Podiumsdiskussion mit Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Carmen Schaper, engagiert in der Flüchtlingsarbeit in Hannover (Kargah e.V.), Bernd Lange, SPD-Abgeordneter im Europa-Parlament

Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus sind ein häufig übersehener Teil unserer gesellschaftlichen Realität. Schätzungen zufolge liegt ihre Anzahl allein in Deutschland bei mehreren Hunderttausend.

Mit drei ausgewiesenen Kennern der Materie möchten wir den Blick auf die Situation dieser Menschen, Hilfsangebote sowie die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa wenden.

Diese Menschen fliehen vor der Situation in ihren Heimatländern, vor Armut und Hunger, oftmals vor Krieg oder Verfolgung. Sie sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien. Doch Europa schottet sich mit einer restriktiven Asylpolitik und rigidem Grenzregime zunehmend ab.

Vor diesem Hintergrund tauchen diese Menschen unter und werden zu Unsichtbaren. Unsichtbar zu sein bedeutet in der Realität, weitgehend rechtlos zu sein. Es ist ein Leben am Rande der Existenz, im Versteck und auf der Flucht vor den Behörden, wehrlos gegenüber offenkundiger Ungerechtigkeit, z.B. bei überhöhten Mieten, viel zu niedrigen Löhnen oder sexuellen Übergriffen. Es ist ein Leben ohne Zukunft: Kinder können zumeist keine Kindergärten oder Schulen besuchen. Es ist ein Leben ohne gesicherten Zugang zu medizinischer Versorgung.

Diese Menschen werden missachtet und entrechtet, elementare menschenrechte werden ihnen vorenthalten. Sie sind nicht gewollt, sie sind Illegalisierte

Inzwischen gibt es verschiedene Netzwerke, die den Menschen ohne Papiere Hilfe anbieten, Ärzte, die ohne Krankenschein behandeln, Schulen und Kindergärten, die Kinder ohne Papiere aufnehmen und sie nicht dem Ausländeramt melden, Kirchengemeinden, die zeitweise Asyl bieten. Vieles bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone – und der Staat schaut zu, duckt sich weg anstatt sich um einen angemessenen Umgang mit den Menschen ohne Papiere zu bemühen.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers