister. Die Corona-Pandemie stelle die Internationalen Freiwilligendienste allerdings derzeit vor große Herausforderungen, fügt der AGDF-Geschäftsführer hinzu. MEHR

KUNST HÄLT WACHE
75 JAHRE FRIEDEN IM EIGENEN LAND
Ausstellungsprojekt in Landsberg am Lech 18.-28. Juni 2020

Vor 75 Jahren lag Europa und auch Deutschland in Trümmern. Heute sind Frieden, Freiheit und Wohlstand scheinbar ganz selbstverständlich. Doch eine friedvolle Welt gab es die letzten 75 Jahre nicht für alle Menschen. Wie gefährdet ist der Friede in unserem Land? Wie gehen wir mit unserer Geschichte nach 75 Jahren um? Kunst als Mahnmal für den Frieden. Im Frühjahr präsentieren rund 30 Künstler auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik der Nazis im Frauenwald in Landsberg am Lech das Kulturprojekt „Kunst hält Wache“. In der „Alten Wache“, dem Eingang des seit 75 Jahren verfallenen Fabrikgeländes, werden sie sich mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandersetzen: Objektkunst, Malerei, Video, Installation und Aktionskunst.

Parallel dazu wird im Rahmenprogramm das Thema Krieg und Frieden mit Lesungen, Vorträgen, Performances und Gesprächsrunden beleuchtet. Junge Menschen haben die Gelegenheit, eigene Projekte zu realisieren. 750 Fahnen für den Frieden sollen vier Wochen vor der Veranstaltung in ganz Landsberg auf das Projekt aufmerksam machen. Kunst hält Wache wird veranstaltet vom Kulturbüro der Stadt Landsberg am Lech und dem Verein Kunst hält Wache e.V. Künstlerischer Leiter ist der Künstler Franz Hartmann.  www.kunst-haelt-wache.de

Jacoba Groeneveld-Rauterberg ist gestorben

Am 19. Mai ist Jacoba Groeneveld – Rauterberg im Alter von 81 Jahren gestorben, knapp 14 Jahre, nachdem uns ihr Mann Klaus Rauterberg verlassen hat. Ihre letzten Jahre hat sie in Hattorf am Südharz in der Nähe ihres Sohnes Klaus-Jakob gelebt. Alle Menschen, die Jacoba kennenlernen durften, werden sie als beeindruckende, sehr eigenständige Persönlichkeit in Erinnerung behalten. Für die Friedensarbeit in Sievershausen war die in Indonesien als Tochter eines Niederländischen Diplomatenehepaars geborene Jacoba Groeneveld-Rauterberg ein Glücksfall und viel mehr als die Frau, die Klaus Rauterberg, wie es so schön heißt, ‚den Rücken frei hielt‘. Sie war es, die Klaus auffing, wenn der Gegenwind mal wieder übermächtig zu werden schien, sie war aber auch diejenige, die Klaus in vielen Situationen ‚erden‘ konnte und hat sich mit vielen eigenen Ideen eingebracht.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall von Gerlinde Rauterberg, mit der Jacoba durch die gemeinsame Arbeit im Christlichen Friedensdienst verbunden war, kam sie nach Sievershausen, wurde zur neuen Mutter der 5 kleinen Kinder von Klaus und Gerlinde Rauterberg – es kamen noch zwei gemeinsame Söhne hinzu – und zur Frau im Pfarrhaus in einem konfliktbelasteten Umfeld. Die Organisation und Gestaltung des Gemeindelebens der Sievershäuser Kirchengemeinde lag in ihren Händen, da waren die Herausforderungen, die sie als Pastorenfrau zu meistern hatte, hier im Dorf mit dem Antikriegshaus sicher härter als andernorts. Ihre Fähigkeiten zur Gestaltung des Zusammenlebens, zur Vermittlung und Ermutigung hat sie auch in hohem Maß in das Vereinsleben unseres Trägervereines Dokumentationsstätte zur Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. eingebracht. Dafür sind wir ihr sehr dankbar. Jacoba Groeneveld-Rauterberg findet ihre letzte Ruhe an der Seite ihres Mannes auf dem Sievershäuser Friedhof.

Sonntag, 14. Juni 2020, 16.00 Uhr
PLASTIKMÜLLHOCH3 
Dr. Henning Menzel – Professor für Polymerchemie an der TU Braunschweig

Plastikmüll nimmt überhand! Bald mehr Plastikabfälle im Meer als Fische! Wale und Vögel, die an Plastikmüll verenden! Das sind Schlagzeilen, hinter denen sich schreckliche Bilder und schlechte Aussichten verstecken und es sind keine „Fake News“, sondern ganz real. Aber auch: Kunststoffverpackungen halten Lebensmittel länger frisch und erlauben einen hygienischen Transport. Kunststoffe sind leichter und haben häufig eine bessere Umweltbilanz als Metalle, Papier oder Glas. Auch das sind keine „Fake News“, sondern belegbare Tatsachen.Das Problem ist nicht, dass wir Kunststoffe bzw. Plastik nutzen, sondern das Wie!

In dem Vortrag soll ein differenziertes Bild eines modernen Werkstoffs aufgezeigt werden, der auch seine dunklen Seiten hat. Hergestellt aus fossilen Rohstoffen, landet er zu oft in der Umwelt, ohne dort abgebaut werden zu können. Um als Verbraucher diesen Werkstoff verantwortlich und nachhaltig zu nutzen, muss man ihn kennen. Aber wer kennt sich schon aus in der Welt von Polypropylen und Polyethylenterephthalat? Der Vortrag soll Informationen und Denkanstöße geben für einen verantwortungsvollen Umgang, der sich an den Prinzipien – Vermeiden – Verwerten –Verbrennen orientiert.

Nach der gelungenen Premiere wird das Antikriegshaus sich weiterhin mithilfe der Stiftung Leben & Umwelt an einem neuen Format versuchen. Statt unsere Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie einfach abzusagen, wollen wir interessierten Menschen die Möglichkeit geben, über das Internet die Vorträge anzuhören. Dabei sind keine besonderen technischen Voraussetzungen erforderlich, lediglich ein Computer mit Internetverbindung und Sprachausgabe, so wie heute üblich. Wer teilnehmen möchte, sollte sich per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden und bekommt dann einen link zugeschickt, über den die Einwahl in die Veranstaltung erfolgt. Anmeldeschluss ist Sa. 13.6., 19:00h. Die Teilnahme ist kostenlos. Geplant ist, den Vortrag auch später noch über unsere Homepage abrufen zu können.

Corona-Pandemie: Chance zur Umkehr in der Friedens- und Umweltpolitik

Gemeinsame Pressemitteilung von AGDF und EAK

Die Corona-Pandemie könnte nach Ansicht von Friedensgruppen und Umweltinitiativen auch eine Chance sein zu einer Umkehr hin zu einer nachhaltigen Umwelt-, Wirtschafts- und Friedenspolitik, die die menschliche Sicherheit in den Mittelpunkt stellt und geprägt ist von einer Ethik, einer Ökonomie und einem Lebensstil des Genug. „Jetzt Mut zeigen, Umbrüche wagen, den Schutz des Lebens in den Mittelpunkt der Politik stellen“, das ist nach Ansicht von Detlev Besier (Kaiserslautern) nun angesagt. Die Gesellschaft habe gezeigt, dass sie weitreichende Maßnahmen mitträgt, obwohl die Gesundheitsgefahr für den Einzelnen durch Corona abstrakt sei, ist der Pfarrer für Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz überzeugt. „Jetzt mit Mut weitreichende Maßnahmen für Frieden und die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen auf den Weg bringen, das wäre wichtig“, so Besier, der auch Vorsitzender der Friedensinitiative Westpfalz ist und dem Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) angehört. MEHR

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers