Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden wählt neue Vorsitzende

Christine Busch heißt die neue Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde die Theologin als Nachfolgerin von Horst Scheffler gewählt, der den Dachverband der Friedensdienste zehn Jahre geführt hatte. mehr ...

AGDF ermutigt die EKD-Landeskirchen, sich verstärkt mit Friedensfragen zu beschäftigen

Bonn, 22. September 2017/dj

Der Geschäftsführer der evangelischen Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Jan Gildemeister (Bonn), hat die Landeskirchen der EKD ermutigt, sich stärker mit Friedensfragen zu beschäftigen, sich dabei am 2007 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übernommenen Leitbild des gerechten Friedens zu orientieren und sich so in gesellschaftliche Diskussionen einzubringen. In einem Vortrag vor der Kammer für Öffentliche Verantwortung der Lippischen Landeskirche in Detmold nannte der AGDF-Geschäftsführer dabei die Diskussion um den Besitz und die Drohung mit dem Einsatz von Nuklearwaffen, die Rüstungsexporte, die Militärausgaben und die Auslandseinsätze der Bundeswehr als wichtige Handlungsfelder einer evangelischen Friedensarbeit. So gehe es beispielsweise darum, Schritte zu unterstützen hin zu einer „dringend nötigen“ Ächtung atomarer Massenvernichtungswaffen, meinte Gildemeister. mehr ...

Verstärkung für das Team des Antikriegshauses

Nach den letzten Tagen ist Ayanda bereits sturm- und regenfest und erholt sich gerade bei der Pflege unseres, leider meist etwas zu kurz gekommenen facebook-Auftritts

Seit dieser Woche ist unser Team im Antikriegshaus um einen Kopf (und zwei Hände) größer: Mit der Unterstützung von ICJA (Internationaler Christlicher Jugendaustausch-Freiwilligenaustausch weltweit) ist Ayanda Mbete aus Capetown (Südafrika) zu uns nach Sievershausen gekommen. Ayanda ist 21 Jahre alt, hat Erfahrungen in der Sozialarbeiit in seiner Gemeinde gesammelt und wir im Rahmen des Bundesfreiwiligendienstes für ein Jahr mit uns leben und arbeiten. Wir freuen uns!

Sonntag, 24. September, 16.00 Uhr

Charlotte Wiedemann:

Friedensjournalismus

Journalismus hat eine Verantwortung gegenüber den Menschen und für eine friedliche Gesellschaft. Das Antikriegshaus hat deshalb die Journalistin und Auslandsreporterin Charlotte Wiedemann eingeladen, im Rahmen der Reihe „Frieden geht. Anders!“ zum Thema „Friedensjournalismus“ zu sprechen. 

Wiedemanns Bücher und Berichte vornehmlich aus islamisch geprägten Ländern sind getragen vom Versuch, „nicht weiß zu schreiben“, die fremden Länder und Menschen nicht nach unseren Kriterien zu   beschreiben, sondern ihnen eine eigene Stimme zu gebenund dadurch zu einer tieferen Auseinander­setzung beizutragen.

Ferne Länder sind wie Erzählungen. Es ist schwer, aus einer solchen Erzählung auszubrechen, wenn sie sich erst einmal festgesetzt hat, wenn sie durch vielfaches Wiederholen rund geschliffen worden ist  zu einem handlichen Stück Gebrauchs-Wahrheit. Journalisten beschreiben die Realität innerhalb eines Rahmens, der sich im Laufe der Zeit eher unbewußt etabliert hat. Das Bild innerhalb des Rahmens ist nicht falsch im engen Sinn des Wortes, aber es wirkt verfälschend, weil es nur eine sehr verengte Perspektive auf die Realität erlaubt. Und da fast kein Medium aus diesem konstruierten Bild ausbricht, halten wir Mediennutzer dieses Bild wegen der ständigen Wiederholung und der Macht der Bilder für Realität.

Charlotte Wiedemann versucht in ihren Büchern, dieser Wirklichkeitskonstruktion entgegenzuarbeiten.

Sonntag, 3. September, 16 Uhr

„Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen.“ -  hannoversche kammerspiele

Eine Veranstaltung des Nagelkreuzzentrums Sievershausen im Rahmen der Reihe ZEITZEUGEN

 Zum Antikriegstag (1. September, Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und damit Beginn des 2. Weltkrieges) zeigt das Nagelkreuzzentrum am Sonntag, 3. September im Antikriegshaus die Aufführung der hannoverschen kammerspiele „Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen.“ In mühevoller Kleinarbeit wurde aus den umfangreichen Verhörprotokolle des Prozesses gegen Adolf Eichmann ein Theaterstück entwickelt. ‚Oberstummbannführer‘ Eichmann, zentrale Figur bei der Organisation der Judenvernichtung und Inbegriff des Schreibtischtäters, der sich direkt nach dem Krieg nicht allzu weit von hier entfernt, in Altensalzkoth in der Südheide, versteckten konnte, bevor ihm zur Flucht nach Südamerika verholfen wurde. Dort spürte ihn der israelische Geheimdienst nach langen Jahren auf und entführte ihn 1960 nach Israel, wo ihm in den folgenden Jahren der Prozess gemacht wurde und er 1962 hingerichtet wurde.

„Das sind keine persönlichen Entscheidungen gewesen. Wäre ich nicht dort gewesen, irgendjemand anderer hätte genau dieselben Entscheidungen treffen müssen, auf Grund der vorliegenden Weisungen, Verordnungen und Erlasse...“, eine von Eichmanns Rechtfertigungen während dieses Prozesses, bei dem dieser Prototyp einer Untertanenmentalität, die mit dem Dritten Reich keineswegs ausgestorben ist, jegliche persönliche Verantwortung von sich weist.

„Was Surholt und Schandry lesen und spielen ist eine Symphonie des Grauens: der amtlich verordnete und bürokratisch durchgeführte Massenmord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Dabei gelingt es den Schauspielern, eindringlich das unvorstellbare Grauen und lähmende Entsetzen durch Eichmanns Bürokratenfassade scheinen zu lassen.“ (Bonner Generalanzeiger)

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers