Neubesetzungen im Vorstand: 

Hannelore Köhler (2. v.l.) ist neue Vorsitzende, Dr. Henning Menzel (ganz rechts) wurde zu einem ihrer Stellvertreter gewählt.

Weiterhin im Vorstand (v.l.) Otto Dempwolff (Schriftführer), Armin Brandes (Schatzmeister) und Jürgen Keuneke (Stellv. Vors.)

 

Sievershausen, 15. Mai 2022

Nach zweijährigen Einschränkungen konnten die Mitglieder der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V., Trägerverein des Antikriegshauses und der Antikriegswerkstatt, wieder zu einer Mitgliederversammlung in Präsenz zusammenkommen. Hannelore Köhler, bis dato Stellvertretende Vorsitzende, freute sich über 23 Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung, die diese Gelegenheit wahrgenommen hatten.

Zu Beginn bedankte sich Hannelore Köhler im Namen der Versammlung in Abwesenheit beim im vergangenen Jahr zurückgetretenen Vorsitzenden Berndt Waltje für die umfängliche Arbeit sowohl für den Verein Dokumentationsstätte als auch für Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht. Die Lücke, die er hinterließ, sei von einer vorsitzenden Person allein nicht zu schließen und müsse durch Verteilung der Aufgaben auf mehrere Menschen gefüllt werden.

Der Jahresbericht, den Hannelore Köhler zusammen mit dem Geschäftsführer Elvin Hülser erläuterte, machte deutlich, dass auch im Jahr 2021 die wellenförmig verlaufende Corona-Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit des Antikriegshauses im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen hatte. Es gab erneut zahlreiche Veranstaltungsabsagen und -verschiebungen und insgesamt einen erheblichen Mehraufwand bei Planung und Durchführung von Veranstaltungen, Seminaren, Workshops und Vorträgen. Insgesamt sei es aber gelungen, mit einer Vielzahl von Veranstaltungsbeteiligungen, Angeboten und Projekten über die örtliche Ebene hinaus in den Sprengel und die Fläche der Landekirche hinein einen Beitrag zu einer Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens zu leisten und die Sievershäuser Friedensarbeit mit ihren Arbeitsschwerpunkten zu vertreten.

Die internationale Ebene konnte aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr begrenzt einbezogen werden, da Besuchsprogramme, Begegnungscamps, der internationale Freiwilligendienst und der Empfang internationaler Gäste weitgehend eingeschränkt waren. Immerhin konnte das internationale Workcamp, nachdem es 2020 ganz ausfallen musste, im letzten Jahr mit einer reduzierten Anzahl von 8 Teilnehmenden aus Ländern der EU in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Christlichen Jugendaustausch (ICJA e.V.) durchgeführt werden.

Elvin Hülser konnte in seiner Funktion als Referent für Friedensfragen 22 Vorträge, Seminare, Workshops und Panelteilnahmen realisieren, Maik Bischoff als Referent der Arbeitsstelle Friedenspädagogik hatte 41 Einsätze im Bereich von Seminaren, Workshops, Trainings und Vorträgen. Einen Schwerpunkt bildeten Angebote zu den Themenbereichen Populismus, Verschwörungstheorien und Extremismus. Darüber hinaus erstellen beide in einer Kooperation mit der Initiative Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus eine umfangreiche Arbeitshilfe zu Verschwörungstheorien für den Einsatz im schulischen Unterricht und im Bereich der Jugendarbeit.

Außerdem ist das Antikriegshaus seit September 2021 Im Auftrag des Landespräventionsrats Niedersachen (Niedersächsisches Justizministerium) Teil eines Projekts zur „entwicklungsorientierten Radikalisierungsprävention“ auf Basis eines wissenschaftlichen (Meta-)Gutachtes des Zentrums für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Betrauung des Antikriegshauses mit der Entwicklung und Trägerschaft eines Projektes zur Aufarbeitung der Geschichte der Opfer der NS-Herrschaft in Lehrte

Im Arbeitsbereich Übernachtungsbetrieb für Jugendgruppen in der Antikriegswerkstatt sei es natürlich zu erheblichen finanziellen Ausfällen durch die Pandemie gekommen, die aber, zumindest für die Jahre 2020/21 durch Hilfsprogramme des Bundes abgefedert werden konnten.

Im Ausblick auf die Arbeit im laufenden Jahr wurde deutlich, dass sich das Antikriegshaus vorsichtig an Präsenzveranstaltungen heranwagt. Bereits seit Mitte April läuft die Ausstellung „Uniformen zu Crazy Quilts“, die Ende Mai mit einer Schreibwerkstatt abgeschlossen werden soll, und am 24. April wurde vor 15 Zuschauenden die bereits für den Shoah-Tag 2021 geplante Aufführung über die wahre Geschichte der Holocaust-Überlebenden Hanna Mandel nachgeholt. Am 12. Juni soll nun die mehrfach verschobene Verleihung der Sievershäuser Ermutigung, eigentlich des Jahres 2020, an das Projekt Ferien vom Krieg stattfinden. Die Laudatio wird die langjährige Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth (CDU) halten. Bei der Erörterung der Veranstaltungsplanung, die in der 2. Jahreshälfte u.a. einen Aktionstag ‚Flucht‘ des evangelischen Kirchenkreis-Jugenddienstes und ein Geschichtsfrühstück zu ‚Mythen der Schlacht von Sievershausen‘ mit Dr. Johann-Christoph Emmelius vorsieht, wurde die Rolle des Krieges gegen die Ukraine als „Elefant im Raum“ in der Frage zum Spannungsfeld zwischen ‚Wehrhaftigkeit‘ und Gewaltablehnung durch die Friedensbewegung deutlich. Damit soll sich am 16. November ein Stiftungsforum der Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht befassen. Das Nagelkreuzzentrum trägt der Situation Rechnung, indem Mitte März ein ‚Blau-gelber Begegnungsraum‘ im Antikriegshaus eingerichtet wurde, der u.a. einmal in der Woche Deutschunterricht für geflüchtete Ukrainer*innen anbietet.

Im Anschluss an die für eine Mitgliederversammlung üblichen Regularien (Finanzbericht, Bericht der Kassenprüfenden, Entlastung des Vorstands) kam es zu Wahlen für den Vorsitz und eine Stellvertreterposition im Vorstand, die durch den Rücktritt von Berndt Waltje notwendig geworden waren. Hannelore Köhler legte ihren stellvertretenden Vorsitz nieder und wurde von der Versammlung ohne Gegenstimmen zur neuen Vereinsvorsitzenden gewählt. Zu ihrem neuen Vertreter wurde ebenso einhellig Prof. Dr. Henning Menzel, beruflich an der TU Braunschweig und ehrenamtlich u.a. seit 8 Jahren als Koordinator der Nagelkreuzarbeit in Sievershausen aktiv, gewählt. Im Namen des nunmehr (fast) komplettierten Vorstands - satzungsgemäß ist durch den Kirchenkreis Burgdorf ein zusätzliches Vorstandsmitglied zu entsenden - dankte Hannelore Köhler abschließend der Versammlung für die aufmerksame und lebhafte Beteiligung. 

 

 

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Im Jahr 1979 gründete sich zum Aufbau und Betrieb des Antikriegshauses ein gemeinnütziger Verein mit dem Namen „Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, „aus christlichen und humanitären Motiven zur Friedensarbeit anzuregen, selbst Friedensarbeit durchzuführen und zu fördern“ und sich für „Völkerverständigung und das friedvolle Zusammenleben“ einzusetzen.
Diesen in der Satzung festgeschriebenen Vereinszweck versuchen die ehren- und hauptamtlich tätigen Menschen im Haus seitdem unter sich verändernden Rahmenbedingungen zu erfüllen und konnten im Mai 2019 das 40jährige Vereinsjubiläum begehen.

Unser Verständnis von Frieden und Friedensarbeit

Als Antikriegshaus sind wir nicht – anders als es der Name vielleicht vermuten lässt – in erster Linie gegen etwas, sondern wir sind für etwas, nämlich Frieden. Frieden als Wert, Frieden als Praxis, Frieden als Utopie! Gleichwohl wurde der Name von den Initiatoren der Einrichtung bewusst gewählt, um den Krieg als scheinbares Mittel der politischen Auseinandersetzung nachhaltig zu diskreditieren.

In unserer Arbeit stehen christliche wie humanistische Motive, Überzeugungen und Überlegungen zum Wert des Friedens, zum Gegenstand des Friedens selbst sowie zu praktischen Bedingungen des Friedens und Wegen zum Frieden in ständigem Dialog.

Frieden ist an Voraussetzungen gebunden, die wir in unserer Arbeit zum Thema machen und zu vermitteln suchen:

  • Frieden basiert auf der Achtung der Menschenwürde sowie der Achtung und Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen gleichermaßen.
  • Frieden braucht einen regelbasierten Konfliktaustrag, in dessen Verlauf die Konfliktparteien die persönliche Integrität und die Interessen des Gegenübers achten.
  • Frieden braucht Gerechtigkeit, nicht Macht und Stärke als Handlungsnorm. Dies impliziert die Suche nach gerechten Konfliktlösungen, die für alle akzeptabel und legitim sind.
  • Frieden braucht Freiheit in Verantwortung: Die Achtung der Freiheit anderer und die Verantwortung in der Wahrnehmung eigener Freiheit gegenüber Mitmenschen sowie Umwelt und Ressourcen sind Grundlagen für einen nachhaltigen Frieden.
  • Frieden braucht Weitsicht: Entscheidungen können langfristige Auswirkungen haben. Daher ist Frieden ohne die Berücksichtigung der Bedürfnisse künftiger Generationen nicht dauerhaft möglich.

Gleichzeitig bleibt die Friedensthematik stetige Herausforderung, bisherige Antworten müssen überprüft, neue Antworten unter sich stetig verändernden Rahmenbedingungen, bspw. der Globalisierung gefunden werden. Welcher Frieden wird den Menschen gerecht und kann somit gerechter Friede genannt werden? Wie realisieren wir Frieden?

Unser Verständnis des Friedens begründet eine Verantwortung für den Frieden als Mensch, Bürger und Christ, die nicht vor der eigenen Haustür endet. Für den Frieden muss man arbeiten, sich einsetzen. Friedensarbeit in diesem Sinne umfasst friedensethisches, friedenspolitisches und friedenspraktisches Engagement.

Friedensarbeit lebt von der stetigen Neugierde als Schlüssel für einen produktiven, kooperativen Umgang miteinander und für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten, die zum Leben gehören. Wenn wir Streit und Konflikte in gegenseitigem Respekt und mit der Fähigkeit zu Selbstzweifeln austragen, können Konflikte uns auch weiterbringen – gerade weil sie helfen, allzu Selbstverständliches in Frage zu stellen und neue Ideen kennen zu lernen und zu entwickeln. Neugierde bedeutet auch, sich aufeinander einzulassen, einander zuzuhören, Verbindendes zu suchen und zu entdecken. Aber auch, sich gemeinsam weiterzuentwickeln und darüber Perspektiven für da Zusammenleben zu schaffen.

Friedensarbeit braucht Kreativität und Realitätssinn gleichermaßen, um Wege zum Frieden zu finden, Hoffnung, bei aller ernüchternden Auseinandersetzung mit der Realität. Sie erfordert Zugewandtheit, Güte und die Bereitschaft zur Versöhnung, einen langen Atem, und kann nur gelingen, wenn sie bei aller Verantwortung mit Freude und Zuversicht gemacht wird.

Der  Friedensort  Antikriegshaus Sievershausen als zivilgesellschaftliche und politische Stimme

Das Antikriegshaus im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen versteht sich als Begegnungs- und Veranstaltungsort in der Mitte Niedersachsensund fördert als Friedensort der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers die gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit friedensethischen, friedenspolitischen und friedenspraktischen Fragestellungen. Unsere überregionale Vernetzung und internationalen Kontakte ermöglicht eine wichtige Brückenfunktion zwischen den lokalen und globalen Bezügen der Friedensarbeit. Wir unterstützen Wege der friedlichen Konfliktbearbeitung und tragen mit der Bearbeitung folgender Themenfelder zu einer Kultur des Friedens bei:

  • Auseinandersetzung mit Kriegen und Konflikten, deren Ursachen,
    Austragungsformen und Folgen
  • Potentiale der friedlichen Konfliktbearbeitung
  • Menschenrechtsfragen
  • Eintreten für die Opfer von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen
  • Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein: Verantwortung vor der Geschichte – Verantwortung für die Zukunft
  • Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus
  • Perspektiven ökologischer Nachhaltigkeit

Wir sehen es als unsere Verantwortung und Aufgabe, uns in die gesellschaftliche und politische Diskussion einzumischen und öffentlich Position zu beziehen. In unserer Rolle als politischer und gesellschaftlicher Akteur verstehen wir uns als Anwalt und Stimme

  1. für die Realisierung von Chancen und Möglichkeiten friedlicher Konfliktbearbeitung und die Stärkung ziviler Konfliktbearbeitungskompetenzen und -ressourcen
  2. gegen die Verletzung von Menschenrechten und für Menschen in Kriegs- und Notsituationen
  3. für die Schaffung und Erhaltung einer friedensfähigen politischen und gesellschaftlichen Kultur
  4. gegen die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und für ökologisch nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsformen.

Wir äußern uns immer wieder gezielt zu ausgewählten Fragestellungen auf öffentlichen Veranstaltungen, in seinen Publikationen und gegenüber den Medien. Wir können unsere Stimme verstärken durch den gemeinsamen Auftritt mit Partnern und arbeiten in Netzwerken an gemeinsamen Positionsbestimmungen mit. Dies gilt insbesondere innerhalb der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), aber auch innerhalb der Initiative ‚Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus‘ (IKDR) in der Ev.-luth Landeskirche Hannovers oder auf lokaler Ebene im Lehrter ‚Bündnis gegen Rechts‘. Partner für unsere Erinnerungsarbeit sind die Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen und das Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover. Seit 2014 sind wir, zusammen mit der ev.-luth. St. Martins-Kirchengemeinde Mitglied in der weltweiten Versöhnungsgemeinschaft des Nagelkreuzes von Coventry.

Weitere dezidiert kirchlich und ökumenischen Zusammenhänge unserer Arbeit ist die Mitarbeit im Aktionskreis Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, wir beteiligen uns an Vorbereitung und Durchführung der jährlichen ökumenischen Foren. In den Jahren 2010/2011 gab es an verschiedenen Stellen eine intensive Mitarbeit an der landeskirchlichen Vorbereitung auf die Internationale Ökumenische Friedenskonvokation in Jamaika zum Abschluss der Dekade zur Überwindung von Gewalt, einschließlich der Mitarbeit an Arbeitsmaterialien der Landeskirche und der Ausrichtung eines Friedensfestes. Es gibt eine regelmäßige Mitarbeit bei Friedensandachten in der Marktkirche in Hannover.

Seit vielen Jahren sind wir mit eigenem Stand auf den Evangelischen und Ökumenischen Kirchentagen präsent.

Vertreter der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. treten öffentlich als Diskussionsteilnehmer oder Impulsgeber bei Dritten auf.

 

 

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(Quelle: https://epaper.haz.de/webreader-v3/index.html#/944470/1)

Bericht im Anzeiger für Lehrte und Sehnde vom Mittwoch, 1. Juni 2022

Friedensarbeit wieder in Präsenz

Antikriegshaus Sievershausen: Hannelore Köhler und Henning Menzel sind neue Vorsitzende

Von Sandra Köhler

Der neue Vorstand des Hauses: Otto Dempwolff (von links), Hannelore Köhler, Armin Brandes, Jürgen Keuneke und Henning Menzel. foto: Privat

Sievershausen. Einfach hat es das Antikriegshaus Sievershausen nicht gehabt in den vergangenen Jahren. Insbesondere auf internationaler Ebene erwies sich die Friedensarbeit wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie als schwierig: Besuchsprogramme, Begegnungscamps, der internationale Freiwilligendienst und der Empfang internationaler Gäste waren dadurch eingeschränkt. Doch nun will sich die Einrichtung Stück für Stück wieder vermehrt an Präsenzveranstaltungen heranwagen, wie die neue Vorsitzende Hannelore Köhler bei der Mitgliederversammlung ankündigte. Stellvertreter ist Henning Menzel, Professor an der TU Braunschweig und seit acht Jahren ehrenamtlich Koordinator der Nagelkreuzarbeit.

Immerhin hatte das internationale Workcamp 2021, wenn auch mit reduzierter Teilnehmerzahl, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Christlichen Jugendaustausch (ICJA) durchgeführt werden können. Auch die beiden Referenten Elvin Hülser und Maik Bischoff waren in mehr als 60 Vorträgen, Workshops und Seminaren aktiv.

Einen Schwerpunkt bildeten Angebote zu den Themenbereichen Populismus, Verschwörungstheorien und Extremismus. Zudem erstellen sie in Kooperation mit der Initiative „Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus“ eine Arbeitshilfe zu Verschwörungstheorien, die in Schulen und der Jugendarbeit eingesetzt werden soll.

Ferner ist das Antikriegshaus seit September 2021 im Auftrag des Landespräventionsrats Niedersachsen Teil eines Projekts zur „entwicklungsorientierten Radikalisierungsprävention“ und treibt zudem die Aufarbeitung der Geschichte der Opfer der NS-Herrschaft in Lehrte voran.

Nun will die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen – so nennt sich der Trägerverein von Antikriegshaus und Antikriegswerkstatt – wieder mehr Präsenzveranstaltungen organisieren. Bis zum Wochenende war noch die Ausstellung „Uniformen zu Crazy Quilts“ geöffnet, dazu gab es eine Schreibwerkstatt, und im April war die bereits für den Shoah-Tag 2021 geplante Theateraufführung über die wahre Geschichte der Holocaust-Überlebenden Hanna Mandel nachgeholt worden.

Am 12. Juni soll nun endlich die mehrfach verschobene Verleihung der Sievershäuser Ermutigung an das Projekt „Ferien vom Krieg“ erfolgen. Die Laudatio hält die langjährige Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU).

Für die zweite Jahreshälfte sind ein Aktionstag des evangelischen Kirchenkreis-Jugenddienstes zum Thema „Flucht“ sowie ein Geschichtsfrühstück zu „Mythen der Schlacht von Sievershausen“ mit Johann-Christoph Emmelius vorgesehen.

Die Rolle des Krieges gegen die Ukraine im Spannungsfeld zwischen „Wehrhaftigkeit und Gewaltablehnung“ durch die Friedensbewegung ist Thema eines Stiftungsforums der Stiftung „Frieden ist ein Menschenrecht“ am 16. November. Bereits Mitte März wurde ein „Blau-gelber Begegnungsraum“ im Antikriegshaus eingerichtet, in dem unter anderem Deutschunterricht für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer angeboten wird.

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers