Afghanistan-Einsatz muss wissenschaftlich evaluiert werden

Angesichts des angekündigten Abzugs der NATO-Truppen aus Afghanistan hat die Aktionsgemeinschaft
Dienst für den Frieden (AGDF) eine neutrale Auswertung dieses Einsatzes gefordert. „Eine Evaluation dieses
langen und umfangreichen Militäreinsatzes und des von der Bundesregierung stark geförderten zivilen
Engagements ist dringend nötig, um daraus für die Zukunft zu lernen“, betont AGDF-Geschäftsführer Jan
Gildemeister.
Nach der Ankündigung der USA, ihre Soldaten aus Afghanistan abzuziehen hatte auch die NATO
beschlossen, das Ende ihres seit 2001 andauernden Einsatzes in Afghanistan zu beenden. Derzeit sind noch
etwa 10.000 NATO-Soldaten in dem Land, darunter etwa 1100 Soldaten der Bundeswehr.
„Der gerade auch von der Friedensbewegung lange geforderte Abzug steht nun fest, doch es ist völlig offen,
was dieser militärische Einsatz wirklich gebracht hat“, kritisiert Jan Gildemeister. MEHR

 

 

OBEN

START

 

Das Evangelische Zentrum Frauen und Männer lädt ein zu der Fachkonferenz „Braucht der Krieg das Patriarchat? Protestantische Perspektiven auf die Wechselwirkungen von Krieg und Geschlecht“. Das detaillierte Programm erhalten Sie im Anhang und ebenfalls unter diesem Link oder unter www.krieg-und-geschlecht.de.

Die Konferenz erörtert die Frage, welche Rollenstereotype durch die Kriegssituation aufleben. Wie wirkt sich die mediale Inszenierung von Krieg und Gender bei der Entstehung unterschiedlicher Klischees aus und was könnten protestantische Perspektiven auf die Wechselwirkungen von Krieg und Geschlecht sein?

Kirchliche Debatten über einen „gerechten Krieg/Frieden“ einerseits und eine radikale Friedensethik andererseits haben sich bislang kaum mit der Frage befasst, ob eine Voraussetzung für Krieg in der vermeintlichen Plausibilität patriarchaler Logik besteht. Welche theologischen Grundfragen muss eine politische Theologie stellen, die aus intersektionaler Perspektive die Wechselwirkungen von Krieg und Geschlecht kritisch reflektiert?

Neben drei Expert*innenvorträgen befasst sich ein Podium mit den konkreten Konsequenzen für kirchliche Arbeit. Hieran nehmen teil: Renke Brahms (bis 2021 EKD-Friedensbeauftragter), Dr. Friederike Krippner (Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin), Prof. Dr. Heleen Zorgdrager (Systematic Theology & Genderstudies, Protestant Theological University Amsterdam) sowie Dr. Eske Wollrad & Martin Rosowski (Geschäftsführende des Ev. Zentrums Frauen und Männer). Die Veranstaltung bietet außerdem weitere thematische Plattformen für den Austausch und die wertschätzende Diskussion. Die Veranstaltung wird vom Evangelischen Zentrum Frauen und Männer gGmbH veranstaltet. Kooperationspartner sind die Erwachsenenbildung der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Ev. Akademie Hofgeismar.

Wir freuen uns, Sie Montag, 27.11.2023, 11 bis 17 Uhr, im Haus der Kirche, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel zu sehen.

Teilnahmegebühr: 30 €, beinhaltet Verpflegung zur Mittagszeit
Anmeldung bis 27.10.2023 an Evangelisches Zentrum Frauen und Männer, Hannover: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 

OBEN

START

Pressemitteilung
Junge Menschen machen sich für internationale Freiwilligendienste stark

Kampagne #meinFIJerhalten erfolgreich gestartet

Berlin, 24.05.2023 Steht die Möglichkeit junger Menschen, sich ein Jahr gemeinnützig im Ausland zu engagieren und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln, auf dem Spiel? Dies ist jedenfalls die Einschätzung ehemaliger Freiwilliger, die sich zusammen mit Trägerorganisationen für das Freiwillige Internationale Jahr (FIJ) stark machen. 

