Sievershäuser Ermutigung 2018

Culture Counts Foundation erhält Friedenspreis für konstruktiven Friedensjournalismus

 

Sievershausen, Oktober 2018

Die Culture Counts Foundation erhält den diesjährigen Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung für ihre überzeugende journalistische Arbeit auf dem Feld der Berichterstattung über Konflikte, praktische Konfliktbearbeitung und Friedensprozesse. Die von den Journalisten Michael Gleich und Tilman Wörtz ins Leben gerufene gemeinnützige Culture Counts Foundation hat sich der Förderung des konstruktiven Journalismus verpflichtet und betreibt u.a. das Projekt Peace Counts, in dessen Rahmen Reportagen für große Printmedien, Radio- und Fernsehdokumentationen sowie „MUT – das magazin für lösungen“ produziert werden. Ein Netzwerk von Reportern, Fotografen, Friedenspädagogen und -forscherinnen hat sich der Friedensberichterstattung verschrieben, die dokumentiert, wie Menschen und Organisationen wirksam und konstruktiv an Friedensprozessen arbeiten.

Die Jury der Sievershäuser Ermutigung zeigte sich von dem journalistischen Konzept des „konstruktiven Journalismus“ und der Qualität der Umsetzung beeindruckt. Der „konstruktive Journalismus“ mit seinem Anspruch, in der Berichterstattung über die Problembeschreibung hinauszugehen und gezielt Lösungen zu recherchieren, leiste einen wichtigen Beitrag, uns ein differenzierteres und realitätsnäheres Bild einer globalisierten Welt zu zeichnen, so die Jury. Diese Form der Friedensberichterstattung eröffne neue Perspektiven und gebe Anstöße für einen konstruktiven Umgang mit den Krisen, Konflikten und Problemen unserer Zeit, indem sie aufzeige, wie auch unter schwierigsten Bedingungen Menschen gemeinsam für Frieden, Versöhnung und praktische Konfliktbearbeitung einstehen. Die hohe handwerkliche Qualität der journalistischen Beiträge und die überzeugende Präsentation der Inhalte mache den Zugang zu vermeintlich schwierigen und sperrigen Fragen um Krieg und Frieden leichter, ohne die Vielschichtigkeit des Gegenstands der Berichterstattung auszublenden. Im Gegenteil würden, so die Jury, in einer Publikation wie dem Magazin „MUT“ den unterschiedlichen Perspektiven Raum gegeben und in Form kluger Interviews und Kommentare wichtige Perspektiven zur Diskussion gestellt. Gleichzeitig sorge die Vielfalt der produzierten Formate, von Print- und Onlinereportagen über Radio- und Fernsehdokumentationen bis zur Erstellung didaktisch aufbereiteter friedenspädagogischer Materialien für eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit. Diese sei wichtig, um die hier vorgestellten Aspekte der Realität in die öffentliche Wahrnehmung von Krieg und Frieden einzutragen.

Die Jury, der neben VertreterInnen des Antikriegshauses auch die ehemalige Bundesministerin und Bundestagsabgeordnete Edelgard Bulmahn, der ehemalige Auslandsbischof der EKD Martin Schindehütte sowie die Kommunikationswissenschaftlerin und Journalistin Angelika Hirschkorn angehörten, war erfreut von der Vielzahl sehr guter Bewerbungen zum diesjährigen Ausschreibungsthema, das hervorragende journalistische Arbeiten und Leistungen im Bereich der Berichterstattung über Konflikte, Konfliktbearbeitung bzw. Friedensprozesse zum Gegenstand hatte.Die Jury ist sichbewusst, dass auch die anderen Bewerber eine sehr engagierte Arbeit leisten und möchte dafür ihren Respekt und großen Dank aussprechen.

Der von der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen (Antikriegshaus Sievershausen) und der Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht zum fünfzehnten Mal ausgeschriebene und mit 5.000 Euro dotierte Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung wird im Rahmen einer Feierstunde am 9. Dezember 2018, 16:00 Uhr im Antikriegshaus an Culture Counts verliehen. Hauptredner wird der TV-Korrespondent Arnd Henze (ARD-Hauptstadtstudio) sein, die Jury wird durch die ehemalige Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin Edelgard Bulmahn vertreten.

 

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