„Unermüdlich im Einsatz für Frieden und Gewaltfreiheit“
AGDF gratuliert ihrem früheren Vorsitzenden Horst Scheffler zu seinem 80. Geburtstag
Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat ihren langjährigen Vorsitzenden Horst Scheffler für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden, Gewaltfreiheit und Abrüstung gewürdigt. Der Theologe, der heute in der Nähe von Mainz lebt, feiert am 31. Januar seinen 80. Geburtstag.
„Horst Scheffler hat über Jahre hinweg die christliche Friedensarbeit entscheidend mitgeprägt und sich dabei mit großem Engagement für die Friedens- und Freiwilligendienste sowie für die Zivile Konfliktbearbeitung eingesetzt, gegenüber Staat und Gesellschaft wie auch in der Kirche“, so der AGDF-Vorsitzende Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh. Die AGDF habe ihm daher viel zu verdanken, betont der frühere badische Landesbischof.
„Für ihn stand die friedensstiftende Kraft des Evangeliums und die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte im Mittelpunkt seiner Arbeit. Das war seine Richtschnur“, sagt auch Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer. Und er fügt hinzu: „Für Horst Scheffler bedeutete das, der Gewalt abzusagen und den Frieden zu wagen.“
Horst Scheffler war von 2007 bis 2017 Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden. Davor war er als Militärpfarrer tätig, zuletzt als Militärdekan und Leitender Wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen. Forschungsamt in Potsdam. Für die AGDF war Scheffler zudem in der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ sowie in der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) tätig.
In seine Zeit als AGDF-Vorsitzender fiel die Umstrukturierung der Evangelischen Friedensarbeit im Raum der EKD mit der Bildung der Konferenz für Friedensarbeit, der gemeinsamen Geschäftsstelle von AGDF und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Bonn sowie der Berufung eines EKD-Friedensbeauftragten durch den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
„Horst Scheffler war hier Motor einer Umstrukturierung, die sich bis heute bewährt hat“, so Jochen Cornelius-Bundschuh. Er habe durch seine Arbeit und seinen Einsatz entscheidend mit dazu beigetragen, dass die Evangelische Friedensarbeit immer wieder auch Beachtung in den friedensethischen und -politischen Debatten in Kirche und Gesellschaft gefunden habe.
„Seine friedensethischen Beiträge fanden Beachtung, sie wurden und sie werden geschätzt“, unterstreicht Jochen Cornelius-Bundschuh. Auch nach seiner Tätigkeit bei der AGDF verfolge Horst Scheffler auch weiterhin aufmerksam das politische und kirchliche Geschehen und melde sich weiterhin zu Wort, fügt er hinzu. „Die AGDF gratuliert ihrem früheren Vorsitzenden ganz herzlich zum 80. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen“, so der AGD-Vorsitzende.
AGDF setzt auf breite zivilgesellschaftliche Bündnisse
Angesichts der politischen Entwicklung in Deutschland und den USA mit dem Bruch der Ampel-Koalition und dem Wahlsieg von Donald Trump, den zahlreichen Konflikten und Kriegen in der Welt und der sich verschärfenden Klimakrise hält es Jan Gildemeister, der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), für wichtig, dass die zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Mitschöpfung, für Menschenrechte und Demokratie einsetzen, enger und sichtbarer zusammenarbeiten.
Nahezu weltweit in der Defensive, teilweise offen unterdrückt und ohne die Perspektive, dass sich die Lage bald verbessert, müssten zivilgesellschaftliche Initiativen widerständig bleiben, Ausdauer zeigen und weiter so gut es geht schützend vor und an der Seite der Schwachen, Diskriminierten stehen, unterstreicht Jan Gildemeister im aktuellen Mitgliederrundbrief der AGDF. „Damit Mut und Hoffnung nicht verloren gehen und wir von der Politik ernst genommen werden, braucht es sichtbare Solidarität untereinander und mit den Schwachen, Ausgegrenzten, in Deutschland und grenzüberschreitend“, macht der AGDF-Geschäftsführer deutlich.
Dabei hält er es aktuell allerdings nicht für ratsam, für solche Anliegen auf die Straße zu mobilisieren und dabei gewollt oder ungewollt Bündnisse mit BSW und AfD einzugehen. „Vielmehr müssen Bündnisse mit denjenigen gesucht werden, die militärische Gewalt weiterhin sehr skeptisch sehen, sich für Geflüchtete und Diskriminierte, Demokratie und das Asylrecht, Artenschutz und Maßnahmen gegen die Klimakrise einsetzen. Und sie gibt es trotz aller Verunsicherung und Verzweiflung, manche erwachen erst aus ihrer Lethargie oder Schockstarre“, ist Jan Gildemeister überzeugt und verweist auf die Demonstrationen zum Jahreswechsel und die Gründung von Bündnissen gegen Rechtsradikale und für Demokratie vor den Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern im Herbst.
Hoffnung setzt der AGDF-Geschäftsführer allerdings auch auf die evangelische Kirche. Positive Zeichen seien hier die Beschlüsse der jüngsten EKD-Synode in Würzburg zu Flucht, Migration und Asyl, aber auch zur Stärkung von Anti-Diskriminierung, Gewaltprävention und Diversitätsorientierung sowie für einen Rechtsanspruch auf einen geförderten Freiwilligendienst. Hoffnungszeichen sind laut Gildemeister auch die sehr große Zahl an Materialbestellungen für die Ökumenische FriedensDekade 2024. „Vielleicht gelingt es ja, einen bundesweiten Teppich an Kirchengemeinden abzubilden, die sich für den Frieden engagieren, verbunden mit Initiativen von Gewerkschafter*innen, Umweltaktivist*innen, Flüchtlingsinitiativen und anderen Organisationen“, hofft Jan Gildemeister und betont: „Dies auf den Weg zu bringen ist möglicherweise erfolgversprechender, als auf eine fortschrittliche Koalition nach der Bundestagswahl am 23. Februar zu setzen.“