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Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Adventszeit möchten wir Sie noch einmal freundlich an unseren Friedenswettbewerb erinnern, den wir, die Katholische Friedensstiftung Hamburg, unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff anlässlich des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Friede“, ausrichten.

Dieser fächerübergreifende Friedenswettbewerb ist für „jedermann“ konzipiert. Alle Altersstufen, Teilnehmer/innen (außer)schulischer Jugend- oder Projektarbeit, Einzel-, Gruppen- oder Workshopbeiträge sind außerordentlich willkommen.

Die Präsentationsform ist frei wählbar: es können beispielsweise Kurzgeschichten, Gedichte, eine Zeitung und Essays verfasst, etwas Szenisches wie Kurzfilme, kurze Theaterstücke, ein Comic, ein Song oder Podcast produziert oder aber ein Stadtrundgang oder eine Ausstellung rund um das Thema „Frieden und Aussöhnung“ erstellt werden.

Die Wettbewerbsbeiträge können bis zum 28. Februar 2023 digital eingereicht werden.

Ziel des Wettbewerbs ist es, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überlegen, was der Westfälische Friede oder Frieden im Allgemeinen für sie persönlich bei zwischenmenschlichen Konflikten, in Europa oder in anderen Weltregionen für eine Bedeutung hat. Im Zuge dieses Friedenwettbewerbs sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen reflektieren, wie jede/jeder für sich und wie Zivilgesellschaft, Politik, Glaubensgemeinschaften, Wissenschaft, Kunst oder Wirtschaft bei Konfliktlösungen zu einer friedlicheren und toleranten Gesellschaft beitragen können.   

Da es uns ein besonderes Anliegen ist, ein möglichst breitgefächertes Teilnehmerfeld anzusprechen, um so die Vielfalt der Friedenserfahrungen bzw. -erwartungen aufzuzeigen, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den Friedenswettbewerb mit in Ihre Kommunikation aufnehmen und die Information an interessierte "Junge und Alte", Kollegen und Kolleginnen, Bildungseinrichtungen u.ä. weitergeben würden.

Alle Informationen zum Friedenswettbewerb finden Sie unter www.friedenswettbewerb.org sowie auf https://www.instagram.com/friedenswettbewerb/

Haben Sie herzlichen Dank für Ihre uns wichtige Unterstützung.   

Für das Friedenswettbewerbsteam grüßt Sie,  

Nicole Pörschmann

 
Am Rande eines Atomkrieges – Atomwaffen aus Deutschland abziehen und Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!
Erklärung der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ zum Krieg in der Ukraine 
Seit Beginn des von der russischen Regierung ausgelösten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Schreckensvision eines Atomkrieges in Europa wieder in die Köpfe der Menschen zurückgekehrt. Dass ein Krieg in Europa wieder möglich ist und geführt wird, hat unsere Vorstellungskräfte gesprengt. Die russische Staatsführung muss diesen Krieg sofort beenden und ihre Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges, den unter elenden Bedingungen ausharrenden Eingeschlossenen und den Flüchtenden. Unsere Solidarität gilt auch allen Menschen in Russland, die trotz massiver Repressionen auf die Straßen gehen und gegen den Krieg demonstrieren. Deutschland muss Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern von beiden Seiten Asyl anbieten.
Ein direktes militärisches Eingreifen der NATO in diesen Krieg würde die Eskalationsspirale noch weiter erhöhen. In letzter Konsequenz könnte es zu einem Atomkrieg mit verheerenden Folgen für den gesamten Planeten bis hin zur Auslöschung der Menschheit führen. Ein solches Szenario entspringt der vermeintlichen Logik der nuklearen Abschreckungsdoktrin, die sich damit als völlig absurd und irrational erweist, da die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen nicht berechenbar sind.
Die Atomwaffen in Büchel – ebenso wie die amerikanischen Militärbasen in Deutschland wie Ramstein und EUCOM – stehen auf der Zielliste der russischen Atomstrategie ganz oben. Ebenso die Stationierungsorte von US-Atombomben im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in den Niederlanden, in Belgien und Italien. So erweist sich die „nukleare Teilhabe“ als nukleare Geiselhaft der europäischen Bevölkerung.

Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ verfolgt seit Jahren das Ziel, dass Deutschland die in Widerspruch zum Nichtverbreitungsvertrag stationierten US-Atombomben aus Büchel abzieht, die nukleare Teilhabe in der NATO beendet und weiterer nuklearer Aufrüstung entgegentritt. Die Bundesregierung muss den Atomwaffenverbotsvertrag der UNO unterzeichnen, der im Januar 2021 völkerrechtlich wirksam in Kraft getreten ist.
Wir sehen uns durch die aktuelle Entwicklung des Krieges in der Ukraine darin bestätigt, dass Atomwaffen niemals zu einer Deeskalation einer kriegerischen Situation beitragen können. Im Gegenteil, sie haben das Potential, einen vollständigen Vernichtungskrieg in Gang zu setzen. Auch Fehleinschätzungen und Fehlwahrnehmungen in Krisensituationen und Überreaktionen können aktuell einen Atomkrieg auslösen. Deshalb erneuern wir unsere Forderung nach sofortigem Abzug der Atombomben aus Deutschland und dem Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag. Nur eine Welt ohne Atomwaffen wird eine sicherere Welt.
 
Wir rufen alle politisch Verantwortlichen dazu auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen einzusetzen. Die Kriegsbeteiligten müssen von ihren Maximalforderungen zurücktreten, damit eine friedliche Lösung gefunden werden kann. Weitere Waffen in das Kriegsgebiet zu senden, hat einen gegenteiligen Effekt. Dieser Krieg ist von der russischen Staatsführung begonnen worden, nicht von der russischen Gesellschaft. Es gilt, alle Kontakte zur zivilen Gesellschaft Russlands aufrechtzuerhalten bzw. zu intensivieren. Städtepartnerschaften sollten weitergeführt werden. Viele „Bürgermeister*innen für den Frieden“ (Mayors for Peace) nehmen eine bedeutende Rolle wahr, indem sie zu Frieden aufrufen und an den Rathäusern die Friedensflaggen hissen.
Wir halten es für unverantwortlich, diesen Krieg zu massiven Aufrüstungsmaßnahmen für die Bundeswehr zu missbrauchen. Das von Kanzler Scholz angekündigte 100-Milliardenpaket für eine Aufrüstung der Bundeswehr und eine Erhöhung des jährlichen Verteidigungshaushalts auf „mehr als 2%“ des BIP (dies wären jährlich mehr als 70 Milliarden Euro) lehnen wir ab. Wie nebenbei von Scholz angekündigt, soll das „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro auch dazu dienen, die geplanten neuen Atombomber für Büchel – vermutlich die F-35 aus den USA – und das neue mit Frankreich entwickelte nuklearwaffenfähige Kampfflugzeugsystem „Future Combat Air System“ (FCAS) zu finanzieren. Somit soll neue atomare Aufrüstung angesichts dieses Krieges vorgenommen werden, statt auf Abrüstung und vertragliche Friedensordnungen hinzuorientieren. Dass das neue Milliardenpaket als „Sondervermögen“ auch noch ins Grundgesetz geschrieben werden soll, spricht den Intentionen des als Friedensverfassung gedachten Grundgesetzes Hohn.
Wir werden alles dafür tun, dass die notwendige 2/3-Parlamentsmehrheit dafür nicht zustande kommt. In der SPD wird bereits Widerspruch hörbar. Wir rufen schon heute alle Mitglieder des Bundestages dazu auf, sich nicht reflexartig dem neuen Aufrüstungswahn zu ergeben, sondern sich für Abrüstung, Frieden und eine nach diesem Krieg neu aufzubauende europäische Friedensordnung gemeinsamer Sicherheit einzusetzen.
 

 

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Bericht zur Mitgliederversammlung des Vereins Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. am 11. April 2021

Am Sonntag nach Ostern hat das Antikriegshaus im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen seine im vergangenen Jahr pandemiebedingt mehrfach verschobene Mitgliederversammlung abgehalten. Um eine erneute Verschiebung der dringend erforderlichen Haushaltsberatungen sowie der ebenfalls bereits im vergangenen Jahr geplanten turnusmäßigen Vorstandswahlen zu vermeiden, hatte sich die Vereinsführung im Vorfeld für eine online-Versammlung entschieden. Befürchtungen, das Veranstaltungsformat könnte zu einer verminderten Teilnahme oder zu einem außerordentlichen Qualitätsverlust führen, erwiesen sich als unnötig, an der dreistündigen Versammlung nahm etwa die gleiche Anzahl an Mitgliedern teil wie an den gewohnten Präsenzveranstaltungen.

Zu Beginn wurde der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder Jacoba Rauterberg und Günter May gedacht, außerdem wurde an Siegfried Menze, verstorben im Januar 2021, erinnert, der mit der Friedenswoche Minden und zuletzt als Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht ein langjähriger Partner der Sievershäuser Friedensarbeit gewesen ist. Des Weiteren gratulierte der Vorsitzende Berndt Waltje Adolf W. Pilgrim, langjähriger Unterstützer sowie Kuratoriums- und Stiftungsratmitglied, und seiner Frau Christel Hoffmann-Pilgrim zur Verleihung des Bundesverdienstordens.

Bei der Aussprache über die Jahresberichte und die finanziellen Ergebnisse der Jahre 2019/20 wurde, wie auch im weiteren Verlauf hinsichtlich der Haushalts- und Veranstaltungsplanung, deutlich, wie nachhaltig die Corona-Pandemie die Friedensarbeit im Antikriegshaus und in der Antikriegswerkstatt beeinflusst. Dank der Unterstützung u.a. durch Hilfen des Bundes konnte zumindest ein Teil der Ausfälle im vergangenen Jahr kompensiert werden, das laufende Jahr steckt da noch voller Ungewissheiten; im Veranstaltungsbereich rückten hybride Formate aus Präsenz vor Ort und im Internet in den Vordergrund, nach einem Hoch der realen Anwesenheit im Sommer aktuell mit eindeutiger Tendenz zum virtuellen Format. Nicht zuletzt deshalb hat sich das Antikriegshaus, mit erheblicher Unterstützung durch den Fonds für Digitales in der Region Hannover, im Bereich der Übertragungstechnik stark entwickelt und wird auch nach Ende der Beeinträchtigungen online präsent bleiben, zumal dadurch unbestritten eine Vergrößerung der Reichweite erzielt wurde. Erfreulich war die Anzahl von Anfragen an die im Rahmen der landeskirchlichen Friedensorte geförderten Referenten des Antikriegshauses Elvin Hülser und Maik Bischoff für Vortrags- und Trainingsveranstaltungen und die Entwicklung von neuen Formaten für die friedenspädagogische Arbeit im Bereich der Landeskirche und darüber hinaus.

Die Durchführung eines internationalen Workcamps war selbstverständlich unter den Bedingungen des vergangenen Jahres nicht möglich, ebenso die Beschäftigung einer Freiwilligen aus Indonesien. Beides wird für dieses Jahr im August / September angestrebt. Außerdem werden die Planungen für Präsenzveranstaltungen nach der Pandemie vorangetrieben, u.a. mit Vorträgen von Prof. em. Christoph Emmelius zur Schlacht von Sievershausen und über Martin Niemöller. Auch die im November und Januar ausgefallen Theaterveranstaltungen „Seestern in Südtirol“ und „Ich lebe noch -  Das zweite Leben der Hanna Mandel“ sollen bald nachgeholt.

Nach Entlastung des alten Vorstandes durch die Versammlung konnte ein neuer Vorstand gewählt werden. Nahezu alle Mitglieder des bisherigen Vorstandes, namentlich Berndt Waltje (als Vorsitzender), Hannelore Köhler, Jürgen Keuneke, Armin Brandes und Otto Dempwolff sowie Hilmar Gottwald (als Abgeordneter der Freiwilligendienste) wurden für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Eine Ausnahme macht Gisela Fähndrich, seit dem Tod von Klaus Rauterberg vor 15 Jahren als Präsidentin oberste Repräsentantin des Antikriegshauses. Sie stellte sich aus Altersgründen nicht erneut zur Wahl, das Amt bleibt bis auf Weiteres unbesetzt. Elvin Hülser, der seit mehr als einem Vierteljahrhundert in verschiedenen Funktionen, u. a. als langjähriger Vorsitzender mit Gisela Fähndrich zusammengearbeitet hat, würdigte ihren unermüdlichen und kaum hoch genug zu wertenden Einsatz für die Sievershäuser Friedensarbeit, der schon vor der Vereinsgründung 1978 seinen Anfang nahm. Der Rückzug von Gisela Fähndrich wird in der Friedensarbeit des Friedens- und Nagelkreuzzentrums eine erhebliche Lücke hinterlassen . Der Vorstand bedankte sich auch bei Albert Lodyga, einem weiteren ‚Urgestein‘ der Dokumentationsstätte, der sich nicht wieder als Kassenprüfer bewarb. Mit Bedauern blickte die Versammlung auf den nahenden Abschied von Pastorin Hanna Dallmeier aus dem Vorstand, die dort nach ihrer Neuorientierung nicht länger als Delegierte des Kirchenkreises (und als Pastorin für die Nagelkreuzarbeit) fungieren wird.

 

 

OBEN

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Antikriegshaus plant Dokumentation

Bericht von Katja Eggers im Anzeiger für Lehrte und Sehnde am 18. Mai 2021

Mit dem geplanten Dokumentationsprojekt über die Opfer der NS-Herrschaft in Lehrte geht es nun voran. Das Antikriegshaus Sievershausen hat angeboten, die Trägerschaft und damit die Gesamtkoordination zu übernehmen. Geschäftsführer Elvin Hülser hat in der jüngsten Sitzung des Lehrter Kulturausschusses die Pläne vorgestellt.

Neues von UNITED4RESCUE

Hinter uns liegen ereignisreiche Wochen, geprägt von großer Erleichterung und Vorfreude und wir sind sehr glücklich, dass wir euch heute diese Schiffspost voller guter Nachrichten aus der zivilen Seenotrettung schicken können.

Die Sea-Watch 4, unser erstes Bündnisschiff, wurde Anfang März, nach fünf Monaten Festsetzung, endlich freigelassen und kann schon bald wieder in den Einsatz gehen. Unser zweites Bündnisschiff, die SEA-EYE 4, wurde Ende Februar getauft und wird noch im Frühjahr 2021 Richtung Mittelmeer aufbrechen. Und auch von der Sea-Watch 3 und der Ocean Viking gibt es gute Neuigkeiten – seid gespannt!

Wir sind sehr dankbar für so viele gute Nachrichten in den letzten Wochen, die nicht zuletzt auch durch unsere gemeinsame Unterstützung als Bündnis möglich geworden sind – DANKE! 

 

Die Sea-Watch 4 ist wieder frei 

Nach fast fünf Monaten wurde die Festsetzung der Sea-Watch 4 am 2. März endlich aufgehoben. Das Rettungsschiff wurde anschließend direkt in die Werft nach Burriana (Spanien) überführt, wo aktuell einige Arbeiten durchgeführt werden, die durch die lange Festsetzung notwendig geworden sind. Parallel dazu bereitet sich die Crew vor, so dass die Sea-Watch 4 schnellstmöglich wieder in den Einsatz im zentralen Mittelmeer starten kann. 

Die Sea-Watch 4 war am 19. September 2020 im Anschluss an ihre letzte Mission nach einer elfstündigen Hafenstaatkontrolle unter fadenscheinigen Begründungen in Palermo festgesetzt worden. Unter anderem wurde Sea-Watch vorgeworfen, das Rettungsschiff habe zu viele Rettungswesten an Bord und das Abwassersystem sei nicht für die Anzahl möglicher geretteter Personen geeignet. Außerdem entspreche die Rettung von Menschenleben nicht der Hauptregistrierung des Schiffes. Auch die mehrfache Bestätigung des deutschen Flaggenstaates, dass die Sea-Watch 4 alle erforderlichen Regularien ihrer Registrierung erfüllt und ein sicheres und bestens ausgestattetes Schiff ist, konnte die italienischen Behörden nicht umstimmen. 

Um diesen politisch motivierten Hafenstaatkontrollen und den daraus resultierenden Festsetzungen ein Ende zu setzen, hat Sea-Watch Ende Oktober 2020 Klage erhoben. Nach mehreren Anhörungen verwies das regionale Verwaltungsgericht in Palermo den Fall Ende Dezember an den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dieser soll nun u.a. prüfen, ob Hafenstaatkontrollen bei nicht-kommerziellen Schiffen überhaupt zulässig sind. Die Entscheidung, ob die Sea-Watch 4 bis zum Beschluss des EuGH vorläufig freigelassen wird, lag beim Verwaltungsgericht in Palermo. Am 2. März dann die lang ersehnte Entscheidung: Die Sea-Watch 4 darf wieder in den Einsatz gehen! 

Alle Fragen rund um die Freilassung der Sea-Watch 4 hat uns Oliver Kulikowski, Pressesprecher von Sea-Watch, am 9. März in einem Live-Gespräch beantwortet. Eine Zusammenfassung gibt es in unserem Logbuch, das komplette Gespräch könnt ihr euch noch einmal bei YouTube angucken.

Die Sea-Watch 3 rettet 363 Menschen 

Auch von der Sea-Watch 3 gibt es gute Nachrichten: Nach über sieben Monaten Festsetzung war das Schiff am 19. Februar wieder in den Einsatz gegangen. In fünf Rettungseinsätzen konnte das Schiff insgesamt 363 Menschen aus Seenot retten. In einem sechsten Einsatz konnte die Crew zudem ein weiteres Boot mit ca. 90 Menschen stabilisieren, bis die italienische Küstenwache eintraf. Unter den Geretteten sind 47 Frauen, einige von ihnen schwanger, sowie etwa 120 Minderjährige ohne Begleitung. Alle Geretteten konnten inzwischen in Augusta (Sizilien) von Bord gehen, die Crew befindet sich aktuell noch in Quarantäne auf der Sea-Watch 3 und bereitet das Schiff auf den nächsten Einsatz vor. 

Die Ocean Viking startet die dritte Mission 2021

Noch mehr gute Nachrichten gab es von der Ocean Viking: Das Rettungsschiff der Organisation SOS Meditérraneé hat 2021 in zwei Missionen bereits 798 Menschen aus Seenot retten und sicher nach Italien bringen können. Auch dank eurer Spende konnte ein notwendiger Umbau des Schiffes mit 170.000 € unterstützt werden, so dass das Schiff am 11. Januar nach fünf Monaten Festsetzung endlich wieder in den Einsatz gehen konnte. Auf der ersten Mission hat die Ocean Viking insgesamt 374 Menschen gerettet, auf der zweiten Mission Anfang Februar noch einmal 424 Menschen, die alle sicher an Land gebracht werden konnten. Am 11. März ist das Schiff nun erneut von Marseille, Frankreich aus ins Suchgebiet gestartet.

Überlebender tauft SEA-EYE 4

Im November 2020 riefen United4Rescue und die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye gemeinsam zu Spenden für ein weiteres Rettungsschiff auf. Das Ziel der Spendenkampagne "Drowned Requiem" lag bei 434.000 € und wurde bereits Mitte Februar erreicht. Damit konnte nicht nur der Kauf, sondern auch ein großer Teil des Umbaus der SEA-EYE 4 finanziert werden. Aktuell befindet sich das Rettungsschiff noch für umfassende Umbauarbeiten in einer Werft, es soll jedoch noch im Frühjahr 2021 Kurs Richtung Mittelmeer nehmen. Auch wenn ein großer Teil des Umbaus bereits durch die Spendenkampagne finanziert wurde, werden weiterhin dringend Spenden für die restlichen Umbauarbeiten und die Rettungseinsätze benötigt. 

Ein erster Schritt Richtung Auslaufen ist bereits getan: Die SEA-EYE 4 wurde am 28. Februar unter strengen Corona-Regeln im kleinen Kreis in der Werft getauft. Eröffnet wurde die Taufe von Sea-Eye-Mitglied und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die in ihrer Rede deutliche Worte fand und offen die europäische Flüchtlingspolitik kritisierte. Taufpate der SEA-EYE 4 ist Alpha Jor Barry, der Ende 2018 von der ALAN KURDI gerettet wurde – er berichtete in einer emotionalen Ansprache von seiner Rettung und machte deutlich, dass er ohne die zivile Seenotrettung heute nicht mehr am Leben wäre. Als Vertreter von United4Rescue war Vorstandsmitglied Michael Schwickart vor Ort, der in seiner Rede noch einmal betonte: "Auch dieses zweite Bündnisschiff schicken wir gemeinsam mit vielen."

Mehr Eindrücke von diesem freudigen Tag gibt es in diesem Video und in unserem Logbuch.

Karlsruhe und Frankfurt sind jetzt Bündnispartner

Unser Bündnis wächst und wächst, inzwischen zählen wir bereits 737 Bündnispartner, täglich steigend. Und auch die Vielfalt wird immer größer – so konnten wir im Februar mit Karlsruhe zum ersten Mal eine Stadt als Bündnispartner begrüßen. Die Stadt begründet ihre neue Bündnispartnerschaft so: "Seenotrettung ist ein Menschenrecht und darf nicht von der Herkunft der Menschen abhängig sein." Nur wenig später wurde auch Frankfurt Teil unserer Bündnisses, mit dem Statement des Oberbürgermeisters: "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken. Es ist unsere humanitäre Pflicht Menschen in Not zu helfen." Wir freuen uns sehr über so viel Zuwachs, der unsere Arbeit erst ermöglicht. 

Euer Zeichen für mehr Menschlichkeit: T-Shirts für United4Rescue!

Ihr wollt eure Unterstützung für die zivile Seenotrettung auch im Alltag zeigen? Dann könnt ihr seit dieser Woche das „Porto Securi" T-Shirt von Act of H kaufen und damit gleichzeitig etwas Gutes tun, denn pro verkauftem T-Shirt werden 4 € an United4Rescue gespendet! Die Shirts werden aus 100% Bio-Baumwolle hergestellt und haben ein schlichtes und modernes Design. Sie entstehen in Kooperation mit einer Slow-Fashion-Textilmanufaktur in Äthiopien – ein Muss in jedem Kleiderschrank und auch ideal als Ostergeschenk. Schaut vorbei, denn helfen ist immer in Mode!

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