Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen schreibt zum elften Mal den mit 5.000 Euro dotierten Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung aus. Die Sievershäuser Ermutigung 2010 soll Einzelpersonen oder Initiativen verliehen werden, die unter schwierigen Rahmenbedingungen für Presse- und Meinungsfreiheit einstehen und sich durch einen unabhängigen, unbequemen und unbestechlichen Journalismus zu friedens- und menschenrechtspolitischen Themen auszeichnen.
Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen hat sich bei der Wahl des Ausschreibungsthemas der Ermutigung 2010 von zwei Überzeugungen leiten lassen: Zum einen von der Überzeugung, dass Presse- und Meinungsfreiheit eine notwendige Voraussetzung für eine den friedlichere Welt sind. Ohne den freien Austausch von Fakten, Ideen und Meinungen ist Frieden nicht denkbar. Für die Presse- und Meinungsfreiheit gerade auch unter schwierigen Bedingungen staatlicher oder nichtstaatlicher Repression einzustehen verdient deshalb hohen Respekt. Zum anderen braucht es nach Auffassung der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen angesichts der vielfältigen und zunehmend unübersichtlichen Weltlage einen unabhängigen, unbequemen und unbestechlichen Journalismus, um Licht in das Dunkel der zahlreichen Kriege und Konflikte, der massiven Menschenrechtsverletzungen, des Machtmissbrauchs, schreiender Ungerechtigkeiten oder Umweltverbrechen zu bringen, die einem nachhaltigen Frieden im Wege stehen.
Journalistische Arbeit, die sich dieser Themen verantwortungsvoll annimmt, unabhängig berichtet und dafür auch persönliche Risiken und Nachteile in Kauf nimmt, soll ausgezeichnet, unterstützt und durch den Preis ermutigt werden.
Vorschläge, Empfehlungen und Bewerbungen können in schriftlicher Form oder per E-Mail bis zum 1. Mai 2010 an die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen gerichtet werden. Diese sind formlos einzureichen, hilfreich sind jedoch nähere Angaben zur vorgeschlagenen Person oder Initiative (Zeitung/Redaktion o.ä.), Beispiele der journalistischen Arbeit und Berichte zum Umfeld.
Die Sievershäuser Ermutigung wird seit über 20 Jahren im zweijährigen Rhythmus für beispielhafte Friedens- und Menschenrechtsarbeit verliehen. Die Verleihung findet jeweils zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt. Die Ausschreibung erfolgt zu wechselnden thematischen Schwerpunkten. So wurde im Jahr 2008 die Organisation MADAM aus Sierra Leone für ihre Arbeit zur Rehabilitation von ehemaligen Kindersoldaten ausgezeichnet. 2006 wurde die tschetschenische Menschenrechtlerin Taita Junusova für ihr Engagement für die Opfer des Tschetschenienkrieges und die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen geehrt. Die Ermutigung soll die Preisträger in ihrer Arbeit ermutigen und unterstützen, aber auch darüber hinaus Mut machen, sich für die Ziele von Frieden und Menschenrechten zu engagieren, wie Rupert Neudeck in seiner Laudatio 2006 hervorhob.
Der Verein Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. besteht seit 30 Jahren und betreibt in Sievershausen bei Hannover das Antikriegshaus als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie die Antikriegswerksatt als Seminarhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten. Das Antikriegshaus steht an historischem Ort am Rande des Schlachtfeldes der 'Schlacht von Sievershausen', die 1553 nicht nur Moritz von Sachsen, sondern 4.000 weiteren Soldaten das Leben kostete. Der Verein folgt einem umfassenden Verständnis von Friedensarbeit, das neben der Auseinandersetzung mit weltweiten Krisen und Konflikten auch Menschenrechtsthemen, ökologische Fragestellungen, Erinnerungsarbeit und Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktbearbeitung im Nahbereich umfasst.
Ich habe einiges über Mittelamerika gelernt – eine Weltgegend, die ich in 25 Jahren als Auslandskorrespondent und Kriegs- und Krisenreporter sträflich vernachlässigt hatte. Und – ich hatte die Entwicklung einer jungen Frau und ihres Kindes erlebt, die sehr verwirrt, ja traumatisiert in Hamburg gelandet waren und die dann, einen kleinen Schritt nach dem anderen, ins Leben zurückfanden.
Es gibt Tage, die durch kleine oder größere Begebenheiten zu besonderen Tagen werden. Und einer davon war, vor etwa etwas mehr als einem halben Jahr, der Tag, an dem ich Isabel Gámez und ihren Sohn Jimmy kennen lernte. Zuerst nur mündlich –Martina Bäurle von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte erzählte mir von ihrer neuen Stipendiatin. Dann trafen wir uns auch persönlich in Hamburg. Über den Sommer hinweg hatten wir immer wieder Gelegenheit zu reden. Ich hatte schließlich einiges über Mittelamerika gelernt – eine Weltgegend, die ich in 25 Jahren als Auslandskorrespondent und Kriegs- und Krisenreporter sträflich vernachlässigt hatte.
Weiterlesen: Sievershäuser Ermutigung 2010: Laudatio J. v. Dohnanyi