Im Westjordanland wird Wasser als Waffe eingesetzt.

Israelische Siedler im Westjordanland verbrauchen bis zu zehnmal mehr Wasser als Palästinenser. Es geht nicht nur um Knappheit, sondern um Kontrolle. Und für palästinensische Bauernfamilien bedeutet dies, jeden Tag um ihr Land, ihre Ernte und ihre Würde zu kämpfen.

Im Dorf Bardala im nördlichen Jordantal wacht ein palästinensischer Bauer jeden Morgen mit dem Wissen auf, dass sein Lebenswerk vor Einbruch der Dunkelheit zerstört sein könnte. Er baut Paprika, Melonen und Weintrauben an. Doch Siedler fallen mit Waffengewalt auf seine Felder ein. Sie zerschneiden seine Tropfbewässerungsrohre, sodass seine Pflanzen verdorren. Sie zerstören seine Tanks und treiben ihre Kühe durch seine Felder, wodurch monatelange Arbeit in Minuten zunichte gemacht wird.

Er kann sein eigenes Land nicht einmal betreten, ohne sein Leben zu riskieren.

Bild oben: Siedler haben die Tropfbewässerungsrohre des palästinensischen Bauern in Bardala zerschnitten. Auch der tägliche Kampf um Wasser – oft drei Gänge pro Tag – ist zu sehen. Jede Reise bedeutet, Kontrollpunkte zu passieren, an denen die Bauern stundenlang festgehalten werden und ganze Tage damit verschwenden, Wasser nach Hause zu bringen.

Ein anderer Bauer, Muhamed, erzählte kürzlich unter Tränen bei einem Seminar, dass er sich jeden Morgen, bevor er zu seinen Feldern aufbricht, von seiner Frau und seinen Kindern verabschiedet, als wäre es das letzte Mal. Das liegt an den Siedlern. „Jeden Tag fürchte ich, nicht lebend nach Hause zu kommen“, sagte er den palästinensischen und israelischen Aktivisten, die ihm beistanden. Die CfP-Aktivisten Jamil und Sayel waren dort, und die Last dieser täglichen Angst lastete schwer auf allen Anwesenden.

Unterstützen – Spenden

Unsere Aktivisten stehen diesen Bauern Woche für Woche zur Seite, damit sie angesichts der Gewalt nicht allein gelassen werden. Wie der israelische Aktivist Elie es ausdrückte: „Die Bauern halten mit unvorstellbarem Mut durch. Unsere Aufgabe ist es, ihnen beizustehen, damit sie dieser Gewalt nie allein gegenüberstehen müssen.“

Dieses Engagement ist in der gesamten Bewegung tief verwurzelt. Am Freitag, dem 15. August, lieferten Schüler des fünften Jahrgangs der Palästinensischen Freiheitsschule des CfP zwei Wassertanks in das Dorf Al-Walajeh und setzten sich dafür ein, dass Familien das Nötige zum Überleben haben.

Und doch leiden die palästinensischen Aktivisten des CfP, obwohl CfP Wasser liefert und Schutz bietet, in ihren eigenen vier Wänden unter Entbehrungen. Sayel, unser palästinensischer Kampagnenkoordinator aus Ramallah, sollte zweimal pro Woche Wasser erhalten. Doch letzten Donnerstag kam nichts. Die Tanks seiner Familie sind leer. Sie können weder kochen noch duschen und müssen das wenige, das sie haben, für Wasser in Flaschen ausgeben.

Das ist kein Zufall. Es ist Teil einer systematischen Strategie, Palästinenser von ihrem Land zu vertreiben. Ihre Spende hilft uns, diesem Plan Widerstand zu leisten. Sie unterstützt CfP dabei, seine Bemühungen fortzusetzen, wie die Lieferung von Wassertanks, die Subventionierung des Kaufs von per LKW geliefertem Wasser, die Reinigung von Zisternen und die Unterstützung von Gemeinden, die entschlossen sind, auf ihrem Land zu bleiben.

Mit Ihrer Unterstützung müssen die Bauern in Bardala und die Familien im gesamten Westjordanland diesen Überlebenskampf nicht allein führen. Vielen Dank, falls Sie bereits gespendet haben. Wir bitten Sie, diese Kampagne mit Freunden zu teilen, die sich ebenfalls solidarisch zeigen möchten.
💧 Schenken Sie Wasser, schenken Sie Hoffnung

 

 

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Sehr geehrte Damen und Herren,

der Hunger in Gaza ist akut lebensgefährlich für eine halbe Million Menschen, viele davon Kinder. Uns erreichen schreckliche Nachrichten von humanitären Organisationen in unseren Netzwerken, deren Mitarbeitende in Gaza selbst extrem vom Hunger betroffen sind. Darum haben wir in der letzten Woche zusammen mit über 100 humanitären und Friedensorganisationen einen vielbeachteten Aufruf veröffentlicht und ein Ende der Hungersnot und des Krieges gefordert.

 

Die israelische Regierung hat die Macht und die völkerrechtliche Pflicht, die Blockade von umfangreicher humanitärer Versorgung zu beenden. Die Hamas sollte sofort und ohne weitere Bedingungen alle verbliebenen Geiseln freilassen und die Kämpfe ihrerseits beenden.

Unsere lokalen Partner wie Standing Together und Combatants for Peace setzen sich vor Ort für die Menschen ein: Sie fordern von der israelischen Regierung, den Krieg und die Hungersnot zu beenden, sie tragen den Protest gewaltfrei auf die Straße und leben es vor: In beiden Graswurzelbewegungen arbeiten Israelis und Palästinenser*innen zusammen, um sich für gleiche Rechte, Frieden und Sicherheit aller Menschen in Palästina und Israel einzusetzen. Dabei würdigen sie das Leid aller, ohne es in einen Anlass für Feindschaft zu wenden. Auch wenn es schwerfällt, in diesen Zeiten das Wort Hoffnung zu verwenden, dort ist sie Praxis.

 

Lesen Sie in diesem Newsletter, wie sich der Krieg auf die Arbeit unserer Partner in der Region auswirkt und wie Friedensarbeit dennoch möglich ist.

Solidarische Grüße

Portrait Christoph Bongard

Christoph Bongard

Leiter Kommunikation & Politik

PS: Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, die Arbeit von Friedensinitiativen in Palästina und Israel gerade jetzt mit aller Kraft zu unterstützen!

ZUR SITUATION VOR ORT

 

 

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AGDF betont erneut den Rechtsanspruch auf geförderte Freiwilligendienste

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat ihre Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen geförderten Freiwilligendienstvertrag bekräftigt. Hintergrund ist ein Rechtsgutachten der Bertelsmann Stiftung, wonach ein „Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr“ in den Freiwilligendiensten durch den Bund gesetzlich umsetzbar ist sowie eingeführt und auch gefördert werden kann. „Damit wird unsere Position nachdrücklich bestätigt und die von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragene Vision 2030 kann realisiert werden“, so AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

Gleichzeitig kritisiert die AGDF aber auch Forderungen aus der Politik, Pflichtdienste einzuführen. „Gerade die Stärkung der Freiwilligkeit ist wichtig, um auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Engagement zu fördern“, ist Jan Gildemeister überzeugt. Damit könne auch der zunehmenden Distanz zu staatlichen Institutionen entgegengewirkt werden, betont der AGDF-Geschäftsführer.

Junge Menschen, die sich freiwillig in einem Lerndienst für ein Jahr im In- und Ausland für andere oder die ökologische Mitwelt engagieren, würden sich erfahrungsgemäß nach seiner Auffassung aufgrund ihrer besonderen Erfahrungen sehr häufig für ihre Mitmenschen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verantwortung für die Eine Welt einsetzen. Zugleich würde eine vielfältige Zivilgesellschaft gestärkt, wenn sich Träger, Einsatzstellen und Partnerorganisationen für benachteiligte und bedürftige Menschen, für die natürliche Mitwelt, Demokratie und generell ein besseres Zusammenleben engagierten. Und internationale Freiwilligendienste würden jungen Menschen interkulturelle Lernerfahrungen ermöglichen sowie die Wertschätzung einer vielfältigen Gesellschaft und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern, betont der AGDF-Geschäftsführer.

Mit einem Rechtsanspruch auf einen freiwilligen Dienst würde dies alles gefördert und auch das Potenzial von Freiwilligendiensten besser ausgeschöpft, gibt Jan Gildemeister zu bedenken. Darum sei er dankbar für dieses Rechtsgutachten der Bertelsmann Stiftung, das nun hoffentlich auch von der Bundesregierung, die ja in ihrem Koalitionsvertrag eine Stärkung der Freiwilligendienste und einen entsprechenden Stellenausbau angekündigt habe, wahrgenommen und umgesetzt, so der AGDF-Geschäftsführer.

In diesem Zusammenhang kritisiert die AGDF die aktuelle Diskussion um Freiwilligen- und Pflichtdienste. „Derzeit wird alles auf die Frage einer Wehrpflicht fokussiert, doch das greift viel zu kurz“, warnte Jan Gildemeister, zumal seiner Ansicht nach die Gründe dafür derzeit nicht umfassend diskutiert würden. „Das alles braucht eine breite, offene, kontroverse und ehrliche gesellschaftliche Diskussion, und keine Vorgabe von oben. Und die fehlt derzeit völlig“, so der AGDF-Geschäftsführer.

Zum Rechtsgutachten: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/engagement-junger-menschen-fuer-demokratie/projektnachrichten/juristisches-gutachten-rechtsanspruch-auf-ein-gesellschaftsjahr

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers

Combatants for Peace
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