Lesung mit Jennifer Teege am 25. November um 19 Uhr in der Alten Schlosserei Lehrte    

Durch Zufall erfährt die 38-jährige Jennifer Teege, dass ihre leibliche Mutter Monika Hertwig, die sie als Säugling in einem Kinderheim unterbrachte und später zur Adoption freigab, die Tochter des KZ-Kommandanten Amon Göth war. Göth ging als der "Schlächter von Plaszow" in die Geschichte ein, weil er als Leiter des Lagers bei Krakau dafür bekannt war, zu seinem Vergnügen Häftlinge mit einem Präzisionsgewehr vom Balkon seiner Villa aus zu erschießen oder Lagerinsassen von seinen Hunden zerreißen zu lassen.

Unterstützt von der Journalistin Nikola Sellmair hat Jennifer Teege ihre Familiengeschichte verarbeitet und den Schock ihrer familiären Herkunft verarbeitet. Daraus ist das 2013 erschienene Buch "Amon-Mein Großvater  hätte mich erschossen" entstanden, aus dem sie in der Veranstaltung des Präventionsrates und der Bibliotheksgesellschaft Lehrte, unterstützt vom Antikriegshaus Sievershausen und dem Anderen Kino, in der Alten Schlosserei liest.

Bis zum 13. Dezember zeigt das Antikriegshaus die Ausstellung "Wirksam ohne Waffen".

Die vom Friedensmuseum und dem Bund für Soziale Verteidigung erarbeitete Ausstellung zeigt weltweite Beispiele „Gewaltfreier Interventionen“. Unter diesem Begriff verbirgt sich die Idee einer unabhängigen „Dritten Partei“, die hilft, Konflikte ohne Gewalt auszutragen. Es gibt vielfältige Formen gewaltfreien Eingreifens, von der Kriegsvorsorge bis zur Konfliktnachsorge. Sie wurzeln nicht zuletzt in Gandhis Idee einer Friedensarmee („Shanti Sena“), die in der Ausstellung ausführlich dargestellt wird. Gewaltfreie Intervention gibt es auf allen Kontinenten, im eigenen Land wie im Ausland, von Friedensfachkräften wie von Freiwilligen und FriedensaktivistInnen.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Antikriegshauses dienstags und freitags von 10 bis 17 Uhr und sonnabends von 15 bis 17 Uhr angesehen werden. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungshinweis der
Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht
für Freitag, 24. Oktober 2014

Vor 20 Jahren fand in Ruanda ein entsetzlicher Völkermord statt, trotz Präsenz der UN im Lande. Die Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht lädt zu zwei beeindruckenden Filmen in das Apollo-Kino Hannover ein. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Erster Termin ist der kommende Freitag, 24. 10. 2014, um 17.15 Uhr:

Shooting Dogs

Großbritannien/Deutschland 2005
Regie: Michael Caton-Jones
mit John Hurt, Hugh Dancy,
Dominique Horwitz

In seinem auf Tatsachen beruhenden Drama schildert Michael Caton-Jones mit drastischen, nichts beschönigenden Bildern den Anfang des Völkermords in Ruanda. An der Ecole Technique Officielle von Kigali erleben drei Weiße den Genozid mit. Gemeinsam mit einer Gruppe Tutsi verschanzen sie sich dort vor den anstürmenden Hutu-Milizen, die mit Macheten die Angehörigen der anderen Volksgruppe, egal ob Frau oder Kind, töten. Ein junger, idealistischer Lehrer, ein belgischer UN-Soldat, der nur die die Toten fressenden Hunde töten darf, aber nicht die Angreifer, und ein älterer Priester.

 

Der zweite Film wird am Freitag, 12. 12. 2014, um 17.15 Uhr gezeigt:

Hotel Ruanda

Dieser Film erzählt die Geschichte eines „afrikanischen Oskar Schindler“, der angesichts des Völkermords in seiner Heimat über eintausend Menschen das Leben rettete. Der Hotelmanager öffnete trotz der Gefahr für sich und seine Familie das Haus für Hunderte von Tutsi-Flüchtlingen, die vor dem Massaker fliehen.