Seit März 2023 koordiniert und führt ein Kampagnenteam in Berlin, bestehend aus ehemaligen Freiwilligen und Unterstützer:innen, Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages, begleitet und bewirbt die Kampagne auf Instagram und auf Events und betreut die breite Ehemaligenschaft bei den vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Kampagne. Hintergrund für die Kampagne sind drohende Kürzungen im Bundeshaushalt und nicht mehr ausreichende Fördermittel aufgrund der immensen weltweiten Inflation. Die Auswirkungen der Diskrepanz zwischen Kostensteigerungen und unzureichenden Fördersätzen sind bereits spürbar: erste Träger geben auf, wodurch die Zahl der Einsatzmöglichkeiten sinkt und langjährige internationale Partnerschaften abrupt enden. Diese Entwicklung könnte sich beschleunigen. Für junge, an einem Freiwilligendienst interessierte Menschen bedeutet dies neben einer Verknappung der Plätze, dass sie sich noch stärker für eine Finanzierung des Dienstes einsetzen müssen. Dies erhöht die Zugangshürde deutlich und schließt entgegen dem Anliegen von Ehemaligen, Trägern und Politik vor allem Teilnehmende aus sozial schwächeren Verhältnissen aus.

Konkret fordern Ehemalige und Trägerorganisationen nun, dass die Fördermittel für den im Familienministerium angesiedelten Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) nicht gekürzt und die Mittel für weltwärts, den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst, erhöht werden. Außerdem setzt sich die Kampagne für eine Anpassung der Fördersätze an die Inflation in den Programmen IJFD und weltwärts ein. So wurden die Fördersätze im IJFD seit Beginn des Programms 2011 nicht erhöht. Die Förderung im weltwärtsProgramm für Entsendungen ist seit 2016 gleichbleibend.

"Mein Freiwilligendienst in Ghana war für mich wegweisend“, erzählt Ida Kaser, Mitglied des Kampagnenteams. „Mir ist wichtig, dass auch zukünftige Generationen die Chance haben, so wichtige Erfahrungen zu sammeln. Dafür braucht es unbedingt eine höhere Förderung. Es ist wichtig, dass wir uns bewusstmachen, dass die Kürzung der Fördergelder die Existenz dieser Programme bedroht". Internationale Freiwilligendienste bieten nicht nur den Teilnehmer:innen, sondern auch der Gesellschaft einen enormen Mehrwert. Durch den interkulturellen Austausch, das Sammeln neuer Erfahrungen und das freiwillige Engagement in gemeinnützigen, ökologischen oder entwicklungspolitischen Bereichen, außerhalb der eigenen sozialen und kulturellen Umgebung, tragen junge Menschen aktiv zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gemeinschaft bei. Gleichzeitig sind die Programme ein bedeutender Beitrag zur persönlichen Entwicklung und ermöglichen es den Teilnehmer:innen, wertvolle Kompetenzen für ihre eigene Zukunft zu erwerben.
„Durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, das Teilen von Informationen und das Bewusstmachen der Auswirkungen von Kürzungen möchten wir von #meinFIJerhalten eine starke Stimme für den Erhalt internationaler Freiwilligendienste sein.“, erklärt Martin Kober, der derzeit neben dem Studium im Berliner Kampagnenbüro arbeitet. „Gemeinsam mit allen Interessierten möchten wir der Politik deutlich machen, dass das Freiwillige Internationale Jahr zur Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland beiträgt und in unserer globalisierten Welt von zunehmender Bedeutung ist.“

 

 

OBEN

START

Pressemitteilung
Pressevertreter:innen sind herzlich eingeladen, über die Kampagne #meinFIJerhalten zu berichten. Für weitere Informationen und Interviewanfragen wenden Sie sich gerne an:

Michelle Wrecz Silvio Titzmann
Referentin Public Affairs Referent für internationale Freiwilligendienste
AKLHÜ e.V. AGDF e.V.
E-Mail: wrecz@entwicklungsdienst.de E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: 0151 54986854 Tel.: 0172 9039880

Über #meinFIJerhalten:

Die Kampagne #meinFIJerhalten setzt sich für den Erhalt und Ausbau internationaler Freiwilligendienste einGemeinsam mit Ehemaligen, Trägerorganisationen und den zentralen Stellen der internationalen Freiwilligendienste engagiert sich die Kampagne dafür, dass jede:r von den Chancen und Erfahrungen im Rahmen internationaler Freiwilligendienste profitieren kann. Die Kampagne wurde vom Gesprächskreis Internationale Freiwilligendienste (GIF) ins Leben gerufen.

Weitere Informationen finden Sie auch unter linktr.ee/meinfij oder auf www.entwicklungsdienst.de

Kontakt zum Kampagnenbüro:

E-Mail: kampagne@freiwilliges-internationales-jahr.de

Telefon: 0176-6585 3088

Gesprächskreis Internationale Freiwilligendienste

In einer Resolution hat der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg Bundesregierung und den Deutschen Bundestag zu einer Anerkennung und Wertschätzung internationaler Freiwilligendienste als wichtigen Baustein der persönlichen Entwicklung in Zeiten multipler Krisen sowie ihres Mehrwerts für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratieförderung aufgefordert. Den Antrag dazu hatte die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) auf dem Kirchentag eingebracht.

Konkret fordert die Resolution die Anpassung der Förderung pro Monat im Internationalen Jugendfreiwilligendienst von 350 auf 650 Euro sowie die Erhöhung in der Entsendung des weltwärts Programm um 230 Euro. Ebenso soll es einen bedarfsgerechten Ausbau internationaler Freiwilligendienste und einen Rechtsanspruch auf angemessene Förderung für ausgewählte Freiwillige geben. Und schließlich spricht sich der Kirchentag in dieser Resolution für die Sicherstellung der benötigten Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung und adäquaten Aufwuchs der Mittel für 2024 und der Folgejahre aus.

Ein internationaler Freiwilligendienst bietet nach Ansicht der AGDF jungen Menschen einen einmaligen Erfahrungsraum. Er verfestige demokratische Werte und fördere ein weltoffenes Bewusstsein, Sozialkompetenz sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Eine positive Erfahrung insbesondere nach den multiplen Krisen der letzten Jahre stärke die Resilienz der jungen Menschen.

In den beiden Förderprogrammen weltwärts und Internationaler Jugendfreiwilligendienst leisten momentan knapp 5000 Freiwillige einen Dienst im Ausland sowie 650 im Inland. Die Zahl könnte nach Ansicht der AGDF viel höher sein, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern würden. Dringend benötigt werde eine Anpassung der Förderung pro Monat, um die zuletzt stark gestiegenen Kosten besser decken zu können.

Stattdessen ist nach Kenntnis der AGDF im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2024 eine Kürzung von 10 Millionen Euro für die Jugendfreiwilligendienste vorgesehen. Bei sinkenden Mitteln im Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeichnen sich auch dort Kürzungen im weltwärts Programm ab. Die Trägerorganisationen stehen finanziell stark unter Druck. Erste Träger steigen aus den Programmen aus, so die AGDF. 

Die Resolution im Wortlaut:

Resolution:
Ein internationaler Freiwilligendienst bietet jungen Menschen einen einmaligen Erfahrungsraum. Er
verfestigt demokratische Werte und fördert ein weltoffenes Bewusstsein, Sozialkompetenz sowie die
Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Eine positive Erfahrung
insbesondere nach den multiplen Krisen der letzten Jahre stärkt die Resilienz der jungen Menschen.
In den beiden Förderprogrammen weltwärts und Internationaler Jugendfreiwilligendienst leisten
momentan knapp 5.000 Freiwillige einen Dienst im Ausland sowie 650 im Inland. Die Zahl könnte viel
höher sein, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern würden. Dringend benötigt wird eine
Anpassung der Förderung pro Monat, um die zuletzt stark gestiegenen Kosten besser decken zu
können.
Stattdessen ist nach unserer Kenntnis im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2024 eine
Kürzung von 10 Mio. Euro für die Jugendfreiwilligendienste vorgesehen. Bei sinkenden Mitteln im Etat
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeichnen sich auch dort
Kürzungen im weltwärts Programm ab. Die Trägerorganisationen stehen finanziell stark unter Druck.
Erste Träger steigen aus den Programmen aus.
Konkret fordern wir von Bundesregierung und Deutschem Bundestag
:
- Die Anerkennung und Wertschätzung internationaler Freiwilligendienste als wichtigen Baustein
der persönlichen Entwicklung in Zeiten multipler Krisen sowie ihres Mehrwerts für
gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratieförderung.

- Die Anpassung der Förderung pro Monat im Internationalen Jugendfreiwilligendienst von 350
auf 650 Euro sowie die Erhöhung in der Entsendung des weltwärts Programm um 230 Euro.

- Den bedarfsgerechten Ausbau internationaler Freiwilligendienste und Rechtsanspruch auf
angemessene Förderung für ausgewählte Freiwillige.

- Die Sicherstellung der benötigten Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung und adäquaten
Aufwuchs der Mittel für 2024 und Folgejahre.

 

 

 

OBEN

START

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers