Begegnung mit der Journalistin und Schriftstellerin Ruth Weiss
Ruth Weiss wurde 1924 als Tochter jüdischer Eltern in Fürth geboren, nach der machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte sie mit ihren Eltern 1936 nach Johannesburg in Südafrika. So überlebte Ruth Weiss die Shoa.
Die Diskriminierungserfahrungen im nationalistischen Deutschland und der schwierige Neuanfang in Südafrika machten sie früh zu einer kritischen Beobachterin der Apartheidspolitik in ihrer neuen Heimat. Die politischen Entwicklungen in und um Afrika haben sie ihr Leben lang beschäftigt.
1954 begann Ruth Weiss für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Den gräßten Teil ihres Berufslebens verbrachte sie im südlichen Afrika.
Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein. In der Folge wurde sie zur "Persona non grata" erklärt und erhielt Einreiseverbot. Ruth Weiss hatte früh Kontakte zu führenden Vertretern der Anti-Apartheidsbewegung.
Im Jahr 1966 verließ sie Südafrika. Sie arbeitet in den Folgejahren in Südrhodesien, wurde wegen ihrer kritischen Berichterstattung zru Menschenrechssituation wiederum des Landes verwiesen. Danach arbeitet Ruth Weiss u. a. in Sambia und begleitete den Unabhängigkeitsprozess in Zimbabwe.
Ruth Weiss war als Journalistin u. a. für den Guardian, die Financial Times und die Deutsche Welle sowie für zahlreiche afrikanische Medien tätig.
2002 kehrte sie in ihre Geburtsland Deutschland zurück und widmete sich verstärkt ihren schriftstellerischen Ambitionen. Neben Sachbüchern und biographischen Berichten hat sie zahlreiche Romane vorgelegt. Zu den bkanntesten gehören "Meine Schwester Sara" und "Der Judenweg". 2005 wurde Ruth Weiss für den Friedensnobelpreis nominiert