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AGDF

Friedenskanzler*in gesucht!

Organisationen vermissen in allen Wahlprogrammen Ideen für aktive Friedensgestaltung

Dieses Stellenangebot lässt aufhorchen: Sechs Tage vor Bundestagswahl wird ein*e Friedenskanzler*in gesucht. Hinter der Anzeige stehen Organisationen, die selbst in der Friedensarbeit aktiv sind.
„Vor der Bundestagswahl wird so heftig um Fragen von Krieg und Frieden gerungen wie lange nicht. Doch die Debatten im Wahlkampf drehen sich fast ausschließlich um Waffenlieferungen. Wir vermissen bei allen Parteien ambitionierte politische Konzepte und konkrete Pläne für eine aktive Friedenspolitik.“ erklärt Ginger Schmitz, Initiatorin der Aktion und Geschäftsführerin der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung.
Hunderte Organisationen und tausende Menschen in Deutschland sind in der aktiven Friedensarbeit im Inland und weltweit tätig. In Form einer Stellenanzeige für eine*n Friedenskanzler*in haben sie Ihre Erwartungen an die nächste Bundesregierung formuliert. 
Von der*m gesuchten Friedenskanzler*in fordern die Organisationen in einer fiktiven Stellenanzeige, den Frieden im eigenen Land zu erhalten, demokratische Kultur zu schützen sowie Hass, Hetze, Diskriminierung und Ausgrenzung aktiv entgegenzutreten. Zudem müsse die*er Friedenskanzler*in den Dialog mit den Bürger*innen über den friedenspolitischen Kurs der Bundesregierung suchen.
Weiter heißt es: "Konflikte gehören in Zeiten des Wandels dazu. Sie sorgen dafür, dass wir ihnen gemeinsam konstruktiv und gewaltfrei begegnen können". In einer Zeit, in der die internationale Ordnung unter Druck steht, müsse die*er Friedenskanzler*in dafür sorgen, internationale Institutionen zu stärken und unmissverständlich für Menschenrechte und das Völkerrecht einstehen. Nur so könne Deutschland international Vertrauen und Partner*innen zurückgewinnen. Weltweite Friedensarbeit müsse gestärkt und Unterstützung für lokale Friedensinitiativen ausgebaut werden.
In internationalen Konflikten solle die*er Friedenskanzler*in zudem mehr Friedensfachkräfte und Vermittler*innen einsetzen, Friedensaktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen schützen sowie vergangenes Unrecht aufarbeiten und Versöhnung suchen. Zu den Qualifikationen der gesuchten Person gehört außerdem der Wille zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Deutschlands und die glaubhafte Übernahme von Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus. Aufgabe der Friedenskanzlerin sei es, ein internationales Bündnis für Frieden und Entwicklung aufzubauen. Hierfür müssten die notwendigen Mittel für starke Vereinte Nationen und die Gestaltung einer friedlicheren, nachhaltigen und gerechten Welt bereitgestellt werden, zum Beispiel über globale Abrüstungsinitiativen.

 

 

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Bundestagswahl 2025: Diakonische Verbände rufen zur Stärkung der Demokratie auf

Berlin, 06.02.2025 - Unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand.“ rufen die christlichen Kirchen zur Bundestagswahl 2025 dazu auf, die Demokratie aktiv zu stärken. Im Zentrum dieser Botschaft stehen die Grundwerte Menschenwürde, Nächstenliebe und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Auch zwölf bundesweit tätige diakonische Verbände schließen sich diesem Appell an und betonen gemeinsam: „Als diakonische Verbände erheben wir unsere Stimme für die Grundwerte unserer Demokratie und erinnern an die gemeinsame Verantwortung für ein solidarisches Miteinander.“

Eine lebendige und wehrhafte Demokratie beruht darauf, die Bedürfnisse aller Menschen anzuerkennen und zu wahren. Doch extremistische Strömungen und populistische Parolen gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und untergraben ein friedliches Zusammenleben, das auf Würde, Respekt und Mitmenschlichkeit basiert. Politische Entscheidungen, die Spaltung und Ausgrenzung fördern, schaden der gesamten Gesellschaft. Der christliche Glaube fordert uns auf, solchen Entwicklungen entschlossen entgegenzutreten.

In den Mitgliedseinrichtungen der diakonischen Verbände setzen sich tagtäglich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund mit großem Engagement und Herzblut für gelebte Nächstenliebe ein. Ihre Arbeit ist geprägt von Solidarität, Respekt und Mitmenschlichkeit. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zeigen tagtäglich, dass Vielfalt eine Bereicherung ist. Die diakonischen Verbände sehen es als ihre zentrale Aufgabe, dieses christliche Menschenbild zu bewahren und mit Nachdruck zu betonen: Alle Menschen – in ihrer gesamten Vielfalt – stehen im Mittelpunkt unserer Gesellschaft.

Initiatoren des Aufrufs:
•     Der Evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB)
•     Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP)
•     Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD)

Unterzeichnende diakonische Verbände:
•     Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)
•     Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
•     Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA)
•     Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V. (CJD)

 

 

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EAK und AGDF unterstreichen den Vorrang eines zivilen freiwilligen Friedensdienstes

Gemeinsames Positionspapier zu Dienstpflicht und Freiwilligkeit, zu Wehrpflicht, Kriegsdienstverweigerung und freiwilligem Friedensdienst

Angesichts der Diskussionen um eine allgemeine Dienstpflicht sowie die Wiederaktivierung der Einberufung in Friedenszeiten oder Neugestaltung der Wehrpflicht haben die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in einem gemeinsamen Papier den Vorrang einer zivilen Konfliktbearbeitung und eines zivilen freiwilligen Friedensdienstes unterstrichen.

Ein freiwilliger Friedensdienst ist nach Ansicht der beiden Friedensverbände ein deutlicheres Zeugnis von der Ausrichtung der Friedensbewegung Gottes, er nehme die Grundprinzipien der Demokratie deutlicher auf, er übernehme klarer Verantwortung dafür, Gewalt zu minimieren und Freiheit und Gerechtigkeit zu fördern, heißt es in dem Papier, das von den beiden Vorständen bei einer gemeinsamen Klausur in Hannover verabschiedet wurde.

Die AGDF und die EAK halten vor einer Entscheidung über eine Dienstpflicht, die von Unionspolitikern, aber auch dem Bundespräsidenten befürwortet wird, eine breite gesellschaftliche Debatte über deren Vor- und Nachteile für erforderlich. Dabei sollten nach Auffassung der beiden Friedensverbände Zivilgesellschaft und auch Kirche diese Debatte anregen und begleiten.

AGDF und EAK bekräftigen die EKD-Position von 2006 gegen einen sozialen Pflichtdienst und für die Stärkung der Freiwilligendienste. Diese würden jungen Menschen einen konkreten individuellen Nutzen im Blick auf berufliche Orientierung sowie einen Gewinn an Erfahrung und Kompetenz bringen, Freiwilligkeit sei zudem in einer demokratischen Rechtsordnung ein zentrales Kriterium. Auch sei es wichtig, eine „Kultur der Freiwilligkeit“ zu fördern, mit einem Recht auf einen Freiwilligendienst über alle Generationen hinweg.

Eng verbunden mit dieser Frage ist für die beiden Friedensverbände auch die Frage nach einer Wehrpflicht, wobei ihrer Ansicht nach derzeit nicht abzusehen sei, ob die Einberufung für Männer in Friedenszeiten wieder eingeführt wird oder eine neue Form eines Basiswehrdienstes oder eine allgemeine Dienstpflicht beschlossen wird. Unabhängig davon ist es für AGDF und EAK unbedingt erforderlich, dass die Verweigerung des Kriegsdienstes, so wie sie als Grundrecht im Grundgesetz verankert ist, sichergestellt sei.

