Appell von Friedens- und Bürgerrechtsgruppen

Zahlreiche Friedens- und Bürgerrechtsgruppen wenden sich zum Beginn der bundesweiten Ostermarschaktionen mit einem gemeinsamen Appell gegen die Etablierung von Drohnen bei Kriegseinsätzen, zur Überwachung und Unterdrückung. Der Appell "Keine Kampfdrohnen!" richtet sich an Bundesregierung und Bundestag und fordert dazu auf, weder bewaffnete Drohnen anzuschaffen noch in deren Forschung und Entwicklung weiter zu investieren.

Anfang März trafen sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Friedens- und Bürgerrechtsbewegungen in Hannover, um über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit unbemannten, bewaffneten Drohnen (sog. Kampfdrohnen) zu beraten. Anlass dazu gaben die in letzter Zeit sich häufenden Überlegungen aus Regierungskreisen zur Anschaffung dieser neuen Waffen.

Daraus hervor ging der bundesweite Appell "Keine Kampfdrohnen!", der bereits zum jetzigen Veröffentlichungszeitpunkt von rund 80 Gruppen, Verbänden und Initiativen in der Bundesrepublik mitgetragen wird. Das breite Bündnis besteht aus Organisationen der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, Kirchengruppen und Gewerkschaften sowie Bürgerinitiativen.

Die Kampagne zielt auf die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren, die durch die Aufrüstung mit Kampfdrohnen und Aufklärungsdrohnen verbunden sind und fordert konkret von Bundesregierung und Bundestag den "Irrweg" der Anschaffung und Produktion bewaffneter Drohnen sowie die diesbezügliche Forschung und Entwicklung aufzugeben und sich für ein weltweites Verbot und die völkerrechtliche Ächtung dieser Waffen einzusetzen. Zudem wird sich das Bündnis um eine stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Gruppen auf internationaler Ebene bemühen.

Das Bündnis ruft ab sofort zur namentlichen Unterstützung des Appells auf und stellt dafür Unterschriftenlisten bereit. Auf dem Internetportal www.drohnen-kampagne.de werden zudem die zusätzliche Möglichkeit einer Online-Unterstützung des Appells sowie Informationen und Materialien zum Thema Drohnen angeboten.

 

Keine Kampfdrohnen!

 

Wir sind gegen die Etablierung einer Drohnentechnologie zur Kriegsführung, Überwachung und Unterdrückung.
Aktuell ist die Bundesregierung offenbar entschlossen, die Bundeswehr mit unbemannten bewaffneten Flugzeugen (Kampfdrohnen) auszustatten.
Wir lehnen Kampfdrohnen ab,

weil ihr Einsatz- die Schwelle zu bewaffneten Aggressionen weiter senkt,


- „gezielte“ Tötung von Menschen innerhalb und außerhalb von Kriegen bedeutet - ohne Anklage, Verfahren und Urteil,

die Bevölkerung betroffener Landstriche terrorisiert und sie an Leib und Leben gefährdet,


- die Entwicklung autonomer Killer-Roboter befördert und noch schrecklichere Kriege zur Folge hätte,


- eine neue Rüstungsspirale in Gang setzt.


Wir fordern von Bundesregierung und Bundestag,


- den Irrweg der Anschaffung und Produktion bewaffneter Drohnen sowie die diesbezügliche Forschung und Entwicklung aufzugeben

- und sich für ein weltweites Verbot und völkerrechtliche Ächtung dieser Waffen einzusetzen.

 

Die Dokumentation zur letztjährigen Verleihung unseres Friedenspreises Sievershäuser Ermutigung ist fertig gestellt und zum Download bereit. Eine gedruckte Version kann auf Wunsch ebenso wie eine Datei zum selberdrucken in Druckqualität unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.

 

Vortrag mit Dr. Esther Lehnert im Antikriegshaus.

Am Sonntag, 3. März um 17.oo Uhr kommt die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Esther Lehnert zu einem Vortrag über die Rollen und Funktionen von Frauen im heutigen Rechtsextremismus in das Antikriegshaus nach Sievershausen. Esther Lehnert ist Beraterin der Fachstelle Gender und Rechtsextremismuspräventfion der Amadeu Antonio Stiftung.

Filme wie „Die Kriegerin“ oder auch der Prozess gegen Beate Zschäpe als Aktivistin einer rechtsterroristischen Vereinigung machen deutlich, dass Frauen im aktuellen Rechtsextremismus längst über die Rollen als „Heimchen am Herd“ oder “Hüterin der Rasse“ hinausgewachsen sind. Die Frage ist vielmehr, ob es ‚weibliche‘ Strategien zur Umsetzung rechter Politikziele gibt und ob diese gezielt angewandt werden, um dem Rechtsextremismus ein ‚friedlicheres Antlitz‘ zu geben.

Dr. phil. Esther Lehnert (geb. 1966), ist geschäftsführende Mitarbeiterin bei Lara, Frauenkrisen und Beratungszentrum für vergewaltigte Frauen, Berlin. Esther Lehnert ist Erziehungswissenschaftlerin, seit Jahren auf unterschiedlichen Ebenen in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus befasst, u.a. bei der Erstellung und Umsetzung des Lokalen Aktionsplan Potsdam gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt. Von 2006 - 2010 Mitarbeiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin. Fortbildung, Wissenschaftliche Begleitung, Moderation mit den Schwerpunkten Rechtsextremismus, Gender und Fußball. Mitglied im Frauenforschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus und F_in (Frauen im Fußball). In zahlreichen Veröffentlichungen hat Esther Lehnert das Thema ‚Frauen und Rechtsextremismus‘ beleuchtet, u.a. im vergangenen Jahr in der Zeitschrift ‚Vorgänge‘ (Nr. 197, zus. mit Frauke Büttner und Juliane Lang) unter dem Titel „Weder harmlos noch friedfertig – Mädchen und Frauen im Rechtsextremismus“

Das Antikriegshaus  ist Mitglied der "Initiative Kirche und Demokratie - gegen Rechtsextremismus" und im "Lehrter Bündnis gegen Rechts".

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

 

Das Antikriegshaus Sievershausen ist für den Hanns-Lilje-Stiftungspreis „Freiheit und Verantwortung“ 2013 in der Kategorie 'Initiativpreis' nominiert worden. Mit 20.000 Euro Preisgeld ist die Auszeichnung der höchstdotierte Preis, den kirchliche Stiftungen in Deutschland an Wissenschaftler/innen und Initiativen verleihen. Projekte und Arbeiten zur Zukunft von Politik und Gesellschaft standen diesmal im Mittelpunkt des Wettbewerbs.

"Allein die Nominierung für den Preis ist für uns ein Grund zur Freude. Die Tatsache, dass eine hochkarätig besetzte Jury unsere Arbeit im Bereich der Friedens-, Menschenrechts- und Erinnerungsarbeit durch die Nominierung anerkennt, macht uns auch Mut", so der Vorsitzende des Antikriegshauses, Elvin Hülser. "Menschen für diese Themen zu interessieren, ist immer wieder eine Herausforderung - da tut Rückenwind den Ehrenamtlichen und den Mitarbeitern gut."

Ausgezeichnet werden die Preisträgerinnen und Preisträger am 27. Mai 2013 in der Neustädter Hof-und Stadtkirche in Hannover.

Informationen zur Hanns-Lilje-Stiftung



Am Anfang war das Workcamp: Seit Mitte der 1960er Jahre kommen (nicht nur junge) Menschen zur Friedensarbeit in Sievershausen zusammen

Das Internationale Workcamp des Antikriegshauses Sievershausen und YAP-cfd findet in diesem Jahr vom 28. Juli bis zum 10. August 2013 statt. Es haben sich 20 Teilnehmerinne und Teilnehmer aus China, Taiwan, Korea, Spanien, Mexico, der Tschechischen Republik, Finnland, Russland, der Ukraine, Italien und Deutschland angemedet. Geplant sind u.a. ein neuer Beitrag im "window of peace" und eine Erweiterung des Spielfeldes an der Antikriegswerkstatt. Im theoretischen Teil wird es wieder ein Aufbauseminar "Jugendliche werden Friedensstifter" unter der Leitung von Maik Bischoff geben. Auch die Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte und der Umgang mit rechtsextremistischen Strömungen in Deutschland und Europa ist Teil des Programmes, verbunden mit einem Besuch der Gedenkstätte Bergen Belsen. Für den 7. August ergeht wieder die Einladung zu einem Abend der Begegnung.

 

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers