„Von Niedersachsen nach Auschwitz“
Ausstellung ist 4 Wochen zu sehen
Anlässlich des Shoa-Gedenktages wurde am Sonntag im Antikriegshaus Sievershausen die durch die Präsidentin Gisela Fähndrich die Ausstellung „Von Niedersachsen nach Auschwitz“ über den Genozid an den deutschen Sinti und Roma eröffnet. Boris Erchenbrecher von der „Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V.“ führte in die auch von ihm erarbeitete Ausstellung ein und berichtete in seinem Eröffnungsvortrag über die rassistische Verfolgung teilweise seit Jahrhunderten in Deutschland lebender Familien als „Zigeuner“ oder „Landfahrer“ durch das NS-Regime. Betroffen lauschten die Besucher der Ausstellungseröffnung den Schilderungen über die Opfer von „rassehygienischen Forschungen“ und den ungeheuerlichen „Experimenten“ des Doktor Mengele. In der umfangreichen Ausstellung wird der Weg von Sinti und Roma aus Hannover, Braunschweig und Hildesheim nach Auschwitz nachgezeichnet. Viele, die das Vernichtungslager überlebten, wurden gegen Ende des Krieges zur Zwangsarbeit nach Mittelbau-Dora verschleppt, fanden den Tod in den Konzentrationslagern Buchenwald und Ravensbrück oder landeten in Bergen Belsen als letztem Ort des Deportationsweges vieler Sinti und Roma.
„Von Niedersachsen nach Auschwitz“ blickt zurück und zeigt Sinti und Roma als Opfer Jahrhunderte währender Diskriminierung und politisch verbrämter Menschenfeindlichkeit. Boris Erchenbrecher machte, ohne auf parteipolitische Auffälligkeiten einzugehen, in seinem Vortrag aber deutlich, dass dieses Problem fortbesteht und auch in der Gegenwart gesellschaftlicher Aufmerksamkeit bedarf. Die Ausstellung ist im Antikriegshaus bis Ende Februar zu den Öffnungszeiten (dienstags und freitags von 10 bis 17 Uhr) des Antikriegshauses oder nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 05175/5738) zu sehen.