Zu Gast im Antikriegshaus: Tongam Rina, Journalistin aus Indien und Leipziger Medienpreisträgerin 2013
Indien ist ein Land, das zwischen Tradition und Moderne zerrissen zu werden droht. Ökonomische Entwicklung trifft auf traditionelle Strukturen, schafft ökologische Probleme und geht einher mit Korruption. In diesem Spannungsfeld gibt es auch in Indien zunehmend selbstbewusste, emanzipierte Frauen, die sich einmischen. Gleichzeitig sind sie Opfer patriarchalischer Strukturen. Die brutalen Übergriffe auf Frauen haben weltweit Abscheu erregt. Der Vortrag von Tongam Rina machte deutlich, dass die Situation der inischen Frauen noch weitaus schlimmer ist als es in den Berichten der hiesigen Medien zum Ausdruck kommt.
Tongam Rina berichtet außerdem seit Jahren als Reporterin der ‚Arunachal Times‘ über Korruption innerhalb lokaler Verwaltungen, den fragwürdigen Bau von Staudämmen, Umweltskandale; 2012 wurde sie vor dem Redaktionsgebäude von Unbekannten niedergeschossen und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Über die Situation der Frauen in Indien, ihren möglichen Einfluss, ökologische und politische Herausforderungen für die indische Gesellschaft sprachen wir mit der investigativen Journalistin. Für die Übersetzung danken wir der ehemaigen Sievershäuser Pastorin Johanna Friedlein, die gerne die Gelegenheit wahrnam, an ihrer früheren Wirkungsstätte alte Freunde und Bekannte wiederzutreffen.
Tongam Rina ist seit April 2013 Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Am 8. Oktober 2013 wurde ihr der Leipziger Medienpreis verliehen.
Mehr dazu in den Presseberichten der Peiner Allgemeinen Zeitung und dem Anzeiger für Lehrte und Sehnde.