Über 800 Bündnispartner stehen aktuell an unserer Seite und es werden ständig mehr! Wir sind sehr dankbar für so viel Unterstützung und immer wieder beeindruckt von dem tollen Engagement und den kreativen Ideen unserer Bündnispartner. In jedem Newsletter stellen wir euch deshalb einen von ihnen vor! Mediterranea Berlin e.V. Wer seid ihr und was macht ihr genau? Mediterranea Berlin e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, welcher die italienische zivile Seenotrettungsorganisation Mediterranea Saving Humans von Berlin aus vertritt und finanziell unterstützt.
Wir agieren also im Bereich Migration und Menschenrechte mittels Projekten und Veranstaltungen, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung zu sensibilisieren, sodass Wörter ihre Bedeutung zurückgewinnen:
Da kein Mensch illegal sein kann, kann die Seenotrettung nicht illegal sein - es ist sogar unsere Pflicht.
Wir kämpfen für das Recht auf Bewegungsfreiheit - ungeachtet der Herkunft. Warum seid ihr Bündnispartner von United4Rescue geworden? Um an Land fortzusetzen, was im Mittelmeer von NGO Schiffen schon getan wird: um ein Grass Roots Europa aufzubauen, ein Gegensatz zu den europäischen Regierungen, die Mauern errichten, Grenzen dicht machen und externalisieren.
In diesem Kampf gegen die Indifferenz und den Egoismus brauchen wir Verbündete. Um gemeinsam das Ziel zu erreichen: ein weltoffenes Europa. Was bedeutet die Bündnispartnerschaft für euch und was wünscht ihr euch für die Zusammenarbeit mit United4Rescue? Als deutscher Verein, der sich zum großen Teil aus italienischen Aktivisten zusammensetzt, haben wir eine doppelte Verantwortung.
Einerseits möchten wir einen Beitrag aus italienischer Perspektive innerhalb des Aktivisten-Netzwerkes in Deutschland leisten, da Berlin die Hauptstadt der SAR NGOs ist - U4R ist daher das ideale Netzwerk, das es uns ermöglicht, bekannt zu machen, was in Italien passiert. Andererseits sehen wir uns in der Pflicht, in Italien die Konkretheit der deutschen Verbände und ihre Mobilisierungskraft bekannt zu machen, da wir von den über 800 Bündnispartnern von U4R viel zu lernen haben - alles in der Hoffnung, eine ähnliche Plattform auch in Italien zu schaffen, das zwar eines der wichtigsten Länder in der Erstaufnahme von Migranten ist, aber in dem die verschiedenen Organisationen Schwierigkeiten haben, ein einziges starkes Netzwerk zu bilden. Was sind die Herausforderungen von Seenotrettung in Italien? Italien ist ein Land der tausend Widersprüche, wo Enrico Letta (Chef der Demokratischen Partei und Hauptsponsor der europäischen Operation Mare Nostrum) im Juli für die Refinanzierung der sogenannten libyschen Küstenwache stimmte, also der Folterer von Migranten, die in Anstalten inhaftiert sind.
Italien ist das Land, in dem Mimmo Lucano (ehemaliger Bürgermeister von Riace, weltweit als Vorbild für Gastfreundschaft und Einsatz für Migranten bekannt) zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt wird, während diejenigen, die ihre Boote auf See versenken wollen, Minister der Republik werden.
Die Kriminalisierung von Organisationen, die Solidarität mit Migranten praktizieren, auf See wie an Land, erreicht jeden Tag neue Höhepunkte: eine echte Strategie, die darauf abzielt, ziviles Engagement und Altruismus gegenüber Migranten zu entkräften, auf See wie an Land.
Angefangen hat alles 2017 mit dem damaligen Innenminister Minniti (Demokratische Partei), seinem Verhaltenskodex für die SAR-NGOs und der Anerkennung Libyens als sicheren Staat. Seitdem haben sich 3 Regierungen abgewechselt und das Endziel war, wenn auch auf unterschiedliche Weisen, immer dasselbe: die Grenzen Europas zu schließen, so wenig Menschen wie möglich an den italienischen Küsten landen zu lassen, die Zahl der Rückführungen zu erhöhen. Während Salvini in einem System des ewigen Wahlkampfes, der das politische Klima des Landes vergiftete, nach "geschlossenen Häfen" schrie, zeichnete sich Lamorgese durch eine geringere Medienwirkung, aber gleichzeitig durch eine größere Wirksamkeit bei der Verhinderung der Abfahrten von NGO-Schiffen in Häfen aus - durch sogenannte administrative "Blockaden": eine Reihe willkürlicher Ausreden, die darauf abzielten, NGO-Schiffe zu zermürbenden technischen Kontrollen, längeren Covid-Quarantänen als die kommerziellen Schiffsbesatzungen zu zwingen. Und dies obwohl das Schiff brandneu ist, wie im Falle der SEA-EYE 4.
Gleichzeitig hat der Staat die Mittel für die soziale Eingliederung gekürzt, die Zahl der Zugeständnisse für den Flüchtlingsstatus gesenkt und das Aufnahmesystem kontinuierlich reformiert, um weiteres Chaos zu schaffen, was wiederum zu weiteren sozialen Spannungen führt.
|