Presseresonanz

Anzeiger für Lehrte und Sehnde, 12. April 2022

Künstlerisches Statement gegen den Krieg

Antikriegshaus zeigt Quilts aus einer alten US-Uniform / Idee zum Projekt kommt Künstlerin im Traum

Bericht von Michael Schütz

 

Grundstoff Uniform: Alma Fokken (vorn) und Cordula Nitschke schauen sich einen der Quilts an.Foto: Michael Schütz

Sievershausen. Die Bibelvision „Schwerter zu Pflugscharen“ ist so etwas wie die Grundlage für die Arbeit des Antikriegshauses in Sievershausen. Gleichzeitig ist das Zitat aber auch die Grundlage der Ausstellung, die seit Sonnabend dort zu sehen ist. Initiatorin Alma Fokken und 59 andere Künstlerinnen und Künstler haben im Jahr 2015 begonnen, Stoffstücke aus einer US-Uniform mit Camouflage-Muster künstlerisch zu bearbeiten. Fokken hat sie dann zu drei Quilt-Decken verarbeitet, die jetzt in Sievershausen zu sehen sind.

In einem Traum sei ihr damals nicht nur das Bibelzitat in den Sinn gekommen, sondern auch noch der Zusatz „Uniformen zu Crazy Quilts“, wie die Hannoveranerin erklärte. „Ich träume öfter mal Sätze, die eine Bedeutung haben für mein Leben“, erklärte sie bei der Ausstellungseröffnung. Tatsächlich habe sich eine alte, getragene Uniform gefunden, die für das Projekt in 105 kleine Stoffteile zerschnitten wurde. Fokken hat sie dann an Bekannte geschickt, die sie wiederum an andere weitergeschickt haben. Auf diese Weise beteiligten sich 60 Menschen im Alter von zwölf bis 85 Jahren an dem Projekt.

Initiatorin ist beeindruckt

Die Initiatorin selbst war überwältigt von der Resonanz auf ihre ungewöhnliche Idee. „Es ist beeindruckend, was für eine Wirkfähigkeit wir gemeinsam entwickeln konnten.“ Eine derartige Vielfalt des Ausdrucks sei nur in einem solchen Schwarmkunstprojekt möglich. Die Botschaft des vor sieben Jahren erschaffenen Projekts könne nicht aktueller sein, sagte Cordula Nitschke, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt war, während der Vernissage. Für diese war sie eigens aus ihrem Wohnort Weimar nach Sievershausen gekommen. Angesichts des Krieges in der Ukraine seien die Quilts ein Statement. „Ich bin ganz berührt von der Idee“, meinte die Thüringerin. Und dabei sei in ihren Augen noch nicht einmal das Ergebnis, sondern vielmehr der Prozess der Entstehung das Wichtige an dem Projekt.

Zeichen in dunklen Zeiten

In ihrer Einführung ging Hannelore Köhler, stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins des Antikriegshauses, auf einen Friedenskongress von mehr als 1100 Frauen im Jahr 1915 in Den Haag ein. Dieses Treffen mitten im Ersten Weltkrieg sah sie als Ermutigung, dass man auch in dunklen Kriegszeiten ein Zeichen für den Frieden setzen könne. Es sei auch heute möglich, solche Zeichen zu setzen. „Unsere Arbeit für Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie ist wichtiger denn je“, sprach sie für das Antikriegshaus.

Die Ausstellung „Uniformen zu Crazy Quilts“ ist noch bis zum 29. Mai im Antikriegshaus in Sievershausen, Kirchweg 4a, zu sehen. Geöffnet montags, mittwochs und freitags von 10 bis 16.30 Uhr außer Karfreitag und Ostermontag. Außerhalb dieser Zeiten können Gruppen unter (05175) 5738 einen separaten Termin vereinbaren. Der Eintritt ist frei.

Bericht zum Beleuchtungs -Flashmob #LichtergegenDunkelheit

Das Antikriegshaus freut sich über die Würdigung des gesellschaftlichen Arbeit von Christel Hoffmann-Pilgrim und Adolf Pilgrim. Dabei liegt uns natürlich die Arbeit, die Adolf Pilgrim beim Aufbau und der Konsolidierung der Friedensarbeit im Antikriegshaus geleistet hat, besonders am Herzen. 

