Aktuelle Seite: - Start/
- 2020/
- Start/
- Aktueller Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte im Antikriegshaus
- Zur Eröffnung der Ausstellung „5x Hamburg und zurück“ über die Arbeit der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte war mit Asif Mohuiddin aus Bangladesch, einer der aktuellen Gäste der Stiftung, im Antikriegshaus zu Gast und berichtete von seinem lebensgefährlichen Einsatz für Religionsfreiheit. Im Wortsinne bedeutet 'Religionsfreiheit' für Mohuiddin auch das Recht, keiner Religion anzugehören, im säkular verfassten Staat eigentlich eine Selbstverständlichkeit. In Bangladesch, wo der politische Einfluss islamistischer Organisationen weitaus größer ist, als es deren Mitgliederzahl vermuten lässt, ist es eine lebensgefährliche Aktivität, sich per Blog oder mit anderweitig für derlei Rechte einzusetzen. Denn mehr als die Bedrohung durch eine hohe Haftstrafe war es ein um Haaresbreite überlebter Überfall durch religiöse Fanatiker Anfang des vergangenen Jahres, der ein vorübergehendes Verlassen des Landes ratsam erscheinen ließ. Dank der Unterstützung durch amnesty international und der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte lebt Asif Mohuiddin nun für ein Jahr in Hamburg.
- Ein wesentliches Anliegen ist Mohuiddin die Entwicklung des Bildungswesens in Bangladesch, das seiner Meinung nach unter der Dominanz der Koranschulen leidet. Ein weiterer Bildungshorizont und bessere Erziehung sei maßgeblich für den Grad der gesellschaftlichen Anerkennung allgemeiner Menschenrechte, sagte Asif Mohuiddin.
- Natürlich konnte in der Aussprache das Thema Kleidungsproduktion, mit dem Bangladesch hierzulande in erster Linie in Verbindung steht, nicht außen vor bleiben. Asif Mohuiddin sprach sich eindeutig gegen einen Boykott der Textilerzeugnisse aus, da ein Wegfall dieses Wirtschaftsbereiches das Land in den Abgrund stürzen würde. Außerdem sind unzählige Frauen und deren Familien von diesem Einkommen, sei es auch gering und ungerecht, abhängig. Gleichwohl sprachen sich Mohuiddin und der als Übersetzer fungierende amnesty-Experte Bernhard Hertlein (rechts) dafür aus, sich beim Kauf von Kleidung aus Bangladesch nach den Bedingungen zu erkundigen, unter denen diese produziert wurden.