Beide Friedensverbände vermuten, dass die Zahl derjenigen jungen Menschen, die sich mit der Gewissensfrage auseinandersetzen, ob sie den Dienst an der Waffe als Soldatin oder Soldat vor ihrem eigenen Gewissen verantworten können, allein schon durch die Diskussion der verschiedenen Dienst- und Pflichtmodelle in Wahlkampf und Koalitionsverhandlungen exponentiell steigen wird und damit auch die Zahl derjenigen, die in dieser Frage Beratung suchen. „Die Frage nach der ethischen Verantwortbarkeit von Kriegsdienst begleitet die Kirche seit ihrer Frühzeit. Ihre Aufgabe ist heute jungen Menschen in ihrer Gewissensbildung zur Seite zu stehen und so die Basis für profunde Entscheidungen einzelner zu stärken. Dazu sind die erforderlichen finanziellen, personellen und fachlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Beratung im schulischen und außerschulischen Bereich anbieten zu können, Informationen und Materialien zu erstellen und Multiplikator*innen zu schulen. Die Kirche sollte Räume bieten, in denen junge Leute miteinander über ihre Entscheidung sprechen und streiten können“, heißt es in dem Papier. Da bereits jetzt der Bedarf an Beratung kontinuierlich steige, müssten nach Ansicht von AGDF und EAK die Kirchen hier schnell handeln.

Beide Friedensverbände verweisen darauf, dass laut Grundgesetz Kriegsdienstverweigerer einen Ersatzdienst leisten müssten. Während das Grundgesetz dies lediglich als einen Ersatz für den Dienst in der Bundeswehr bezeichne, hätte der Bund der evangelischen Kirchen in der DDR die Kriegsdienstverweigerung als das „deutlichere Zeugnis“ für den Frieden verstanden, erinnern AGDF und EAK in ihrem Papier. Die in der EKD-Friedensdenkschrift von 2007 vertretene vorrangige Option für zivile Konfliktbearbeitung werde nach Ansicht beider Friedensverbände durch einen freiwilligen Friedensdienst auf das individuelle Handeln übertragen.

 

 

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„Unermüdlich im Einsatz für Frieden und Gewaltfreiheit“

AGDF gratuliert ihrem früheren Vorsitzenden Horst Scheffler zu seinem 80. Geburtstag

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat ihren langjährigen Vorsitzenden Horst Scheffler für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden, Gewaltfreiheit und Abrüstung gewürdigt. Der Theologe, der heute in der Nähe von Mainz lebt, feiert am 31. Januar seinen 80. Geburtstag.

„Horst Scheffler hat über Jahre hinweg die christliche Friedensarbeit entscheidend mitgeprägt und sich dabei mit großem Engagement für die Friedens- und Freiwilligendienste sowie für die Zivile Konfliktbearbeitung eingesetzt, gegenüber Staat und Gesellschaft wie auch in der Kirche“, so der AGDF-Vorsitzende Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh. Die AGDF habe ihm daher viel zu verdanken, betont der frühere badische Landesbischof.

„Für ihn stand die friedensstiftende Kraft des Evangeliums und die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte im Mittelpunkt seiner Arbeit. Das war seine Richtschnur“, sagt auch Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer. Und er fügt hinzu: „Für Horst Scheffler bedeutete das, der Gewalt abzusagen und den Frieden zu wagen.“

Horst Scheffler war von 2007 bis 2017 Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden. Davor war er als Militärpfarrer tätig, zuletzt als Militärdekan und Leitender Wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen. Forschungsamt in Potsdam. Für die AGDF war Scheffler zudem in der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ sowie in der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) tätig.

In seine Zeit als AGDF-Vorsitzender fiel die Umstrukturierung der Evangelischen Friedensarbeit im Raum der EKD mit der Bildung der Konferenz für Friedensarbeit, der gemeinsamen Geschäftsstelle von AGDF und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Bonn sowie der Berufung eines EKD-Friedensbeauftragten durch den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

„Horst Scheffler war hier Motor einer Umstrukturierung, die sich bis heute bewährt hat“, so Jochen Cornelius-Bundschuh. Er habe durch seine Arbeit und seinen Einsatz entscheidend mit dazu beigetragen, dass die Evangelische Friedensarbeit immer wieder auch Beachtung in den friedensethischen und -politischen Debatten in Kirche und Gesellschaft gefunden habe.

„Seine friedensethischen Beiträge fanden Beachtung, sie wurden und sie werden geschätzt“, unterstreicht Jochen Cornelius-Bundschuh. Auch nach seiner Tätigkeit bei der AGDF verfolge Horst Scheffler auch weiterhin aufmerksam das politische und kirchliche Geschehen und melde sich weiterhin zu Wort, fügt er hinzu. „Die AGDF gratuliert ihrem früheren Vorsitzenden ganz herzlich zum 80. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen“, so der AGD-Vorsitzende.

 

 

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AGDF setzt auf breite zivilgesellschaftliche Bündnisse

Angesichts der politischen Entwicklung in Deutschland und den USA mit dem Bruch der Ampel-Koalition und dem Wahlsieg von Donald Trump, den zahlreichen Konflikten und Kriegen in der Welt und der sich verschärfenden Klimakrise hält es Jan Gildemeister, der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), für wichtig, dass die zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Mitschöpfung, für Menschenrechte und Demokratie einsetzen, enger und sichtbarer zusammenarbeiten.

Nahezu weltweit in der Defensive, teilweise offen unterdrückt und ohne die Perspektive, dass sich die Lage bald verbessert, müssten zivilgesellschaftliche Initiativen widerständig bleiben, Ausdauer zeigen und weiter so gut es geht schützend vor und an der Seite der Schwachen, Diskriminierten stehen, unterstreicht Jan Gildemeister im aktuellen Mitgliederrundbrief der AGDF. „Damit Mut und Hoffnung nicht verloren gehen und wir von der Politik ernst genommen werden, braucht es sichtbare Solidarität untereinander und mit den Schwachen, Ausgegrenzten, in Deutschland und grenzüberschreitend“, macht der AGDF-Geschäftsführer deutlich.

Dabei hält er es aktuell allerdings nicht für ratsam, für solche Anliegen auf die Straße zu mobilisieren und dabei gewollt oder ungewollt Bündnisse mit BSW und AfD einzugehen. „Vielmehr müssen Bündnisse mit denjenigen gesucht werden, die militärische Gewalt weiterhin sehr skeptisch sehen, sich für Geflüchtete und Diskriminierte, Demokratie und das Asylrecht, Artenschutz und Maßnahmen gegen die Klimakrise einsetzen. Und sie gibt es trotz aller Verunsicherung und Verzweiflung, manche erwachen erst aus ihrer Lethargie oder Schockstarre“, ist Jan Gildemeister überzeugt und verweist auf die Demonstrationen zum Jahreswechsel und die Gründung von Bündnissen gegen Rechtsradikale und für Demokratie vor den Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern im Herbst.

Hoffnung setzt der AGDF-Geschäftsführer allerdings auch auf die evangelische Kirche. Positive Zeichen seien hier die Beschlüsse der jüngsten EKD-Synode in Würzburg zu Flucht, Migration und Asyl, aber auch zur Stärkung von Anti-Diskriminierung, Gewaltprävention und Diversitätsorientierung sowie für einen Rechtsanspruch auf einen geförderten Freiwilligendienst. Hoffnungszeichen sind laut Gildemeister auch die sehr große Zahl an Materialbestellungen für die Ökumenische FriedensDekade 2024. „Vielleicht gelingt es ja, einen bundesweiten Teppich an Kirchengemeinden abzubilden, die sich für den Frieden engagieren, verbunden mit Initiativen von Gewerkschafter*innen, Umweltaktivist*innen, Flüchtlingsinitiativen und anderen Organisationen“, hofft Jan Gildemeister und betont: „Dies auf den Weg zu bringen ist möglicherweise erfolgversprechender, als auf eine fortschrittliche Koalition nach der Bundestagswahl am 23. Februar zu setzen.“

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers