Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,
heute beginnt in Magdeburg die diesjährige Aktion "Eine Stadt für alle". Das Programm ist im Internet unter
https://www.einestadtfueralle.info
zu finden.
Hintergrund ist der 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Magdeburg kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit Jahren wird dieses Gedenken vom rechten Rand der Gesellschaft missbraucht. Dagegen wehrt sich die Zivilgesellschaft seit Jahren mit vielseitigen Aktionen.
In diesem Jahr spielt das Gedenken an die Amokfahrt auf den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt im Dezember 2024 eine Rolle.
Die Bürgerinitiative OFFENe HEIDe ist wie in den Vorjahren bei den Aktionen dabei und zwar mit einer Mahnwache am Sonnabend, 18. Januar 2025 ab 12 Uhr an der Pettenkoferbrücke in der Nähe des Haltepunktes Magdeburg-Eichenweiler. Diese Mahnwache wird demnächst auf der o.g. Internetseite zu finden sein.
Aktionsmaterial für die Mahnwache ist bereits in Magdeburg. Es ist schön, wenn die Teilnehmenden auch an Wohlfühlmaterial (Stühle, Gebäck, warme Getränke) denken.
Rückfragen bitte an Siegfried Kratz.
Herzliche Grüße und die besten Wünsche
Helmut Adolf
Lehrte
Sie wollen den Kreislauf aus Hass und Gewalt durchbrechen
Israelisch-palästinensische Initiative erhält den Friedenspreis „Sievershäuser Ermutigung“
Von Achim Gückel
16.12.2024, 00:00 Uhr
Sievershausen.
Die Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina bewegt die Welt. Seit dem Angriff der Hamas auf israelische Siedlungen am 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Einmarsch der Israelis in den Gazastreifen vergeht kaum eine Woche ohne neue Schreckensmeldungen. Doch es gibt auch Zeichen der Hoffnung. Die Initiative „Combatants for Peace“ setzt sich für eine nachhaltige Aussöhnung zwischen Palästinensern und Israelis ein. Jetzt ist sie mit dem mit 5000 Euro dotierten Friedenspreis „Sievershäuser Ermutigung“ ausgezeichnet worden.
Der Preis wird alle zwei Jahre vom Antikriegshaus in Sievershausen und der Stiftung „Frieden ist ein Menschenrecht“ vergeben. Er würdigt die Arbeit von Gruppen, Vereinen, Organisationen oder Einzelpersonen, die sich in herausragender Weise für von Krisen und Krieg Betroffene einsetzen.Für die „Combatants for Peace“ gilt die Leitlinie, dass persönliche Erlebnisse die Menschen zu der Einsicht bringen können, dass Gewalt keine Lösung sei.
Persönliche Erlebnisse als Schlüssel zur Versöhnung
So beschrieben es jetzt Iris Gur aus Israel und Sulaiman Khatib aus Palästina bei der Übergabe des Preises im Antikriegshaus. „Ich bin Israel, und ich bin Palästina, das trage ich in die Zukunft und auch hierher ins Antikriegshaus“, sagte Gur. Khatib kannte von Jugend an nichts anderes als den bewaffneten Kampf, wurde mit 14 Aktivist und ins Gefängnis gesperrt. Dort befasste er sich mit Beispielen des gewaltlosen Widerstands. „Es hat eine überwältigende Wirkung, wenn Betroffene den scheinbar unvermeidlichen Kreislauf von Gewalt, Rache und Hass unterbrechen“, sagte der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Burgdorf, Tibor Anca, bei der Preisverleihung. Die „Combatants for Peace“ setzten sich seit Jahren für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern ein, und dies unter schwierigsten Rahmenbedingungen, begründete Edelgard Bulmahn die Entscheidung der sechsköpfigen Jury.
Auch der Laudator bei der Preisvergabe, der Journalist und Nahostkenner Daniel Alexander Schacht, hob die besonderen Umstände hervor, unter denen die „Combatants for Peace“ unter anderem mit gemeinsamen Trauerfeiern und Gedenkveranstaltungen für Menschen aus Palästina und Israel ihre oft von Rückschlägen begleitete Versöhnungsarbeit leisten. Die „Combatants for Peace“ hätten sich entschieden, die jeweils andere Seite nicht länger nur durch die Zielfernrohre ihrer Waffen wahrzunehmen, sondern die Waffen niederzulegen.