 

Niedersachsens erstes Nagelkreuzzentrum in Sievershausen eröffnet die ökumenische Friedensdekade 2014 am Sonntag um 16.00 Uhr im Antikriegshaus mit einem Vortrag des Gütekraftforschers Dr. Martin Arnold zum Thema Frieden braucht Versöhnung

Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Und die Überwindung des Krieges kann dauerhaft nur gelingen, wenn zwischen den ehemals Verfeindeten ein Prozess der Versöhnung einsetzt. Frieden braucht Versöhnung. Doch was ist Versöhnung? Wieso ist sie wichtig? Wie kann der Weg dorthin gelingen? Welche weiteren Perspektiven für eine konstruktive Friedensarbeit birgt die Versöhnung und die Versöhnungsarbeit? Welche praktischen Ansätze gibt es, Versöhnungs- und Friedensarbeit konkret zu fördern? Mit dem Friedensforscher Martin Arnold wollen wir einen genaueren Blick auf die Grundlagen der Versöhnung, auf Bedingungen und Chancen der Versöhnungsarbeit sowie deren Potential für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten werfen.

Dr. Martin Arnold gilt als ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. Er hat die Gütekraft-Forschung und das Gütekraft-Projekt in Deutschland initiiert, welches wichtige Erkenntnisse zu den Möglichkeiten der Gewaltfreiheit und gewaltfreier Intervention in Konflikte hervorgebracht hat.

Der Vortrag „Frieden braucht Versöhnung“ ist Teil der Veranstaltungen, mit denen das Nagelkreuzzentrum Sievershausen aus Ev.- lutherischer St. Martins-Kirchengemeinde und dem Antikriegshaus Sievershausen, die Aufnahme in die Nagelkreuzgemeinschaft begeht und wird gefördert durch den Fonds „Frieden stiften“ der ev.- luth. Landeskirche Hannovers.

Davor findet um 14.30 Uhr in der St. Martinskirche der Eröffnungsgottesdienst mit Gisela Fähndrich, Präsidentin des Antikriegshauses, und KonfirmandInnen der Kirchenkreisregion statt. „Frieden schaffen ohne Waffen“ - mit diesem Satz werden sich die KonfirmandInnen auseinandersetzen. Sie werden nach Kompetenzen suchen, die zur zivilen Konfliktbearbeitung notwendig sind. Sie werden sich mit Beispielen ziviler Konfliktbearbeitung auseinandersetzen und ihre Einsichten so umsetzen, dass gemeinsam ein Gottesdienst gefeiert werden kann, dessen Mitte die Botschaft von 2. Timotheus 1,7 ist: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und Liebe und der Zucht.“

Europa im Sommer 1914 - auf dem Marsch in die Urkatastrophe

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe ‚Krieg und Frieden in Europa gestern und heute‘ widmet sich der Historiker Prof. Dr. Jürgen Angelow in einer differenzierten Betrachtung den Ursachen des Ersten Weltkrieges und gibt Einblicke in den aktuellen Forschungsstand. Im Mittelpunkt steht das verfehlte Krisenmanagement 1914 und die Frage nach aktuellen Anknüpfungspunkten angesichts des Umgangs mit heutigen Krisen. Zudem wird der in Berlin und Potsdam lehrende Angelow auch auf die aktuellen Veröffentlichungen von Christopher Clark oder Herfried Münkler zum 1. Weltkrieg eingehen. Angelow stellt angesichts der hitzigen geschichtspolitischen Auseinandersetzung um diese Arbeiten auch die Frage nach der Diskrepanz zwischen historischer Forschung und gesellschaftlicher Geschichtsdebatte und versucht eine Einordnung.

Jürgen Angelow hat zu seinen Schwerpunkten Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Geschichte der Internationalen Beziehungen vor dem Ersten Weltkrieg, Südosteuropa, Wahrnehmungen und Verflechtungen, Rezeptionsgeschichte und Geschichte der Historiografie zahlreiche Schriften publiziert, so auch zur Rolle des Zweibundes am Vorabend des 1. Weltkrieges. Er war als Dozent u.a. im ukrainischen Lemberg (Lwiw) und in Havanna tätig.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers