Antikriegshaus
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Ortsgeschichte

Sonntag, 3. März 2024, 16 Uhr

Wiederholung des Einführungsvortrages zur Ausstellung Ein Dorf im Gleichschritt - Sievershausen 1933-1945

Der Arbeitskreis Ortsgeschichte hatte für das Jahr 2023 eine dreiteilige Vortragsreihe erarbeitet, die sich mit der Zeit von 1933 bis 1945 auseinandersetzte und nach dem 3. Vortrag mit der Ausstellungseröffnung „Ein Dorf im Gleichschritt“ endete. Diese Ausstellung ist noch bis auf weiteres im Ortsgeschichtlichen Raum des Antikriegshauses zu sehen.

Die Vortragsreihe stieß auf großes Interesse. Auf vielfachen Wunsch wird nun der 3. Vortrag vom 03.11.2023 über das Leben in Sievershausen in der Zeit des Nationalsozialismus von Giesela Schulz mit Unterstützung von Thomas Duntsch mit vielen Zeitzeugenberichten am Sonntag, 3. März um 16.00 Uhr im Antikriegshaus wiederholt.

Bei dieser Veranstaltung gibt es noch ein zusätzliches Highlight. Weil viele Menschen, nicht nur aus Sievershausen, großes Interesse an den drei Vortragstexten aus der Veranstaltungsreihe bekundet haben, veröffentlicht der Arbeitskreis Ortsgeschichte, dankenswerterweise großzügig unterstützt von der Stadt Lehrte, der Volksbank  und dem Ortsrat Sievershausen, ein knapp hundertseitiges Buch mit eben diesen Vortragstexten und vielen Fotos und Grafiken aus dieser Zeit. Dieses Werk stellen wir noch druckfrisch  am 3. März vor und laden herzlich dazu ein.

 

 

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Ein Dorf im Gleichschritt

Am 3. November um 18 Uhr beschließt der Arbeitskreis Ortsgeschichte Sievershausen im Antikriegshaus mit der Ausstellungseröffnung „Ein Dorf im Gleichschritt“ seine dreiteilige Veranstaltungsreihe unter dem Titel »Ein Dorf unter dem Hakenkreuz«. Darin hatte der Arbeitskreis für das Jahr 2023 eine Auseinandersetzung mit der Dorfgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus erarbeitet. In den ersten beiden Teilen wurden die Aufzeichnungen in der Schulchronik jener Jahre und die Person des nationalkonservativen Superintendenten Felix Rahn, Leiter des damaligen Kirchenkreises Sievershausen, thematisiert. Dieser trug auch gerne hin und wieder die SA-Uniform unter dem Talar und erlangte landesweite Bekanntschaft durch seinen gescheiterten Umsturzversuch gegen den rechtmäßigen hannoverschen Landesbischof August Marahrens. Im Dorf fiel er aber keineswegs in Ungnade, sondern agierte weiterhin als Superintendent und wurde auch nach dem Krieg als Redner zur 400- Jahrfeier der Schlacht von Sievershausen eingeladen, bei der er dann nicht umhin konnte, die Anwesenden als „Liebe Volksgenossen“ zu titulieren.

Die Gliederung der Ausstellung „Ein Dorf im Gleichschritt“ mit vielen Fotos und Originaldokumenten orientiert sich an Themen wie ‚Hitlerjugend‘,  ‚Bund Deutscher Mädchen‘, ‚Ehret die Mütter‘, ‚Kraft durch Freude‘, dem Erntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln, der NS-Agrarpolitik, dem ‚Reichserbhofgesetz‘ und spannt den Bogen bis zur angespannten Versorgungslage in Sievershausen, dem ‚Volkssturm‘ und dem Kriegsende, das für Sievershausen im April 1945 nahte.

Der Abend wird wieder eingeleitet mit einem Vortrag von Giesela Schulz, unterstützt von Thomas Duntsch. Darin werden Zeitzeugenberichte über das Leben in Sievershausen zur Zeit des ‚tausendjährigen Reiches‘ zitiert. Nach dem Vortrag können sich die Besucher bei einem kleinen Imbiss stärken und sich die Ausstellung ansehen. Sie wird einige Monate im Ausstellungsraum des Arbeitskreises im Antikriegshaus im Rahmen der dortigen Öffnungszeiten zu sehen sein. Es können auch Besuche und evtl. Führungen außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.

Während der Veranstaltung am 3. November besteht auch die Möglichkeit, den neuen Fotokalender des Arbeitskreises für das Jahr 2024 zu erwerben.

 
 
Am 12. Mai um 19.30 Uhr liest Giesela Schulz aus Einträgen der Sievershäuser Schulchronik zur NS-Zeit 
 

Arbeitskreis Ortsgeschichte Sievershausen

im Antikriegshaus Sievershausen   Kirchweg 4A   31275 Lehrte

 

 Veranstaltungshinweis für Freitag, 12. Mai, 19.30 im Antikriegshaus Sievershausen

 

Ein Dorf unter dem Hakenkreuz

Sievershausen im Nationalsozialismus

Unter der Überschrift „Ein Dorf unter dem Hakenkreuz“ hat der Arbeitskreis Ortsgeschichte Sievershausen für das Jahr 2023 eine dreiteilige Veranstaltungsreihe erarbeitet, die sich mit dem Dorf zur der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt.

Am Anfang der Reihe steht ein Vortrag von Giesela Schulz, seit vielen Jahren Sprecherin des Arbeitskreises, am Freitag, 12. Mai um 19.30 Uhr mit Zeitzeugenberichten und Ausschnitten aus der Schulchronik aus dem Jahren 1933-1945. Sie machen deutlich, dass Kinder und Jugendliche von klein auf in die Ideologie des Nationalsozialismus eingebunden waren. Kaum jemand konnte oder wollte sich aufgrund der damit verbundenen Konsequenzen der allgemeinen Strömung entziehen. „Wer nicht für uns, ist gegen uns!“ Die Diktatur des Nationalsozialismus erreichte selbst den hintersten Winkel des damaligen Deutschen Reiches.

Die NSDAP versuchte, ihren Einfluss auf alle Bereiche des der deutschen Gesellschaft auszudehnen. Bereits als 10jährige mussten Kinder ins Jungvolke („Pimpfe“) oder bei den Jungmädels eintreten – vorausgesetzt, sie konnten eine ‚arischen‘ Stammbaum nachweisen. Die Hitlerjugend (HJ) und der Bund Deutscher Mädel (BDM) wurden als Jugendgruppen der NSDAP aufgebaut (ab dem 14. Lebensjahr). Ziel war es, Kinder und Jugendliche frühzeitig an die NS-Weltanschauung und Politik heranzuführen. Schulbücher und Lehrpläne waren darauf ausgelegt, Schülerinnen und Schüler im Sinne des Nationalsozialismus zu formen.

Unterstützt wird Giesela Schulz bei ihrem Vortrag durch Thomas Duntsch, lange Jahre Pastor in Sievershausen, jetzt im Ruhestand und Mitwirkender im Arbeitskreis Ortsgeschichte.

Die nächste Veranstaltung in der Reihe findet am 18. August statt und wird sich mit dem Wirken des umstrittenen Superintendenten Felix Rahn befassen, der bekanntlich, als engagiertes Mitglied der ‚Deutschen Christen‘ (vergeblich) versuchte, den Landesbischof der Hannoverschen Landeskirche zu stürzen.

Am 3. November schließlich soll im Ortsgeschichtlichen Raum eine Ausstellung unter dem Titel „Ein Dorf im Gleichschritt“ eröffnet werden, die Bilder aus jenen Jahren zeigt.

 
 
 
 

 Ein Dorf unter dem Hakenkreuz – Der nationalsozialistische Superintendent Felix Rahn

Unter der Überschrift „Ein Dorf unter dem Hakenkreuz“ hat der Arbeitskreis Ortsgeschichte Sievershausen für das Jahr 2023 eine dreiteilige Veranstaltungsreihe erarbeitet, die sich mit dem Dorf zur der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Am Anfang der Reihe stand ein Vortrag von Giesela Schulz mit Zeitzeugenberichten und Ausschnitten aus der Schulchronik aus dem Jahren 1933-1945, die bereits deutlich machten, dass Kinder und Jugendliche von klein auf in die Ideologie des Nationalsozialismus eingebunden waren. Kaum jemand konnte oder wollte sich aufgrund der damit verbundenen Konsequenzen der allgemeinen Strömung entziehen. „Wer nicht für uns, ist gegen uns!“. Der zweite Vortrag der Reihe am Freitag, 18. August um 19.30 Uhr widmet sich der Person Felix Rahn. Es gibt nicht sehr vieles, für das das Sievershausen weithin bekannt ist. Neben der Schlacht vom 9. Juli 1553 war es, in der nicht ganz so fernen Vergangenheit, die Tätigkeit des Sievershäuser Superintendenten Felix Rahn, die das Dorf in die Schlagzeilen brachte - spätestens mit dem gescheiterten Umsturzversuch der „Deutschen Christen“ in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers: Auf dem Höhepunkt des „Kirchenkampfes“ zwischen den sogenannten ‚Deutschen Christen‘ und den Anhängern und Apologeten der ‚Bekennenden Kirche‘ in der hannoverschen Landeskirche wurde Landesbischof Marahrens durch Beschluss des deutsch-christlich dominierten Kirchensenats am 5. Dezember 1934 für abgesetzt erklärt und an seiner Stelle am 26. Februar 1935 der Vorsteher des Kirchensenats, Superintendent Felix Rahn, zum Bischof ernannt. Letztlich hatte Mahrahrens die besseren Nerven und entscheidende Mehrheiten hinter sich, denen sich Rahn am Ende unterordnete. Felix Rahn, zur Zeit seiner Ernennung zum Superintendenten des Kirchenkreises Sievershausen im Jahr 1920 bereits mehr als ein Jahrzehnt Pastor im Dorf, war zutiefst nationalkonservativ und entsprach in seiner Haltung durchaus der der der Mehrheit seiner auf dem Lande lebenden Zeitgenossen. Die Niederlage des Kaiserreiches im Weltkrieg und die Novemberrevolution waren für ihn die größtmögliche ‚nationale Schande‘. An diesem Punkt setzt der Vortrag ein und wirft einen eingehenden Blick auf Felix Rahn und seine Zeit in Sievershausen, aber auch dessen Unterstützer und Widersacher.

 

 

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