Ein Bericht von Christina  Marina im Anzeiger für Burgdorf und Lehrte am 23. Februar 2021

Höchste Auszeichnung für Burgdorfer Ehepaar

Christel Hoffmann-Pilgrim und Adolf Pilgrim erhalten für ihre Verdienste um das Gemeinwohl das Bundesverdienstkreuz

Die ehemalige Burgdorfer AWO-Vorsitzende Christel Hoffmann-Pilgrim und ihr Ehemann Adolf Pilgrim haben für ihr langjähriges Engagement das Bundesverdienstkreuz erhalten. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) übergab dem Ehepaar im Haus der Region in Hannover die Ehrung. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die höchste Anerkennung in Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl Hoffmann-Pilgrim setzt sich seit mehr als 40 Jahren für soziale und kulturelle Zwecke ein, zwei Jahrzehnte lang war sie zudem in der SPD politisch aktiv. Sie gehört seit 1971 der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Burgdorf an, stand von 2007 bis 2017 an der Spitze des Ortsvereins. Dabei habe sie sich "mit hohem persönlichen Einsatz 11 nicht nur für die Seniorenarbeit eingesetzt, sondern auch die Interessen und Belange von Kindern und Jugendlichen im Blick gehabt, heißt es in der Begründung: "Durch neue Ideen und kreative Impulse konnte Frau Hoffmann-Pilgrim die Arbeit des Ortsvereins nachhaltig weiterentwickeln".

Auch für die Kultur aktiv

Seit 2006 wirkt Hoffmann-Pilgrim zudem im Vorstand des Verkehrs-und Verschönerungsvereins Stadt Burgdorf (VVV) mit, dem sie seit 1978 als Mitglied angehört. Der Verein will mit breit gefächerter Kulturarbeit die Attraktivität der Stadt steigern. In den Arbeitskreisen Stadtmuseum und KulturWerkStadt entwickelt Hoffmann-Pilgrim seit rund 15 Jahren Ausstellungen zur Stadtgeschichte und betreibt dabei Forschungsarbeit. Die Sozialdemokratin hatte sich zugleich durch ihr 20-jähriges politisches Engagement hervorgetan, sagte Jagau in der Laudatio. Zuletzt war sie von 2001 bis 2006 Mitglied der Regionsversamrnlung der Region Hannover und stellvertretende Regionspräsidentin. 2006 ist 'sie mit der Ehrennadel der Region ausgezeichnet worden.

Adolf Pilgrim (SPD) war seit 1981 in der Kommunalpolitik aktiv, zunächst als Mitglied des damaligen Kreistages Hannover, später, von 1996 bis 2016, als Ratsmitglied der Stadt Burgdorf und SPD-Fraktionsvorsitzender. Dabei habe er sich insbesondere für die Verbesserung der Infrastruktur sowie für soziale Belange stark gemacht, heißt es; Er unterstützte unter anderem die Einrichtung der Integrierten Gesamtschule Burgdorf, die Gründung des Bündnisses für Familien und die Einsetzung einer hauptamtlichen Frauenbeauftragten. 2017 ist Pilgrim zum Ehrenratsherr der Stadt Burgdorf ernannt worden.

Das Grundrecht auf Frieden

Pilgrim engagiert sich zudem in der Friedensarbeit. Er hat 1979 den Verein in Sievershausen mitgegründet und aufgebaut, der seit 1981 das Friedenszentrum Antikriegshaus trägt. Seit 2014 bringt sich Pilgrim bei der kirchlichen Stiftung „Frieden ist ein Menschenrecht“ ein. Die Stiftung. der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat sich dem Grundsatz verschrieben, dass alle Menschen ein Grundrecht auf Frieden haben. Pilgrim hatte im Hauptberuf von 1968 bis 2000 beim evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Burgdorf, danach bis zu seinem Ruhestand beim Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen gearbeitet.

                                                                                                                                                                                                           
 

 

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