Ausschreibung Plakatwettbewerb
Ökumenische FriedensDekade sucht grafisches Motiv für 2023
Bonn, 12. Dezember 2022.
|
Deutliche Zunahme an Friedensaktivitäten
Ökumenische FriedensDekade zieht erfreuliche Zwischenbilanz
Bonn, 14.11.2022.
Kurz vor Ende der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade (6.-16. November) ziehen die Organisatoren eine erfreuliche Zwischenbilanz. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde das Friedensthema in Kirchengemeinden und Friedensgruppen weitaus häufiger aufgegriffen.
„Die Bestellungen unserer angebotenen Materialien sind um fast 20% gestiegen und die Anzahl an Gottesdiensten, Friedensgebeten und Informationsveranstaltungen hat im gesamten Bundesgebiet deutlich zugenommen“, fasst Thomas Oelerich, zuständig für Marketing und Fundraising, die positive Entwicklung wenige Tage Ablauf der Ökumenischen FriedensDekade zusammen.
Diesen gesteigerten Zuspruch sehen die Organisatoren in zwei zentralen Punkten begründet. Einmal im Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine, in dessen Folge der Wunsch und die Hoffnung auf Frieden nicht zuletzt wegen der Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen gewachsen sind. Zum zweiten sei mit dem Motto „ZUSAMMEN:HALT“ ein zentrales Jahresmotto ausgewählt worden, das in der heutigen Zeit vielen Menschen am Herzen liegt. „Angesichts des Krieges in der Ukraine, wegen der daraus resultierenden Wirtschafts- und Energiekrise und auch wegen des zunehmenden Bewusstseins in der Bevölkerung darüber, dass die Klimakrise wie ein Damoklesschwert über allem schwebt, ist der Wunsch nach gesellschaftlichem Zusammenhalt deutlich gewachsen“, so Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade.
Mit einem zentralen Abschlussgottesdienst, der am 16.11., dem Buß- und Bettag, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin stattfindet (18.00 Uhr), endet die diesjährige Ökumenische Friedensdekade. „Diese Feier ist ein Ort für unsere Sehnsucht nach Frieden“, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron. In dem Gottesdienst wolle man darum bitten, dass „Frieden keine Illusion bleibt, sondern Wirklichkeit werden kann.“
Bereits Ende November kommt das Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade, zu dem Vertreter*innen aller Trägergruppen gehören, zu einem zweitägigen Planungstreffen in Kassel zusammen. Dort steht die Auswahl des Jahresmottos für das Jahr 2023 auf der Tagesordnung. „Für uns beginnt kurz nach Ende einer FriedensDekade bereits die Planung für die kommende FriedensDekade, die wir im Jahr 2023 zum 45sten Mal vorbereitend gestalten. Eine lange Tradition, auf die wir auch mit einem gewissen Stolz zurückblicken dürfen“, freut sich Jan Gildemeister.
Unter dem Motto „Zusammen:Halt“ haben zwischen dem 6. und 16. November im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade bundesweit mehrere Tausend Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen stattgefunden. Elvin Hülser vom Antikriegshaus Sievershausen und Felix Paul, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste blicken in einem Doppelinterview zurück.
Herr Paul, Herr Hülser, wie ist die Stimmung in den Gemeinden bezüglich der Friedensethik und der damit verbundenen Themen?
FP: Es werden viele Fragen gestellt und einhellig ist die Meinung, dass die Friedensethik eine gewisse Überarbeitung braucht. Auf der Suche nach einer Orientierung in den derzeitigen Krisen wünschen sich viele eine Vorreiterrolle der Kirche. Politischer zu sein, engagierter und auch offener. Aus den unterschiedlichen Positionen innerhalb unserer Kirche folgt in einigen Fällen Resignation, allerdings verspüren viele Menschen einen Handlungswunsch. Sie wollen aktiv werden, helfen und verstehen. Das ist sehr bewegend.
EH: Gleichzeitig ist ein Wunsch nach einer Friedensperspektive zu spüren: Die Menschen sagen zu Recht, dass die momentane Kriegssituation doch nicht ewig so weitergehen könne und fragen danach, was man praktisch jetzt und in Zukunft dafür tun könne, um Konflikte friedlich auszutragen. Die Diskussion der Voraussetzungen für Verhandlungslösungen und die Frage, wie diese zu befördern sind, nimmt in den Veranstaltungen breiten Raum ein.
Wo sind die Fragen am drängendsten?
EH: Es stehen hier mehrere Fragen im Raum: Die nach der Zukunft einer regelbasierten internationalen Ordnung, die sich auf Völkerrecht und Menschenrechte stützt. Die Frage nach der zukünftigen Rolle Chinas im internationalen System. Und schließlich die große Sorge, angesichts der eminenten Herausforderungen des Klimawandels und der notwendigen Weichenstellungen in der globalen Klimapolitik zu versagen, wenn sich die Welt in geopolitischen Konfrontationen zerstreitet.
FP: Die Antworten darauf werden natürlich nicht zufriedenstellend gefunden. Es ist schwierig etwas vorherzusagen, oder auch nur die Hoffnung auf ein baldiges Ende zu schüren. Allerdings wirkt es schon hilfreich sich darüber im Gespräch zu befinden. Ideen zu jonglieren und nicht allein gelassen zu werden mit den Fragen.
Was nehmen Sie aus den Gesprächen und Diskussionen mit?
FP: Die Menschen haben eine hohe Motivation ins Handeln zu kommen. Das fängt bei Abendveranstaltungen an und zieht sich bis hin zu Überlegungen internationaler Friedensmärsche. Wir schätzen diesen Geist, diese Motivation zum Handeln sehr. Das bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit. Zudem helfen uns die Gespräche beim Sortieren und wir finden neue Ansätze für unsere Arbeit für Frieden. Im engen Austausch mit den Friedensorten können wir so unsere Arbeit schärfen und die Bedürfnisse der Menschen in unserer Landeskirche besser berücksichtigen.
EH: Es ist also einerseits das Ausmaß an Sorge über die Entwicklungen, das ja gleichzeitig ein großes Interesse und Verantwortungsgefühl spiegelt. Andererseits aber auch einen Wunsch, politische und gesellschaftliche Alternativen zu entwickeln, um Dinge positiv zu verändern. Außerdem sind die Menschen zu viel mehr Differenzierung in der Lage, als es die zeitgeistige Forderung, sich möglichst einfacher und eingängiger „Erzählungen“ in den politischen und gesellschaftlichen Debatten zu bedienen, nahelegt. Das empfinde ich als ermutigend.
Gab es auch hoffnungsvolle Nachrichten?
EH: Es ist dieses große Interesse für die großen Themen und für das Kleine im Großen gleichermaßen, das mich hoffnungsvoll stimmt. Zudem gibt es vielleicht eine Bereitschaft, auch selbstkritisch die deutsche und europäische Verantwortung für regionale und globale Friedensordnungen und globale Herausforderungen wie die Klimakrise zu reflektieren und auch in der Nord-Süd-Perspektive diese internationale Ordnung weiterzuentwickeln. Hierzu sollte die Politik auch von den Kirchen und den Menschen in ihnen ermutigt werden. Dann bekommen wir vielleicht tatsächlich eine Zeitenwende, die den Namen verdient.
FP: Das Engagement ist groß, die Potentiale noch größer. Ich persönlich möchte mich bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen bedanken für ihre Arbeit. Es tut gut auch mal nachzuschauen was alles umgesetzt, organisiert und veranstaltet wird. Das gibt Mut und Zuversicht, dass unsere Gesellschaft sich in Zukunft vermehrt mit den Themen Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, beschäftigen wird.
Engagement für den Frieden stärken
Pressemitteilung der Ökumenischen FriedensDekade
Nachfrage an Materialien zur Ökumenischen FriedensDekade hat deutlich zugenommen
Bonn, 24.10.2022. Vom 6. bis zum 16. November findet die diesjährige Ökumenische FriedensDekade statt. Unter dem Jahresthema „ZUSAMMEN:HALT“ werden im gesamten Bundesgebiet im kirchlichen wie nichtkirchlichen Umfeld Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen angeboten. In diesem Jahr wird neben der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine auch der notwendige gesellschaftliche Zusammenhalt zur Bewältigung der Krisenlagen im Zentrum zahlreicher Angebote von Kirchengemeinden und Friedensgruppen stehen. Auch Themen der sozialen Gerechtigkeit weltweit wie die Herausforderungen zur Bewältigung der Klimakrise werden aufgegriffen.
„Mit Beginn des Krieges gegen die Ukraine erleben wir ein ungewöhnlich großes Interesse an den von uns angebotenen Arbeitsmaterialien“, so Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade e. V.. In den vergangenen Jahren seien die ersten Materialbestellungen immer erst ab Juni eingegangen, so Gildemeister weiter. „Von den bislang fast 2.000 Bestellungen hat uns fast ein Viertel bereits bis Mitte des Jahres erreicht. Eine ganz neue Erfahrung für uns.“
Die Organisatoren sehen den Grund für dieses gestiegene Interesse im Wunsch und der Hoffnung vieler Menschen auf einen baldigen Frieden in der Ukraine, aber auch in der Unzufriedenheit darüber, dass die Bundesregierung gemeinsam mit internationalen Partnern offenbar fast ausschließlich auf eine militärische Strategie zur Friedensschaffung setzt.
„Friedenspolitische Ansätze geraten angesichts von Entscheidungen wie der Einrichtung des Sondervermögens von 100 Mrd. Euro für die Bundeswehr und für verstärkte Aufrüstungsmaßnahmen in den kommenden Jahren vollständig in den Hintergrund“, kritisiert Jan Gildemeister.
Die FriedensDekade will im November den Fokus darauf richten, dass Frieden letztlich mit Gewalt nicht erreicht werden kann. „Die biblische Aufforderung, `Schwerter zu Pflugscharen zu machen und nicht mehr zu lernen, sein Schwert gegen ein anderes Volk zu erheben‘ (Micha 4.3), bleibt für uns die große Herausforderung, auf die wir als Christinnen und Christen eine Antwort geben müssen.“
Mit App für den Frieden beten
Mit der Smartphone-App „peace and pray“ macht die FriedensDekade auch in diesem Jahr das Engagement für den Frieden mobil. Tägliche Impulse wie Bibelverse und Andachten als Push-Nachrichten sind über die Friedens-App abrufbar. Mit diesem Angebot soll den Gesprächskreisen von Kirchengemeinden, den Mitarbeiter*innen bei Diakonie, Kirchenverwaltung oder Schule wie auch nichtkirchlichen Akteuren der Friedensarbeit ein einfacher Zugang zum Jahresmotto „ZUSAMMEN:HALT“ ermöglicht werden. Das Angebot ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer evangelischer Landeskirchen in Zusammenarbeit mit der Ökumenischen FriedensDekade. „Auf dem Weg zur Schule, zur Uni oder ins Büro sind die Impulse jederzeit abrufbar und eine gute Möglichkeit, für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen und sich von dem Thema ‚ZUSAMMEN:HALT‘ berühren zu lassen“, sagt Jens Lattke, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die App erweitert das umfangreiche Materialangebot zum Jahresmotto, das Gemeinden und Aktionsgruppen über die Website (http://www.friedensdekade.de) abrufen können.