Ökumenische Friedensdekade 2021 „Reichweite Frieden“

Am Sonntag, 7. November um 14:30 eröffnet das Team des Nagelkreuzzentrums unter der Leitung von Lektorin Sigrid Dumke die diesjährige ökumenische Friedensdekade, die unter dem Motto „Reichweite Frieden“ steht, mit einem Bittgottesdienst in der St.-Martinskirche Sievershausen.

Anschließend lädt das Nagelkreuzzentrum zu einer Lesung in das Antikriegshaus ein. Um 16:00 lesen dort Renate Blanke, Jochen Gerner und Rüdiger Hofmeister vom Theater in der List Hannover unter der Regie von Willy Schlüter und Kay Szacknys den Text von Antonio Umberto Riccò  

  

In dem Stück der Lampedusa-AG unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, wird die Geschichte von Alidad Shiri, einem 14-Jährigen Flüchtling aus Afghanistan erzählt, gerade auf der Brennerautobahn aufgegriffen, nachdem er Stunden der Angst hinter sich hat. Von Venedig bis Südtirol lag er unter einem LKW, angebunden auf einer Achse. Drei Zeug*innen erzählen seine Geschichte; ihre Meinungen spiegeln unsere Gesellschaft wieder: Die Erzählenden rekonstruieren im Dialog untereinander die Ereignisse, die nach seiner Ankunft im SOS-Kinderdorf Meran stattfanden. Sie geben die Meinungen von Zeugen wieder, die den Jungen kennenlernten und bis heute begleiten. Wer ist Alidad? Warum kam er nach Europa? Ist er „ein Geschenk“ für die Südtiroler Gesellschaft oder doch ein Betrüger, der vom Wohlstand profitieren will?

Ein Sprecher wird nur Fakten erzählen, während die zwei anderen heftig diskutieren über Alidads Identität, sein Alter und seine fehlenden Dokumente. Sie bewerten die unglaublichen Geschichten von dem Jungen mit deutlich gegensätzlichen Standpunkten. Sie spiegeln Meinungen wieder, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet sind. Integration und Ablehnung, „Gutmenschentum“ und Vorurteile wechseln sich ab und helfen dem Publikum, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dabei erleben die Zuschauer manche Überraschung: Die „Guten“ und die „Bösen“ sind nicht immer so vorhersehbar.

Auch die vorangegangenen Stücke von Antonio Umberto Riccò „Ein Morgen vor Lampedusa“ und „Das Boot ist voll“ kamen bereits im Antikriegshaus zur Aufführung. Die Lesung „Seestern in Südtirol“ war ursprünglich für den November vergangenen Jahres vorgesehen und musste, wie so viele Kulturveranstaltungen, abgesagt werden und wird nun nachgeholt. Für das Antikriegshaus ist es die erste Veranstaltung unter 2G-Bedingungen, d.h. Zutritt nur für nachweislich geimpfte und/oder genesene Menschen. Um sich einen der 40 verfügbaren Plätze zu sichern, wird eine Anmeldung unter
www.lampedusa-hannover.de/reservierung 

empfohlen. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden für das Rettungsprojekt UNITED4RESCUE gebeten.

 

 

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Frieden geht anders – aber wie?

Das Antikriegshaus wird wieder geöffnet: Mit einer Ausstellung zum Thema Zivile Konfliktlösungen beendet das Friedenszentrum am 23. Juni 2021 ab 10 Uhr, unter den aktuell gültigen Hygienebedingungen, ein Stück weit die Zeit der pandemiebedingten Schließung. Besuchstermine für Gruppen oder Schulklassen müssen vorab telefonisch oder per Mail mit dem Büro des Antikriegshauses vereinbart werden.

Mit der Ausstellung wird anhand von elf konkreten Konflikten aufgezeigt, wie mit unterschiedlichen gewaltfreien Methoden Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen verhindert oder beendet werden konnten. Die Beispiele stammen aus unterschiedlichen Weltregionen, doch die angewendeten Methoden sind grundsätzlich übertragbar. Es liegt an den handelnden Personen, also durchaus an jedem selbst, welche favorisiert oder selbst ergriffen werden.

Da hilft nur noch Militär! So lautet häufig die medienwirksam vorgebrachte Forderung, wenn ein gewaltsamer Konflikt soweit eskaliert ist, dass Menschenrechte massiv verletzt werden, Opferzahlen steigen und Flüchtlingsströme nicht mehr ignoriert werden können. Doch die Erfahrung zeigt, dass der Einsatz kriegerischer Mittel die Situation meist verschlimmert: Tod, Zerstörung und viele weitere Opfer sind die Folgen. Mit gelungenen historischen Beispielen ermutigt die Ausstellung, heute nach zivilen, gewaltfreien und vor allem präventiven Lösungen zu suchen.

Die Ausstellung richtet sich an Jugendliche ab einem Alter von circa 15 Jahren und Erwachsene. Den Jüngeren werden viele der dargestellten erfolgreichen zivilen Konfliktlösungen nicht unmittelbar bekannt sein. Vertiefende Informationen werden auf der Internetseite www.friedensbildung.de angeboten. Ergänzendes Material ermöglicht es Lehrkräften, ggf. mit dem Thema Unterrichtseinheiten im Haus zu gestalten.

Die Ausstellung wurde erarbeitet vom Fachbereich Gerechtigkeit Frieden Globales Lernen des Zentrums Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck (EKKW).

 

 

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Die Gitarren sind zurück in Sievershausen

Am Sonntag, den 29. August 2021 um 16:00 Uhr tritt das Berlin Guitar Ensemble am Antikriegshaus in Sievershausen auf. Der Eintritt für das Open-Air-Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Das Berlin Guitar Ensemble (BGE) ist eine Gruppe von Gitarristen aus aller Welt, die von Hernán Nuñez geleitet wird. Seine Besetzung bewegt sich zwischen 6 und 24 Spielern um ein festes Kernteam. Das Repertoire der Gruppe ist sehr breit aufgestellt und beinhaltet Arrangements von Klassikern aus Filmsoundtracks, außergewöhnliche Eigenkompositionen, anspruchsvolle Rock- und Pop-Standards sowie zeitgenössische klassische Arrangements. 

Alle Spieler nutzen das „Guitar Craft Tuning", welches ein deutlich weiteres Klangspektrum als die Standard-Gitarrenstimmung hat und einen innovativen Gitarrensound ermöglicht. Das Repertoire wird ständig weiterentwickelt und ist für alle musikalischen Stilrichtungen offen. Die Musik bleibt dabei stets einem gemeinsamen konzeptuellen Ansatz treu. 

Ein charakteristischer, bedeutender Teil des Repertoires sind teils improvisierte, teils geschriebene Gruppenkompositionen, bei denen eine Note oder ein Akkord von einem Spieler zum anderen weitergegeben wird. Dieser einzigartige Ansatz wird als „Circulation" bezeichnet.

Die Gruppe trifft sich seit mehr als 10 Jahren regelmäßig in Sievershausen, um u.a. neue Stücke für das umfangreiche Repertoire einzustudieren und das zweiwöchigen Beisammensein mit einem Konzert in Sievershausen abzuschließen. Aufgrund der verschiedenen Verordnungen musste das für den letzten Spätsommer geplante Treffen leider ausfallen, um so mehr freuen wir uns, das Berlin Guitar Ensemble jetzt wieder vor Ort zu haben.

Da das Konzert möglicherweise wetterbedingt in den Veranstaltungssaal des Antikriegshauses verlegt werden muss, ist unter den aktuellen Bedingungen die Einhaltung der 3G-Kriterien für den Besuch erforderlich. Es wird um Reservierung unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten.

 

 

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Freitag, 9. September, 19.30 Uhr

   Christoph Emmelius: Eine Schlacht für den Frieden?  

Die Schlacht von Sievershausen und das Ringen um den Frieden im Reformationsjahrhundert

Christoph Emmelius hat sich eingehend mit der Zeit der Reformation und ihren Konflikten auseinandergesetzt und dabei auch die Einordnung der Schlacht von Sievershausen am 9. Juli 1553 in das Gesamtgeschehen im Blick gehabt. Anhand der Entwicklung vom Passauer Vertrag 1552 und Augsburger Religionsfriedenstellt er die Frage, inwieweit der Ausgang dieser Schlacht entscheidend für einen Reichsfrieden war, der immerhin bis zum Beginn des 30jährigen Krieges 1618 mehr oder weniger Bestand hatte. Daraus ergibt sich auch eine hochaktuelle Frage, ob es so etwas wie „eine Schlacht für den Frieden“ geben kann.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers