Zeitenwende?
Friedenspolitische Perspektiven in Zeiten des Krieges
Am Sonntag, 8. Oktober um 16 Uhr lädt das Antikriegshaus Sievershausen zu einem Vortrag mit Aussprache von Elvin Hülser, Referent für Friedensfragen des Antikriegshauses, über friedenspolitische Perspektiven in einer Zeit, da nicht nur der Krieg in der Ukraine, sondern auch drohende Eskalationen in anderen Weltregionen die Themen setzen.
Seit Februar 2022 dominiert der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die politische Diskussion und die mediale Berichterstattung. Von einer „Zeitenwende“ ist die Rede. Nachdem noch zuvor mit dem Ende des Afghanistan-Einsatzes vielfach das Scheitern militärischer Interventionen per se verkündet wurde, sehen wir im Lichte des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine starke Fokussierung auf militärische Mittel im Umgang mit (internationalen) Konflikten.
Ausgehend von einer Einordnung zu Hintergründen des aktuellen Krieges und unterschiedlicher Motiv- und Interessenlagen, soll nach den Perspektiven für die weitere Entwicklung des Konflikts sowie den möglichen Auswirkungen auf die internationale politische Ordnung gefragt werden. Das Vorgehen des Putin-Regimes ist vielfach als klare Absage an eine regelbasierte internationale Ordnung gewertet worden. Eine am Völkerrecht und den Menschenrechten orientierte Außenpolitik steht damit vor besonderen Herausforderungen. Die Perspektiven für eine kooperative Friedensordnung in Europa sind spätestens mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine in Frage gestellt. Zudem sind neuerlich die Verletzlichkeiten einer globalisierten Welt deutlich geworden, die aus der Vernetzung und den gegenseitigen Abhängigkeiten resultieren.
In der Veranstaltung soll ein differenzierter Blick auf diese Herausforderungen geworfen werden. Es gilt, friedenspolitische Perspektiven zu entwickeln und die Möglichkeiten und Grenzen von Friedenspolitik und gewaltfreier Konfliktbearbeitung neu zu bewerten.
Elvin Hülser, Geschäftsführer und Referent für Friedensfragen des Antikriegshauses im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen.
Arbeitsschwerpunkte sind Themen der Friedens- und Sicherheitspolitik, der zivilen Konfliktbearbeitung sowie Demokratieförderung und die Auseinandersetzung mit Populismus, Extremismus und Verschwörungsdenken.
Das Antikriegshaus ist einer der Friedensorte innerhalb der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers